Die Hunde sind los
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Die Hunde sind los
Die Hunde sind los (The Plague Dogs)
UK/USA 1982
Regie: Martin Rosen
Darsteller: John Hurt, Christopher Benjamin, James Bolam
Handlung: Eine Forschungsanstalt an der britischen Küste: Die beiden Hunde Snitter und Rowf werden in zweifelhaften Experimenten an den Rande des Todes getrieben. Als einer der Wächter es versäumt, den Käftig von Rowf abzuschließen, gelingt den beiden die Flucht aus der Anstalt. Hier sind sie auf sich allein gestellt und müssen sich von nun an alleine versorgen. Da die Hunde domestiziert sind, versuchen sie zunächst, ein neues "Herrchen" zu finden. Doch schon bald müssen sie mit Erschrecken feststellen, dass die Menschen, denen sie begegnen, ihnen alles andere als wohlgesonnen sind. Als sie dem Fuchs Tod begegnen, bilden sie mit ihm ein Team und erlegen einige Schafe, um sich von diesen zu ernähren. Währenddessen versucht die Forschungsanstalt - deren Aktivitäten sich im Bereich der Illegalität befinden - das Verschwinden der Laborhunde zu vertuschen und entsendet private Jäger, um diese zu erlegen. Als einige der Jäger durch eine Verkettung von unglücklichen Umständen ums Leben kommen, werden die Medien alarmiert und das britische Parlament zum Handeln gezwungen. Wird es den Hunden gelingen, lebend aus der Sache zu entkommen...?
Ich möchte hier niemanden mit meinem Deutsche-Filmtitel-Gebashe langweilen. Aber "Die Hunde sind los" ist mal wieder so ein totaler Bullshit-Titel, bei dem man eigentlich eine billige Komödie aus den 90ern mit sprechenden Hunden erwarten würde. Ihr wisst schon, einer dieser Filme, in denen irgendwelche Hunde aus dem Hundeknast ausbrechen und im Stadtpark von irgendeiner gut situierten, weißen, amerikanischen Vorstadtfamilie mit Kindern adoptiert werden, bevor sie gemeinsam alle möglichen spannenden Abenteuer erleben, die nur gelegentlich durch die Hundefänger gestört werden, am Ende aber immer gut ausgehen... ladaladalada *Hans Zimmer Orchestermucke*. Sehr, sehr schade, diesen Titel hat der Film nun wirklich nicht verdient.
Denn "The Plague Dogs" ist ein unglaublich packender und gesellschaftskritischer Animationsfilm, der auf ganzer Länge überzeugt. Der Film hat einige Gemeinsamkeiten mit "Watership Down". Beiden Filme beruhen auf einer Buchvorlage von Richard Adams, wurden von Martin Rosen umgesetzt, und haben John Hurt in der "Hauptrolle". Und beide Filme sind auf ihre Weise wirklich grandios. Ich kann aktuell nicht einmal genau sagen, welchen Film ich besser finde.
Im Gegensatz zu "Watership Down" fokussiert "The Plague Dogs" sich jedoch viel mehr auf das Zusammenleben zwischen Mensch und Tier und den Eigensinn der Menschen den Tieren gegenüber. Und das funktioniert hier tatsächlich auf ganz besonders beeindruckende Weise.
Einige Szenen in diesem Film sind auch wirklich herzzerreißend. Insbesondere das Ende ist ziemlich traurig und deprimierend.
Fazit: Ein großartiger, bitterböser und deprimierender Zeichentrickfilm, der den Umgang des Menschen mit den Tieren thematisiert.
UK/USA 1982
Regie: Martin Rosen
Darsteller: John Hurt, Christopher Benjamin, James Bolam
Handlung: Eine Forschungsanstalt an der britischen Küste: Die beiden Hunde Snitter und Rowf werden in zweifelhaften Experimenten an den Rande des Todes getrieben. Als einer der Wächter es versäumt, den Käftig von Rowf abzuschließen, gelingt den beiden die Flucht aus der Anstalt. Hier sind sie auf sich allein gestellt und müssen sich von nun an alleine versorgen. Da die Hunde domestiziert sind, versuchen sie zunächst, ein neues "Herrchen" zu finden. Doch schon bald müssen sie mit Erschrecken feststellen, dass die Menschen, denen sie begegnen, ihnen alles andere als wohlgesonnen sind. Als sie dem Fuchs Tod begegnen, bilden sie mit ihm ein Team und erlegen einige Schafe, um sich von diesen zu ernähren. Währenddessen versucht die Forschungsanstalt - deren Aktivitäten sich im Bereich der Illegalität befinden - das Verschwinden der Laborhunde zu vertuschen und entsendet private Jäger, um diese zu erlegen. Als einige der Jäger durch eine Verkettung von unglücklichen Umständen ums Leben kommen, werden die Medien alarmiert und das britische Parlament zum Handeln gezwungen. Wird es den Hunden gelingen, lebend aus der Sache zu entkommen...?
Ich möchte hier niemanden mit meinem Deutsche-Filmtitel-Gebashe langweilen. Aber "Die Hunde sind los" ist mal wieder so ein totaler Bullshit-Titel, bei dem man eigentlich eine billige Komödie aus den 90ern mit sprechenden Hunden erwarten würde. Ihr wisst schon, einer dieser Filme, in denen irgendwelche Hunde aus dem Hundeknast ausbrechen und im Stadtpark von irgendeiner gut situierten, weißen, amerikanischen Vorstadtfamilie mit Kindern adoptiert werden, bevor sie gemeinsam alle möglichen spannenden Abenteuer erleben, die nur gelegentlich durch die Hundefänger gestört werden, am Ende aber immer gut ausgehen... ladaladalada *Hans Zimmer Orchestermucke*. Sehr, sehr schade, diesen Titel hat der Film nun wirklich nicht verdient.
Denn "The Plague Dogs" ist ein unglaublich packender und gesellschaftskritischer Animationsfilm, der auf ganzer Länge überzeugt. Der Film hat einige Gemeinsamkeiten mit "Watership Down". Beiden Filme beruhen auf einer Buchvorlage von Richard Adams, wurden von Martin Rosen umgesetzt, und haben John Hurt in der "Hauptrolle". Und beide Filme sind auf ihre Weise wirklich grandios. Ich kann aktuell nicht einmal genau sagen, welchen Film ich besser finde.
Im Gegensatz zu "Watership Down" fokussiert "The Plague Dogs" sich jedoch viel mehr auf das Zusammenleben zwischen Mensch und Tier und den Eigensinn der Menschen den Tieren gegenüber. Und das funktioniert hier tatsächlich auf ganz besonders beeindruckende Weise.
Einige Szenen in diesem Film sind auch wirklich herzzerreißend. Insbesondere das Ende ist ziemlich traurig und deprimierend.
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"Wenn etwas klappt, ist es meistens nur Glück. Deshalb sollte man nie zuviel Ahnung von einer Sache haben" (alte japanische Programmiererweisheit)
Neulich im Waschsalon:
"Nachdem mir bereits "Network" sehr gut gefallen hat, gewinne ich langsam wirklich Respekt vor Sidney Lumet."
"Du unnützer nichtsbringender mittzwanziger Fliegenschiss bekommst "langsam" Respekt vor Sidney Lumet?"
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Re: Die Hunde sind los
Wieder ein sehr toller Zeichentrickfilm, den Murillo hier vorstellt! Aber in der Tat unglaublich traurig, depremierend und gesellschaftskritisch. Finde auch sowohl diesen als auch "Watership Down" sehr gut. Wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich vielleicht sagen, dass ich "Watership Down" noch ein kleines Bisschen besser finde, wegen dieser sehr poetischen, im Folk Art-stil gezeichneten Szenen mit El-ahrairah und vielleicht auch weil ich diesen schon als Kind kannte und liebte, während ich "The Plague Dogs" erst im Erwachsenenalter sah. Aber beide sind wirklich großartige Animationsfilme, die einen sehr nachdenklich stimmen. Finde auch den deutschen Titel absolut furchtbar. Der Roman auf dem der Film basiert heißt in der deutschen Übersetzung übrigens "Die Hunde des schwarzen Todes". Warum konnte man den Film nicht auch so nennen? Das wäre ein sehr passender Titel, der auch verdeutlichen würde wie düster und depremierend der Film nun mal ist. Die Romanvorlagen zu den beiden Filmen von Richard Adams und ebenso sein "Shardik" lohnen sich alle übrigens auch sehr. ;)
Re: Die Hunde sind los
MuhahahahahahahahahahahaMurillo hat geschrieben: ↑So 21. Mär 2021, 10:41 Ich möchte hier niemanden mit meinem Deutsche-Filmtitel-Gebashe langweilen. Aber "Die Hunde sind los" ist mal wieder so ein totaler Bullshit-Titel, bei dem man eigentlich eine billige Komödie aus den 90ern mit sprechenden Hunden erwarten würde. Ihr wisst schon, einer dieser Filme, in denen irgendwelche Hunde aus dem Hundeknast ausbrechen und im Stadtpark von irgendeiner gut situierten, weißen, amerikanischen Vorstadtfamilie mit Kindern adoptiert werden, bevor sie gemeinsam alle möglichen spannenden Abenteuer erleben, die nur gelegentlich durch die Hundefänger gestört werden, am Ende aber immer gut ausgehen... ladaladalada *Hans Zimmer Orchestermucke*. Sehr, sehr schade, diesen Titel hat der Film nun wirklich nicht verdient.
Ich stelle mir gerade vor, dass der Film - auf Grund des Titels - irgendwelchen Blagen im Kindergarten vorgeführt wurde, weil die Erzieherinnen dachten, dass das genau so ein Film, wie von Dir beschrieben, sei und die Bälger dann alle total traumatisiert und heulend nach Hause gelaufen sind
Zum Film:
Tja, ratet mal, wo ich den stehen habe...
"Willst Du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten." (chin. Sprichwort)
"Die Seele ist das Schiff, Vernunft das Steuer und Wahrheit der Hafen." (türk. Weisheit)
"Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein." (Daniel J. Boorstin)
Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)
Las-Vegas-Ambiente (Insider)
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Re: Die Hunde sind los
Das ist in der Tat ein viel besserer Titel.Johnny-le-Fou hat geschrieben: ↑So 21. Mär 2021, 12:45 Der Roman auf dem der Film basiert heißt in der deutschen Übersetzung übrigens "Die Hunde des schwarzen Todes". Warum konnte man den Film nicht auch so nennen? Das wäre ein sehr passender Titel, der auch verdeutlichen würde wie düster und depremierend der Film nun mal ist.
Hätte auch perfekt zum Film gepasst, ganz im Gegensatz zu "Die Hunde sind los".
Letzterer erinnert mich daran, wie ich damals "Chihiros Reise ins Zauberland" im Kino gesehen habe. Detlef war auch dabei und ich meine, dass wir die einzigen 2 Erwachsenen im Kino waren. Mit Ausnahme der Eltern, die ihre kleinen Kinder begleiteten. Der Film lief ja auch ohne Altersbeschränkung, was (wohl zusammen mit dem Titel) zur Folge hatte, dass das Publikum fast nur aus Kindern bestand. Spätestens bei der Szene, in welcher der Drache sein Blut in der Gegend herumspuckt, hatten die Eltern dann einige Mühen, die Kleinen zu beruhigen.
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Re: Die Hunde sind los
Ohne Witz, an "Chihiro..." musste ich auch denken, als das mit dem Titel kam.
Und ich habe mich auch bei meiner Fantasie bezüglich des Kindergartens ein bisschen davon inspirieren lassen
Und ja, spätestens als der Drache Blut spucke machten einige Kinder einen leicht paralysierten Eindruck. Aber eigentlich ging es schon damit los, dass der Scream-Typ die Leute gefressen und anschließend diesen braunen Kram ausgekotzt hat
Und ich habe mich auch bei meiner Fantasie bezüglich des Kindergartens ein bisschen davon inspirieren lassen
Und ja, spätestens als der Drache Blut spucke machten einige Kinder einen leicht paralysierten Eindruck. Aber eigentlich ging es schon damit los, dass der Scream-Typ die Leute gefressen und anschließend diesen braunen Kram ausgekotzt hat
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Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)
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