Wer die Nachtigall stört

To Kill a Mockingbird

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Murillo
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Wer die Nachtigall stört

Beitrag von Murillo »

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Wer die Nachtigall stört (To Kill a Mockingbird)

USA 1962
Regie: Robert Mulligan
Darsteller: Gregory Peck, Mary Badham, John Megna , Phillip Alford, Robert Duvall

Handlung: Scout (Mary Badham) wächst mit ihrem Bruder Jem (Phillip Alford) während der großen Depression der 30 Jahre in den Südstaaten der USA auf und wird täglich mit Rassismus und Vorurteilen konfrontiert. Ihr Vater Atticus Finch (Gregory Peck) arbeitet als Anwalt und verteidigt einen farbigen Klienten, der einer Vergewaltigung bezichtigt wird. Die Verteidigung stellt sich in Anbetracht der feindseligen Dorfbewohner und Gerichtsmitarbeiter als verzweifeltes Unterfangen heraus. Daneben versucht Atticus, seine Kinder vorurteilsfrei zu erziehen, was sich in dieser scheinbar vorurteilsvergifteten Umgebung als zunehmend schwierig darstellt. Unterdessen treibt ein mysteriöser Anwohner in der Nachbarschaft sein Unwesen...


Hier mal wieder ein echter Klassiker "aus dem Filmlexikon". :mrgreen:
Ich musste erstmal nach der deutschen Bezeichnung für diesen Film suchen: "Wer die Nachtigall stört"... eigentlich bin ich ja dafür, alle Filmtitel im Original zu belassen.
Andererseits ist man bei diesem Thema in Deutschland noch relativ zurückhaltend. In Ungarn wird wirklich fast jeder Film in die Landessprache übersetzt. Das nimmt dann echt groteske Züge an. "Full Metal Jacket" heißt hier zum Beispiel wörtlich übersetzt "Stahlprojektil". Und "Apocalypse Now" heißt tatsächlich "Apokalipszis most", also "Apokalypse Jetzt", muhahaha. Eigentlich bräuchten wir hier mal einen eigenen Thread für die lustigsten Filmtitel-Übersetzungs-Fails.

Nun aber zurück zu "To Kill a Mockingbird"!
Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Harper Lee, welchen ich leider noch nicht gelesen habe, obwohl er seit gefühlt 10 Jahren unberührt und unbefleckt in meinem Bücherregal steht.
Ich sollte mir eigentlich ein bisschen schwer damit tun, einen Film zu beurteilen, der auf einem Buch basiert, da es nur dann richtig möglich ist zu sagen, inwiefern der Film der Buchvorlage gerecht wird.
Andererseits hatte ich bei "Der Pate", "Uhrwerk Orange", "Einer Flog Übers Kuckucksnest" "Herr der Ringe" auch kein Problem damit, die Filme zu be- oder verurteilen, ohne das Buch gelesen zu haben.

Der Film "To Kill a Mockingbird" ist auf jeden Fall in jeder Hinsicht großartig.
Gregory Peck ist hier wirklich grandios, wird aber von seinen jugendlichen Kinderschauspieler-Kollegen fast noch in den Schatten gestellt.
Besonders rührend finde ich, wie die Kinder dem scheinbar allgegenwärtigen Rassismus fast schon leichtfertig beiseite schieben und dann im Laufe der Geschichte sogar ihre eigenen Vorurteile gegen den mysteriösen Nachbarn überwinden.


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Neulich im Waschsalon:
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Lorraine
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Re: Wer die Nachtigall stört

Beitrag von Lorraine »

Ein fabelhafter Film. Muß ich auch mal wieder sehen.


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Detlef P.
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Re: Wer die Nachtigall stört

Beitrag von Detlef P. »

Murillo hat geschrieben: Mo 23. Nov 2020, 10:48Eigentlich bräuchten wir hier mal einen eigenen Thread für die lustigsten Filmtitel-Übersetzungs-Fails.
Hahaha, wie geil!
Dasselbe habe ich gerade eben in diesem Thread geschrieben: Hundstage
Dann führt wohl kein Weg mehr daran vorbei :mrgreen:
Murillo hat geschrieben: Mo 23. Nov 2020, 10:48 Ich sollte mir eigentlich ein bisschen schwer damit tun, einen Film zu beurteilen, der auf einem Buch basiert, da es nur dann richtig möglich ist zu sagen, inwiefern der Film der Buchvorlage gerecht wird.
Andererseits hatte ich bei "Der Pate", "Uhrwerk Orange", "Einer Flog Übers Kuckucksnest" "Herr der Ringe" auch kein Problem damit, die Filme zu be- oder verurteilen, ohne das Buch gelesen zu haben.
Naja, wenn ich erst jedes Buch lesen müsste, bevor ich einen Film bewerte, käme ich ja nie dazu, irgendwo etwas zu schreiben.
Film ist immer noch ein eigenes Medium, was auch nicht so ganz 1 zu 1 mit dem Buch vergleichbar ist.
Was ich da tatsächlich wichtiger und interessanter finde, ist Filme mit einer ähnlichen Handlung oder gar Originale mit Remakes und Neuadaptionen zu vergleichen.

Hoffentlich dreht jedoch niemand in naher Zukunft ein Remake von diesem Film, denn er ist so ganz wunderbar, wie er ist.
Auch ich mochte die Kinder und ihre Herangehensweise und habe ich in einigen Momenten tatsächlich kurioserweise an die Peanuts erinnert gefühlt, weil die Kinder da auch immer so erwachsen reden und so existenzialistische Probleme haben, in Gegensatz zu anderen Filmen oder der Realität :mrgreen:

Gregory Peck ist auch wirklich herausragend und seine Rolle als Atticus Finch dürfte wohl eine der besten sein, die er je gespielt hat.
Und die Geschichte selbst ist ja, leider, zeitlos in ihrer Art, auch wenn der Film mittlerweile fast 60 Jahre alt ist und die Handlung in den 30ern angesiedelt ist.
Umso wichtiger, dass man auf den Film mal wieder aufmerksam macht, so wie wir hier im Forum :smile:


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Murillo
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Re: Wer die Nachtigall stört

Beitrag von Murillo »

Interessanter Vergleich, das mit den "Peanuts". Aber ich glaube, das kommt sogar ungefähr hin. :smile:

Falls jemand ein Remake von diesem Film macht, dann ist es hoffentlich Michael Bay:
DIESEN SOMMER
*bumm**peng**krach*
ZEIGT EIN MANN
*schäpper**rumms**Schüsse**Schreie*
seinen Kindern, wie man seinen Mitmenschen respektvoll und vorurteilsfrei begegnet
*kitschige Forest Gump Pianomucke*


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Detlef P.
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Re: Wer die Nachtigall stört

Beitrag von Detlef P. »

Dann aber bitte auf Netflix, wo ich nichts extra bezahlen muss.
In dem Fall würde ich mir den Haufen Müll sogar antun.
Mit The Rock als Atticus Finch und Selena Gomez und Justin Bieber als seine Kinder :lach: :chain:


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