
CH/D, 2025
Regie: Petra Volpe
Darsteller: Leonie Benesch, Sonja Riesen, Alireza Bayram, Selma Jamal Aldin, Margherita Schoch, Urs Bihler
"Floria Lind (Leonie Benesch) ist Pflegefachkraft mit Leib und Seele. Sie bringt nicht nur ein professionelles Auftreten mit, sondern tritt den Patientinnen und Patienten auch viel Leidenschaft und Wärme entgegen und hat eigentlich immer ein offenes Ohr.
Nur leider ist ihre Station, in der Chirurgie eines Schweizer Krankenhauses, wie so viele Einrichtungen meist voll belegt und zugleich beim Personal immer wieder unterbesetzt. Als sie an diesem Abend ihre Spätschicht antritt, wird sie gleich mit der Botschaft begrüßt, dass eine Kollegin ausgefallen ist und es keinen Ersatz gibt. Nun muss Floria mit Bea (Sonja Riesen) alle 26 Menschen hier allein versorgen.
Neben Herrn Osmani (Alireza Bayram), der zu einer OP muss, und der erkrankten Mutter Frau Morina (Lale Yavas) gehören dazu auch Herr Leu (Urs Bihler), der immer noch auf seine Diagnose wartet, und Privatpatient Herr Severin (Jürg Plüss), der ständig irgendwelche Sonderwünsche hat.
Der Stress steigert sich zunehmend, je weiter die Nacht voranschreitet. Als ein Fehler den ohnehin schon überfordernden Krankenhaus-Alltag aus der Bahn wirft, beginnt ein Wettrennen gegen die Zeit und die Situation droht, zu eskalieren." (www.moviepilot.de)
Ein Film, bei dem sich Kritiker und Publikum gerade sehr einig sind.
Und ich kann mich nur anschließen.
Der Film begleitet eine Pflegekraft für einen Tag in der Spätschicht im Krankenhaus.
Mehr passiert nicht!
Wer jetzt denkt, dass das doch ziemlich langweilig sein muss, irrt.
Der Film findet eine großartige Balance zwischen nervenzerrender Thrilleratmosphäre und eindringlichen Dramamomenten, die jedoch nicht übertrieben werden und für ihre Akkuratheit von vielen Seiten hochgelobt wurden.
Zudem ist die Besetzung absolut famos und gerade Hauptdarstellerin Leonie Benesch etabliert sich immer mehr als eine der besten deutschen Schauspielerinnen ihrer Generation.
Wie sie zwischen Stärke und Verletztlichkeit, routiniertem Alltag und extremen Situationen hin und herpendelt, ist ganz großes Kino.
Sie trägt den Film nahezu problemlos.
Aber auch der Rest der Besetzung ist klasse und durch die nüchterne und schnörkelose Regie, die absolut ohne Effekthascherei auskommt, bekommt das Ganze einen zum Teil fast schon dokumentarisch wirkenden Charakter.
Zwar habe ich nie im Pflegebereich gearbeitet, aber jahrelang an einer Brennpunktschule in Berlin-Wedding, wo es auch häufig Probleme mit Unterbesetzung gab, sodass ich mich in die Situationen sogar ein Stück weit reinfühlen konnte.
Ein unglaublich intensives Filmerlebnis, das nach dem Schauen noch lange nachhallt.