
Mexiko 1962
Regie: Luis Buñuel
Darsteller: Silvia Pinal, Jacqueline Andere, Enrique Rambal
Handlung: Das Ehepaar Nobile hat wohlbetuchte Freunde auf eine ausschweifende Dinnerparty in ihrem Luxusanwesen eingeladen. Nachdem die Gäste sich bis früh morgens ausgezeichnet amüsiert haben, gelingt es ihnen nicht, die Räumlichkeiten zu verlassen. So entscheiden sie sich - entgegen gesellschaftlicher Konventionen - einfach auf dem Anwesen zu übernachten. Am nächsten Morgen müssen sie jedoch mit Erschrecken feststellen, dass es ihnen immer noch nicht möglich ist, das Gebäude zu verlassen, obwohl die Türen und Fenster vorhanden und geöffnet sind. Von außerhalb wird das Treiben mit Erschaudern und Überraschung beobachtet. Jedoch schafft es niemand, den "eingeschlossenen" Partygästen zur Hilfe zu eilen. Als sich dann auch noch die Nahrung dem Ende zuneigt, macht sich zunehmende Panik und Frustration breit. Wird es den Gästen letzen Endes doch noch gelingen, nach Hause zu gehen...?
Äh, nun ja. Das muss so ungefähr der bekloppteste und durchgeknallteste Film sein, den ich bis jetzt von Buñuel sehen durfte. Und das will schon was heißen. Der Film ist nach einem der 4 Reiter der Apokalypse benannt und es erschließt sich mir auch nach einigem Nachdenken nicht ganz, was dieser mit der Geschichte zu tun haben könnte.
Die Dialoge sind absolut absurd, makaber und teilweise echt zum Lachen komisch.
Insgesamt bin ich mir nicht sicher, ob es überhaupt Sinn macht, zu viel über diesen Film zu sinnieren und in diesen hineinzuinterpretieren. Denn in gewisser Weise transportiert Buñuel hier zumindest meinem Empfinden nach - und viel stärker als in anderen seiner Filme - eine Art Scheißegalhaltung.
Buñuel rotzt ein paar absurde Situationen und bedeutungslose Dialoge dahin, nur um der bürgerlichen Gesellschaft den Spiegel, viel mehr aber noch seinen Mittelfinger vorzuhalten. Das ganze ist aber insgesamt schon ziemlich lustig und unterhaltsam mit anzusehen, auch wenn es meiner Beschreibung nach vielleicht nicht so klingen sollte.

Also schaut ihn Euch an. Ihr werdet es möglicherweise nicht bereuen.
Fazit: Faszinierende und sehenswerte Groteske, die viel Interpretationsspielraum bietet.