
USA 2018
Regie: Michael Moore
Darsteller: Jim Acosta, Roger Ailes, Brooke Baldwin
Handlung: Michael Moore schildert in diesem Dokumentarfilm seine Sicht auf die Vorkommnisse im Vorfeld und nach der Wahl von Donald Trump zum US Präsidenten im Jahr 2016. Dabei geht er vor allem auch auf die Versäumnisse der demokratischen Vorgängerregierung ein, was er zum Beispiel an einem Wasserversorgungsskandal in seiner Heimatstadt Flint festmacht. Den eigentlichen Kern der Dokumentation bildet jedoch erneut Moores Lieblingsthema, die amerikanische Waffenkultur. Hierzu besucht er auch die Schüleraktivisten, die sich in Folge des Schulmassakers von Parkland organisiert haben...
Ich weiß nicht, wie viele Filme vom Michael Moore ich nun schon gesehen habe. Aber jedes mal freue ich mich, wenn ich einen neuen Film von ihm sehe, weil ich schon im Vorfeld weiß, dass es eigentlich immer irgendwie interessant sein wird und ich nicht enttäuscht werde. Ungefähr so, als würde man einen alten Bekannten wiedertreffen, der über die Jahre seinen Humor nicht verloren hat und immer noch sehr gute Witze reißt und schöne Anekdoten erzählt.
Und hier war es eigentlich wieder genau so. Obwohl der Stil von Moore irgendwie immer gleich geblieben ist, hat er damit auch hier wieder einen sehr schönen Film produziert, um seine ganz eigene Sicht auf die Zeit zu schildern. Was man dazu noch anmerken kann und mich auch ein bisschen überrascht hat ist, dass Moore hier ausgesprochen differenziert zur Sache geht (also vor allem im direkten Vergleich zu "Fahrenheit 9/11" oder "Bowling..."). Moore holt hier zum Rundumschlag gegen beide politische lager in den USA aus und macht auch vor seinen Enttäuschung über die 8-jährige Amtszeit von Barack Obama absolut keinen Hehl. Man kann das nun als Ausruck der Verbitterung eines armen alten Idealisten bezeichnen. Ich jedoch sehe es positiv und nenne es eine wohltemperierte und angemessene Gesellschafts-Analyse eines gereiften und erfahrenen Politaktivisten...
Fazit: Ein interessanter und informativer Dokumentarunterhaltungsfilm, der gerade im Vergleich zu Moores früheren Werken erstaunlich ausgeglichen und differenziert daherkommt.