E, 1973
Regie: Víctor Erice
Darsteller: Ana Torrent, Isabel Tellería, Fernando Fernán Gómez, Teresa Gimpera, Ketty de la Cámara
"Es ist das Spanien Francos, die Auswirkungen des gerade zu Ende gegangenen Bürgerkriegs sind noch spürbar. Metaphernhaft wird das Funktionieren eines Bienenvolks an den Anfang gestellt, denn auch die Mitglieder einer Familie in einem sehr kleinen Dorf leben jeweils in ihrer sehr eigenen Welt: Der Vater, Bienenzüchter, führt intensiv sein Tagebuch, die Mutter schreibt Briefe an einen imaginären Geliebten, das Geschwisterpaar Ana und Isabel verfolgt noch das Bild Boris Karloff’s aus dem Film FRANKENSTEIN, den sie gerade im Dorfkino, wo ab und an Wandervorführungen stattfinden, gesehen haben. Speziell die Fantasie der kleinen Ana geht mit ihr durch…" (www.biograph.de)
Ein sehr vielschichtiger und vor allem vieldeutiger Film, der einen der ganz großen spanischen Kinoklassiker darstellt und in Spanien selbst auch regelmäßig unter die besten nationalen Kinofilme aller Zeiten gewählt wird.
Besonders, wenn man weiß, dass der Film kurz nach dem Bürgerkrieg spielt - und man über diesen etwas informiert ist - bekommen viele Momente im Film nochmal eine vollkommen neue Bedeutung.
Die Geschichte wird sehr ruhig, in wunderschöne Bilder getaucht, erzählt und die Darsteller - besonders die Kinder - leisten überragende Arbeit.
Der Film quillt quasi über mit rätselhafter Symbolik und Momenten, die einem einfach haften bleiben und sich sogleich in die Netzhaut brennen.
Dabei geht es nicht nur um Interpretationsmöglichkeiten auf politischer Ebene, sondern ganz besonders auch um Metaphern auf das Erwachsenwerden und sich dem Schrecken der realen Welt zu stellen und diese verstehen zu wollen.
Zudem ist die ganze Zeit zwar unterschwellig, aber dennoch sehr deutlich das Thema der Entfremdung zu spüren, was dem Ganzen eine gewisse subtile Spannung verleiht.
Ein ganz bemerkenswerter Film, der noch lange nachhallt!
(Insider)
