The Grand Budapest Hotel
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- Murillo
- die graue Eminenz
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The Grand Budapest Hotel
USA/D 2014
R: Wes Anderson
D: Ralph Fiennes, Tony Revolori, Saoirse Ronan, F. Murray Abraham, Mathieu Amalric, Adrien Brody, Willem Dafoe, Jeff Goldblum, Harvey Keitel
Handlung: Der Werdegang eines Hotelbesitzers unter des Obhut seines Vorgängers in einem fiktiven autokratischen System wird in schillernden filmischen Anekdoten wiedergegeben.
Herzlich willkommen im ersten neuen Filme-Beitrag seit 2016. Ich habe mir überlegt, welcher Film aus den letzten paar Jahren bei mir am meisten hängengeblieben ist und für den ich hier als ersten einen neuen Thread eröffnen würde.
Ich musste nicht lange überlegen, denn mir fiel eigentlich kaum ein besserer Film ein (liegt vielleicht aber auch daran, dass ich allgemein weniger Filme sehe, als in früheren Zeiten).
Die Besetzung alleine ist schon absolute Weltklasse, wobei es nicht unbedingt nur diese ist, die den Film so besonders macht.
Vor der Leinwandpräsenz und Ausstrahlung eines Ralph Fiennes kann man hier allerdings mal wieder nur den Hut ziehen. Es ist absolut unfassbar, was dieser Mann seiner Rolle an Tiefe verleiht.
Was mich besonders beeindruckt ist hingegen die Universalität der dargestellten Situationen, welche sich in verschiedenen Zeitepochen, Kulturen, politischen Systemen wiedererkennen lässt.
Anderson abstrahiert diese, wie in einem expressionistischen Gemälde.
So hat dieser Film, auch wenn man es vom Titel anders erwarten könnte, rein gar nichts mit Budapest zu tun. Allerdings lassen sich viele im Film dargestellte Erfahrungen leicht auf das ungarische Horthy-Regime oder die kommunistische Diktatur projizieren.
Dies wiederum ist jedoch nur eine sehr begrenzte Perspektive und eine von vielen möglichen Interpretationen, deren genaue historische Verortung Anderson wohl ganz bewusst ausklammern wollte. Ebenso gut lassen sich Parallelen zu vollkommen anderen kulturellen Erfahrungen herstellen.
Dies soll hier keineswegs eine umfassende Kritik werden, sondern lediglich eine Filmvorstellung.
Daher lasse ich das hier einfach mal so stehen und hoffe, dass sich daraus eine rege Diskussion ergeben könnte.
Hat jemand von diesem Film gehört oder diesen gesehen?
R: Wes Anderson
D: Ralph Fiennes, Tony Revolori, Saoirse Ronan, F. Murray Abraham, Mathieu Amalric, Adrien Brody, Willem Dafoe, Jeff Goldblum, Harvey Keitel
Handlung: Der Werdegang eines Hotelbesitzers unter des Obhut seines Vorgängers in einem fiktiven autokratischen System wird in schillernden filmischen Anekdoten wiedergegeben.
Herzlich willkommen im ersten neuen Filme-Beitrag seit 2016. Ich habe mir überlegt, welcher Film aus den letzten paar Jahren bei mir am meisten hängengeblieben ist und für den ich hier als ersten einen neuen Thread eröffnen würde.
Ich musste nicht lange überlegen, denn mir fiel eigentlich kaum ein besserer Film ein (liegt vielleicht aber auch daran, dass ich allgemein weniger Filme sehe, als in früheren Zeiten).
Die Besetzung alleine ist schon absolute Weltklasse, wobei es nicht unbedingt nur diese ist, die den Film so besonders macht.
Vor der Leinwandpräsenz und Ausstrahlung eines Ralph Fiennes kann man hier allerdings mal wieder nur den Hut ziehen. Es ist absolut unfassbar, was dieser Mann seiner Rolle an Tiefe verleiht.
Was mich besonders beeindruckt ist hingegen die Universalität der dargestellten Situationen, welche sich in verschiedenen Zeitepochen, Kulturen, politischen Systemen wiedererkennen lässt.
Anderson abstrahiert diese, wie in einem expressionistischen Gemälde.
So hat dieser Film, auch wenn man es vom Titel anders erwarten könnte, rein gar nichts mit Budapest zu tun. Allerdings lassen sich viele im Film dargestellte Erfahrungen leicht auf das ungarische Horthy-Regime oder die kommunistische Diktatur projizieren.
Dies wiederum ist jedoch nur eine sehr begrenzte Perspektive und eine von vielen möglichen Interpretationen, deren genaue historische Verortung Anderson wohl ganz bewusst ausklammern wollte. Ebenso gut lassen sich Parallelen zu vollkommen anderen kulturellen Erfahrungen herstellen.
Dies soll hier keineswegs eine umfassende Kritik werden, sondern lediglich eine Filmvorstellung.
Daher lasse ich das hier einfach mal so stehen und hoffe, dass sich daraus eine rege Diskussion ergeben könnte.
Hat jemand von diesem Film gehört oder diesen gesehen?
"Wenn etwas klappt, ist es meistens nur Glück. Deshalb sollte man nie zuviel Ahnung von einer Sache haben" (alte japanische Programmiererweisheit)
Neulich im Waschsalon:
"Nachdem mir bereits "Network" sehr gut gefallen hat, gewinne ich langsam wirklich Respekt vor Sidney Lumet."
"Du unnützer nichtsbringender mittzwanziger Fliegenschiss bekommst "langsam" Respekt vor Sidney Lumet?"
Neulich im Waschsalon:
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"Du unnützer nichtsbringender mittzwanziger Fliegenschiss bekommst "langsam" Respekt vor Sidney Lumet?"
Re: The Grand Budapest Hotel
War klar das du in 10 Jahren nur so ein verschrobenes verwirrtes Ding gesehen hast
Einmal Kunstfuzzi immer Kunstfuzzi....
Oder gab es nur den auf Deutsch in Transilvanien?
Einmal Kunstfuzzi immer Kunstfuzzi....
Oder gab es nur den auf Deutsch in Transilvanien?
"Ich habe sie den ganzen Abend von dahinten beobachtet...sie sind ein sehr attrativer Mann"
"Warum gehen sie nicht in die Ecke zurück und schauen weiter?"
Kevin Costner..coole Sau.
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Re: The Grand Budapest Hotel
Den haben mir meine Kommilitonen aus dem Töpferkurs empfohlen. Außerdem schaue ich heutzutage eigentlich alle Filme im Original, wenn es möglich ist. Synchronisierung ist was für Loser, hihi.
"Wenn etwas klappt, ist es meistens nur Glück. Deshalb sollte man nie zuviel Ahnung von einer Sache haben" (alte japanische Programmiererweisheit)
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"Nachdem mir bereits "Network" sehr gut gefallen hat, gewinne ich langsam wirklich Respekt vor Sidney Lumet."
"Du unnützer nichtsbringender mittzwanziger Fliegenschiss bekommst "langsam" Respekt vor Sidney Lumet?"
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"Nachdem mir bereits "Network" sehr gut gefallen hat, gewinne ich langsam wirklich Respekt vor Sidney Lumet."
"Du unnützer nichtsbringender mittzwanziger Fliegenschiss bekommst "langsam" Respekt vor Sidney Lumet?"
Re: The Grand Budapest Hotel
Glaube mir, aber das liegt nicht(!) daran, dass Du weniger Filme siehst, als früher.
Auch ich erachte dieses Meisterstück, welches ich zu Andersons besten Filmen zählen, ja vielleicht sogar zu seinem allerbesten Film überhaupt erklären würde, als ein wahres Juwel der letzten Kinojahre.
Und zwar genau aus den Gründen, die Du bereits genannt hast.
Herausragender Cast (wer schafft es heutzutage überhaupt noch so eine große Riege an Weltklassestars zu versammeln?) in einem zeitlosen, theatralisch anmutendem Stück Zelluloid, welches man auf die verschiedensten Arten betrachten kann und so gekonnt absurde Szenen und schreiend-komische Situationen kreiert (bei der Stelle, wo Gustave das Bild an der Wand austauscht, hätte ich mich fast totgelacht) und somit wirklich als überborderndes Kunstwerk betrachtet werden kann.
Vor Anderson kann man nur immer wieder seinen Hut ziehen.
Bei kaum einem weiß man so genau, was in seinen Filmen auf einen zukommen wird und trotzdem wird man immer so vorzüglich von ihnen unterhalten.
Zumindest wenn man sich auf sie einlassen kann.
"Willst Du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten." (chin. Sprichwort)
"Die Seele ist das Schiff, Vernunft das Steuer und Wahrheit der Hafen." (türk. Weisheit)
"Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein." (Daniel J. Boorstin)
Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)
Las-Vegas-Ambiente (Insider)
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"Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein." (Daniel J. Boorstin)
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