Die besten Jahre unseres Lebens

The Best Years of Our Lives

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Detlef P.
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Die besten Jahre unseres Lebens

Beitrag von Detlef P. »

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USA, 1946
Regie: William Wyler
Darsteller: Fredric March, Myrna Loy, Dana Andrews, Harold Russell, Teresa Wright, Virginia Mayo

"Drei US-Soldaten lernen sich nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs auf der Heimreise in ihre fiktive Stadt Boone City kennen. Al Stephenson diente bei der United States Army als Sergeant, Fred Derry war ein gefeierter Bombenschütze mit vielen Auszeichnungen bei der United States Army Air Forces und Homer Parrish ein einfacher Matrose bei der United States Navy.

Fred Derry findet sich in einer zerrütteten Ehe wieder, Al Stephenson begegnet seinen Kindern nach den drei Jahren, in denen sie ohne ihn aufwuchsen, als Fremder, und Homer Parrish kehrt nach dem Verlust beider Hände mit Armprothesen ins Zivilleben zurück.

Die Kriegsveteranen sehen sich vor die schwierige Aufgabe gestellt, ihre Vergangenheit bewältigen und sich gleichzeitig ein neues Leben aufbauen zu müssen." (www.wikipedia.de)

Ein wirklich bemerkenswerter Film, bei dem ich auch verwundert bin, dass ich ihn hier nie vorgestellt habe.
Es ist bestimmt schon etwa zehn Jahre her, dass ich ihn sah. Aber vergessen habe ich ihn nie.
Ich weiß noch genau, wie beeindruckt ich damals war. Und ich war gerade richtig erschocken, als ich las, dass der fast drei Stunden geht.
Das hatte ich so gar nicht mehr im Kopf :aosjao:

Aber es ist auf jeden Fall richtig, wie Wyler es hier macht.
Er nimmt sich Zeit für die Männer, die ganz langsam und nach und nach ins normale Leben zurückfinden.
Der Film ist ruhig erzählt, vermag es aber in keiner Sekunde Langeweile aufkommen zu lassen. Dies schafft er, indem er die Alltagssituationen - die für die Männer ja schon lange nicht mehr Alltag sind - so präzise und auf den Punkt zu beschreiben, dass man die Szenarien jedes Mal so unglaublich gut nachempfinden kann.
Zugleich ist der Film jedoch kein absolutes Depridrama, sondern ein zutiefst lebensbejahender Film und zieht daraus seine eigentliche Stärke.
Er ist, unter'm Strich, schlicht und einfach menschlich und zeigt authentisches Leben.

Wer jetzt glaubt, ich würde damit deutlich zu dick auftragen und dass so ein alter Hollywood-Film doch bestimmt nicht die Lebenswelt echter Veteranen hätte einfangen können, dem kann ich sagen, dass Harold Russell, der einen Kriegsheimkehrer mit zwei Armprothesen spielt, tatsächlich ein Laie war, der im Krieg wirklich beide Hände verloren hat.
Abgesehen von einem Dokumentarfilm geht es hier wohl kaum echter und authentischer.
Russell bekam für seine Leistung sogar einen Ehrenoscar verliehen.
Witzigerweise gewann er bei der Verleihung zusätzlich auch noch den regulären Preis als bester Nebendarsteller, wobei der Film insgesamt (den Ehrenoscar abgezogen) sieben Preise - unter anderem noch für Film, Buch, Regie und Hauptdarsteller - mit nach Hause nehmen durfte.
Und hier habe ich dazu mal überhaupt nichts zu beanstanden.

Leider hatte der Film in Deutschland nie den großen Bekanntheitsgrad.
In den USA gilt er hingegen als echter Klassiker. Zurecht, wie ich finde!


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