The Man from Nowhere

Ajeossi

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Detlef P.
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The Man from Nowhere

Beitrag von Detlef P. »

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Südkorea, 2010
Regie: Lee Jeong-beom
Darsteller: Bin Won, Kim Sae-ron, Kim Tae-hoon, Kim Hee-won, Kim Seong-oh

"Tae-Sik lebt zurückgezogen und geht seiner Tätigkeit als Pfandleiher nach. Als sich seine Nachbarin durch einen Drogendiebstahl mit einem mächtigen Kartell anlegt und die Ware in seinem Pfandhaus versteckt, wird er unfreiwillig in die Sache hineingezogen. Die Nachbarin wird samt ihrer Tochter So-mi entführt und Tae-sik wird gezwungen, einen Job für das Kartell zu übernehmen, will er sie wiedersehen. Schnell wird ihm klar, dass er damit zur Marionette der Drogenbosse wird und es keinen Ausweg mehr gibt. Doch das Kartell hat nicht mit einem Pfandleiher gerechnet, der ein ausgebildeter Special Agent ist." (www.moviepilot.de)

Selten habe ich einen Film gesehen, der dermaßen, von vorne bis hinten, klischeetriefend daherkommt und dabei so absolut klasse ist.
Die Handlung ist hier wirklich der letzte 08/15-Dreck und trotzdem wird der Film ganz oft als einer der großen koreanischen Kracher der Neuzeit, zusammen mit "Bittersweet Life", "I S*w th* D*v*l", "Memories of Murder" oder gar "Oldboy" in einem Atemzug genannt.
Zudem hat der Film auch noch eine 7,8 bei IMDb.
Aber wie kommt das, wenn der Film nur ein einziges großes Klischee auftischt?

Ganz einfach: Er reduziert alles auf das absolut wesentliche, sodass man gar nicht die Möglichkeit hat, über die klischeehafte Handlung nachzudenken.
Das schafft er durch zwei Dinge. Zum einen durch den absolut charismatischen Hauptdarsteller, der zwar - wie einst Chuck Norris und seine Actionkumpel aus den 80ern - mit lediglich einem Gesichtsausdruck durch den Film latscht, dies aber zum Teil der Charakerisierung seiner Figur macht.
Wir sehen ihn nie einen blöden One Liner reißen, nie "überflüssige" Emotionen zeigen. Hier wird Gefühl durch Handeln ausgedrückt.
Und mit Handeln meine ich, voll auf die Fresse :cool:
Wir sehen zwei Stunden zu, wie ein Typ die komplette Unterwelt von Seoul wegflext und sind emotional die ganze Zeit voll auf seiner Seite.
Zum anderen schafft der Film dies durch die atemberaubenden, perfekt choreografierten und in edle Bilder getauchten Actionsequenzen, die zudem auch noch mit dem nötigen Härtegrad versehen wurden.
Ihr denkt, dass Ihr nach den grandiosen Waschraum-Prügelszenen aus "True Lies" oder "Mission: Impossible - Fallout" alles gesehen habt, was auf diesem Gebiet möglich ist?
Dann seht Euch die Szene an, die sich hier im Waschraum abspielt :bang:
Und der komplette restliche Film steht dem in nichts nach.
Das tolle ist aber, dass man - wie gesagt - die ganze Zeit voll involviert ist und seine komplette Aufmerksamkeit und Hingabe dem kleinen, charismatischen Mann widmet, der sich zwei Stunden lang durch einen Film prügelt.
Ganz großes Actionkino!


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