
BRD 1969
Regie: Eberhard Itzenplitz
Darsteller: Ruth Winter, Rudolf Beiswanger, Gustav Burmester
Handlung: Durch einen Fehler in der Kartierung und anschließende Verlegung des Grenzzaunes gerät ein ostdeutsches Dorf über Nacht auf die andere Seite der Zonengrenze. Die Bewohner, einige von ihnen Parteimitglieder und in der sozialistischen Gesellschaftsordnung etabliert, werden so mit einem Schlag zu Westbürgern. Während einige von ihnen ihr Glück kaum fassen können, müssen andere mit Erschrecken feststellen, dass die Situation sie hoffnungslos überfordert. Der Fehler ruft unmittelbar eine politische Krise hervor, die auch von den Medien mit großem Interesse und mit Spannung begleitet wird. Wird es den Entscheidungsträgern gelingen, die Situation zu entschärfen..?
Diesen Film hatte mir der liebe Detlef vor einiger Zeit empfohlen, als er im TV lief. Und da habe ich die einzigartige Chance beim Schopfe gepackt und ihn mir angesehen.
Ich muss sagen, dass die Grundidee der Geschichte absolut großartig ist. Leider wird das Potential aber im Laufe des Filmes nicht ganz ausgeschöpft, was vielleicht auch an fehlendem Budget und damit zusammenhängenden Problemen in der Produktion lag. Dennoch schlägt sich der Film ganz gut und es kommt ein relativ respektables Resultat dabei heraus. Wobei der Drehbuchautor Wolfgang Menge diesen Film mit seinem Nachfolgewerk "Das Millionenspiel" nochmal ganz klar und beeindruckend in den Schatten gestellt hat.
Am beeindruckendsten fand ich den Einsatz von realen Interviewschnipseln mit west- und ostdeutschen Spitzenpolitikern. Hier kam mehrere Male Franz-Josef Strauß zum Einsatz, dessen rhetorisches Bullshit-Bingo in Form generischer Unsinns-Aussagen von den Machern des Films sehr dankbar aufgenommen wurde.
Insgesamt also wirklich nicht schlecht, vor allem wen man bedenkt, dass es sich um eine 60er-Jahre TV-Produktion handelt.
Fazit: Kurzweilige deutsche TV-Unterhaltung mit genialer Rahmenhandlung, die ihr Potential leider nicht ganz entfalten kann, aber dennoch sehenswert ist.