Das Gold von Sam Cooper

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Detlef P.
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Das Gold von Sam Cooper

Beitrag von Detlef P. »

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I/BRD, 1968
Regie: Giorgio Capitani
Darsteller: Van Heflin, Gilbert Roland, Klaus Kinski, George Hilton, Sarah Ross, Teodoro Corrà, Rick Boyd, Sergio Doria

"Nach Jahren vergeblicher Mühe, stößt Sam Cooper endlich auf das erhoffte Gold. Grund genug für seinen Partner, Cooper ermorden zu wollen. Doch der weiß sich zu wehren und sprengt den Partner samt Miene. Um das Gold bergen zu können, organisiert er Hilfe in der Stadt. Als sein alter Bekannter Manolo mit einem zwielichtigen Blonden eintrifft, erkennt Cooper, dass er gut daran täte, sich eine Lebensversicherung zu besorgen. Seine Wahl fällt ausgerechnet auf Mason. Der glaubt nämlich, mit Cooper noch eine Rechnung von früher offen zu haben." (www.kino.de)

Yeah, ein total unbekannter, aber dadurch auch wirklich unterschätzter Beitrag zum Italo-Western.
Der Film mutet tatsächlich auch für einen Italo ziemlich merkwürdig an.
Er ist nicht so bleihaltig, nicht (ganz) so zynisch und selbst der deutsche Titel klingt eher nach einem fröhlichen US-Western, wo ein Typ in einer Miene gerade genug Gold gräbt, um sein verschuldetes Haus vor dem bösen Eisenbahn- oder Ölmagnaten zu retten, der es von der Bank kaufen und abreißen lassen will, oder so.
Das ist hier aber nicht der Fall, auch wenn der Film tatsächlich "harmloser" ist und insgesamt auch "moralischere" Helden hat.
Dass es sich hierbei jedoch trotzdem um einen richtigen Italowestern handelt, sieht man unter anderem an der Besetzung von Klaus Kinski, der hier schon mal ein bisschen das "stumm in der Ecke rumstehen und böse dreinblicken" üben durfte, das er später in "Ein Einsamer kehrt zurück" perfektionieren sollte :lach:
Allerdings machen auch die anderen Darsteller ihre Sache wirklich gut und überzeugen völlig in ihren Rollen.
Allen voran Damiens Lieblings-unterschätzter Schauspieler Van Heflin, der die verzweifelte, aber entschlossene Hauptfigur sehr glaubwürdig gibt.
Klar ist die Charakterzeichnung hier nicht neu erfunden worden und die Figuren zum Teil recht stereotyp, aber dadurch machen die Darsteller in den jeweiligen Rollen auch richtig Spaß.
Obwohl der Film sehr ruhig und insgesamt eher unspektakulär inszeniert ist (auch wenn es selbstverständlich einige Schießereien und auch Leichen gibt - ist ja immer noch ein Italo), zieht er seine Spannung gerade aus der Ruhe, die die zwielichtigen Gestalten und das gegenseitige Misstrauen mit sich bringen.
Und wenn dann am Ende das Finale läuft, sieht man, dass es sich hier doch ganz deutlich um einen echten Italo-Western handelt.


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