Die letzte Versuchung Christi

[Murillo]

Die letzte Versuchung Christi (The Last Temptation of Christ)

Kanada/USA 1988
Regie: Martin Scorsese
Darsteller: Willem Dafoe, Harvey Keitel, Barbara Hershey

Handlung: Jesus von Nazareth (Willem Dafoe) arbeitet als Tischler und stellt Kreuze für die römischen Besatzer her. Sein Freund Judas (Harvey Keitel), der einer militanten Vereinigung angehört, redet Jesus ins Gewissen und versucht diesen davon zu überzeugen, sich seiner Organisation anzuschließen. Als Jesus sich dann zum Fasten in die Wüste zurückzieht und über den Sinn seines Daseins reflektiert, erkennt er, dass er der Sohn Gottes ist. Er arbeitet nun an seinem Gospel, der letzten Endes natürlich auf seine eigene Kreuzigung hinausläuft. Ans Kreuz geschlagen, unterbreitet ihm ein mysteriöser Engel ein verlockendes Angebot...


Heute ist der 21. Dezember und in der einundzwanzigsten Tür von Muris Weihnachtsfilmekalender befindet sich...*trommelwirbel*...: "Die Letzte Versuchung Christi".

Willem Dafoe als Jesus und Harvey Keitel als Judas, das ganze geleitet von Marty Scorsese. Dies sollte schon Grund genug sein, sich den Film anzusehen.

Und in der Tat wurde ich kaum enttäuscht und bis zum Schluss gut unterhalten. obwohl der Film biblische 164 Minuten andauert.
Ein schöner Weihnachtsfilm für die ganze Familie.

[Detlef P.]

Ein schöner Weihnachtsfilm für die ganze Familie.

Ja, zusammen mit...

Die Jagd
American Psycho
Aguirre, der Zorn Gottes
Der Sinn des Lebens

...die auch alle irgendwie, irgendwas mit Weihnachten zu tun haben, wäre das eine tolle Mischung für die ganze Familie.
Mit Oma, Opa und den Enkeln vor dem Fernseher bei einem Kaminfeuer, heiße Schokolade trinkend und Weihnachtskekse essend
Obwohl, eigentlich würde ich "Die letzte Versuchung Christi" eher zusammen mit "Das Leben des Brian" an Ostern gucken.
Von wegen Kreuzigungsgeschichte und so...

So, jetzt aber mal im Ernst.
Ich finde diesen Film absolut herausragend.
Habe ihn bereits zweimal gesehen, was aber wirklich schon etliche Jahre her ist.
Darstellerisch sowieso top, ist die Idee hinter der Geschichte so abgefahren und interessant, dass ich beide Male wirklich wie gebannt über die volle Länge des Films da saß und total begeistert jeden Moment aufgesogen habe.
Ich hatte auch gar nicht mehr im Kopf, dass der Film fast drei Stunden geht und war gerade fast ein bisschen erschrocken. Das ist mir beide Male keinesfalls so vorgekommen.
Ist aber auch kein Wunder, so gut, wie der gemacht ist. Gerade die Szenen in der Wüste haben ja schon fast eher was von einem David Lynch-Trip, als von einem Scorsese.
Für mich ist das tatsächlich auch einer von Scorseses allerbesten Filmen, der sich locker mit seinen großen Meisterwerken, für die er so berühmt wurde, messen lassen kann.
Dass das kranke Ende einen dann verstört und zugleich euphorisch zurücklasst, ist das Sahnehäubchen auf der Torte.
Dieses Geflacker nach der letzten Szene war übrigens einfach ein Bildfehler, der sich eingeschlichen hat, weil die Kamera die ständige Hitze nicht vertragen hat.
Und Scorsese hat das einfach dringelassen und damit den Film beendet.
Muhahahahahahahahahahahahahahaha