Clint Eastwood

Hier findet man Biografien, Filmografien zu einigen Schauspielern und kann über diese diskutieren.

Moderator: Detlef P.

Antworten
Benutzeravatar
Murillo
die graue Eminenz
die graue Eminenz
Beiträge: 3515
Registriert: Sa 9. Okt 2004, 15:31
Wohnort: Budapest
Kontaktdaten:

Clint Eastwood

Beitrag von Murillo »

Bild
31. Mai 1930 in San Francisco

Biographie:
Die Schauspielkarriere von Clint Eastwood umspannt fast 50 Jahre. Er ist der Sohn eines Buchhalters, der in der Depressionszeit seine Arbeit verlor und mit seiner Familie an der Westküste herumzog, um sich als Tankwart durchzuschlagen. Clint ging auf insgesamt zehn verschiedene Schulen. Als Teenager arbeitete er als Holzfäller in Oregon, als Heizer in einem Stahlwerk, als Badewärter, Tankwart und im Ersatzteillager von Boeing in Seattle.
Während seiner zweijährigen Militärzeit war er Schwimmlehrer. Nach einem abgeschlossenen Betriebswirtschafts-Studium heiratete er 1953 Maggie Johnson (Sohn Kyle Eastwood wurde 1968, Tochter Alison Eastwood 1972 geboren).
Clint Eastwood erhielt nach den zweiten Testaufnahmen in Hollywoood einen Vertrag von Universal, wurde aber nur in unwichtigen Nebenrollen eingesetzt. Daraufhin wechselte er zum Fernsehen, wo er ab 1958 die Hauptrolle des Rowdy Yates in 217 Folgen der international erfolgreichen Serie Rawhide (in Deutschland: Cowboys) spielte. Aus Clints jahrelanger Affäre mit Roxanne Tunis, die er 1960 während der Dreharbeiten zu der TV-Serie Cowboys kennengelernt hatte, stammt seine Tochter Kimber (geboren 1965).
Der Erfolg von Cowboys führte zu seiner ersten Hauptrolle in Für eine Hand voll Dollar. Sergio Leone holte den "preiswerten" Fernsehstar 1964 nach Europa, um mit ihm den Italowestern zu kreieren. Clint Eastwood spielte in der Dollar-Triologie (später folgten dann noch Für ein paar Dollar mehr und Zwei glorreiche Halunken) einen ungepflegten, zynischen, aber grundsätzlich aufrechten Westernhelden, der über Nacht im Zentrum eines neuen Genres stand. Diese Filme machten Eastwood endgültig zum Star und verliehen ihm ein klassisches Leinwandimage.
Er war der "Mann ohne Namen". In kurzer Folge drehte er weitere Erfolge wie Hängt ihn höher, Coogans großer Bluff, Agenten sterben einsam, Westwärts zieht der Wind, Ein Fressen für die Geier oder Stoßtrupp Gold und Betrogen. 1971 gründete Clint Eastwood seine eigene Produktions-Gesellschaft Malpaso.
Mit Sadistico wechselte er dann im selben Jahr als Hauptdarsteller erstmals auch hinter die Kamera. Don Siegels legendärer Dirty Harry schuf für Eastwood zum zweiten Mal einen weltweit bekannten Leinwandcharakter. Zu dieser Zeit begann auch die Zusammenarbeit mit Warner Bros. als Verleihfirma. Mit Filmen wie Sinola, Ein Fremder ohne Namen, Calahan, Den letzten beißen die Hunde, Im Auftrag des Drachen, Der Texaner, Der Unerbittliche und Der Mann, der niemals aufgibt eroberte er sich ein noch größeres Publikum.
Seit ihrem ersten gemeinsamen Film 1977 (Der Mann, der niemals aufgibt) lebte Clint Eastwood mit der Schauspielerin und Regisseurin Sondra Locke zusammen, die danach auch häufig seine Filmpartnerin war. Ihre Trennung Mitte der 80er Jahre ging nicht ohne gerichtliche Auseinandersetzung vonstatten.
Auf Der Mann aus San Fernando, einer Actionkomödie mit einem Orang-Utan namens Clyde als Partner, folgten Don Siegels Flucht von Alcatraz, der schnurrige Bronco Billy, die Fortsetzung Mit Vollgas nach San Fernando, Firefox, Honkytonk Man und Dirty Harry kehrt zurück.
Im folgenden Jahr befaßte sich Eastwood aufs neue mit seinem Image als harter Großstadtpolizist. Das Resultat war Der Wolf hetzt die Meute. Eastwoods Porträt eines zutiefst zerrissenen Polizisten im Morddezernat wurde auch von der Kritik hoch geschätzt. City Heat - Der Bulle und der Schnüffler, die Figur des rätselhaften Pale Rider - Der namenlose Reiter, Heartbreak Ridge, Das Todesspiel, Pink Cadillac und Weißer Jäger - schwarzes Herz sowie Rookie - Der Anfänger folgten.
In der Mitte der 80er Jahre wurde ihm eine Beziehung zur 20 Jahre jüngeren Jacelyn Ann Reevese, einer Nachbarin in seinem Wohnort Carmel, nachgesagt. Von 1986 bis 1988 war er Bürgermeister in Carmel, Kalifornien.
Es war sein zehnter Western und seine 36. Spielfilm-Hauptrolle, die zu Eastwoods größtem Erfolg bei Kritik und Publikum gleichermaßen wurde: Erbarmungslos. Seine Einspielergebnisse lagen bei über 100 Millionen Dollar, er erhielt neun Oscar-Nominierungen (Bester Film, Beste Regie, männlicher Hauptdarsteller, Nebendarsteller, Bestes Drehbuch, Kamera, Bauten, Bester Ton und Schnitt) und vier Oscars, u. a. für Bester Film und Beste Regie. Zum ersten Mal in seiner Karriere wurde Clint Eastwood als Schauspieler ebenfalls nominiert.
Sein nächster Film, als Geheimagent Frank Horrigan in Die zweite Chance, überschritt ebenfalls die 100 Millionen Dollar-Grenze. Im gleichen Jahr spielte er den Texas Ranger Red Garnett in Perfect World mit Kevin Costner.
Bei der Oscarverleihung 1995 erhielt Clint Eastwood den Irving Thalberg Award For Lifetime Achievement von der American Motion Picture Academy.
Seine Bereitschaft, sich auf Neues einzulassen und das Unerwartete zu proben, seine Glaubwürdigkeit als klassischer Held und seine Langlebigkeit in einem oft so kurzlebigen Geschäft sind charakteristisch für Eastwood und die Rolle in Die Brücken am Fluß, er spielt den Einzelgänger Robert Kincaid, der für das Magazin "National Geographic" in Iowa die holzüberdachte Roseman Bridge fotografieren soll. Dabei veränderte eine Zufallsbegegnung mit der Farmerin Francesca Johnson ( Meryl Streep) für immer sein Leben.
Wie Millionen anderer Leser war Clint Eastwood von dem unerwarteten Verlauf des Romans Die Brücken am Fluß fasziniert und bewegt. "Ich erhielt den Roman bereits kurz nach seiner Veröffentlichung" so Eastwood, "und hatte den Eindruck, dass man aus einer Geschichte wie dieser einen hervorragenden Film machen könnte. Die Charaktere sind symphatisch und gut gezeichnet. Francesca und Robert sind interessante Menschen, die mit ihren Gefühlen umgehen lernen. Aus ihrem Verhalten erwachsen ihnen Konsequenzen, die nicht rückgängig zu machen sind."
Auf den ersten Blick paßt Eastwoods Rolle des Robert Kincaid nicht unbedingt zu seinem Image des lakonischen Revolverhelden oder abgebrühten Großstadtpolizisten. Jedoch ist sie Ausdruck seiner Bereitschaft, Risiken einzugehen und sich zu verändern und weiterzuentwickeln. "Ich mag Kincaid" sagt Eastwood, "denn er ist er selbst. Er ist unabhängig und kreativ, ohne dabei großen Aufwand um seine Person zu betreiben. Er mag sich, liebt seine Arbeit, aber er kann auch Verantwortung übernehmen. Kincaid ist ein integerer Charakter."
Für Eastwood besitzt Kincaids Beziehung zu Francesca Johnson eine Gefühlstiefe, die beide Menschen bestimmt, vor allem, als sie sich zu trennen versuchen. "Diese zwei Menschen sind Außenseiter. Je mehr sich ihre Freundschaft vertieft, desto mehr schätzen sie einander und erkennen, was ihrem Leben gefehlt hat. Gefühle entwickeln sich erst später. Diese Erkenntnis bestimmt ihre gemeinsame Zeit und wird fast unerträglich, als sie ihre Trennung beschließen."
Eastwoods neuer, von Bruce Ricker produzierter Dokumentarfilm Piano Blues bildet am 4. Oktober 2003 den Abschluss zu Martin Scorseses Serie The Blues im amerikanischen Fernsehen. Darin berichtet Eastwood über seine lebenslange Leidenschaft für den Piano Blues. Zu sehen sind seltene Aufnahmen mit Art Tatum und Professor Longhair, neue Interviews und Auftritte von Ray Charles, Pinetop Perkins, Dave Brubeck, Marcia Ball, Jay McShann, Dr. John und Pete Jolly.
Der begeisterte Golfspieler Eastwood wohnt im kalifornischen Carmel, wo er von 1986 bis 1988 das Bürgermeisteramt übernahm. Er besitzt dort das ansehnliche Restaurant Mission Ranch Inn sowie den Tehama Golf Club. Als Mitinhaber gehört ihm auch der Pebble Beach Golf Course. Im Juni 2002 wurde er zum Commissioner im kalifornischen Aufsichtsrat für Parks und Erholung ernannt.
Der am 31. Mai 1930 in San Francisco geborene Clinton Eastwood Jr. wuchs auf der anderen Seite der Bucht in Oakland auf - zuvor war die Familie während der Depression der 30er-Jahre auf der Suche nach Arbeit von Stadt zu Stadt gezogen. Diese Erfahrung ist Eastwood unvergesslich geblieben, wie er gerne zugibt - sie hat sein Wertesystem und seine Arbeitsmoral geprägt.
Kein Filmemacher ist gewissenhafter als Clint Eastwood - für Verschwendung hat er kein Verständnis, egal ob Zeit oder Geld vergeudet werden. Er macht Filme, liebt seine Arbeit von Anfang bis Ende - jeder Tag und jeder Dollar gehören ihm. Außerhalb der Dreharbeiten führt er mit seiner Frau Dina Ruiz Eastwood (die beiden haben am 31. März 1996 geheiratet) und der gemeinsamen Tochter Morgan (geboren am 12. Dezember 1996) in Carmel ein ruhiges Leben.
(www.djfl.de)

Filmographie Schauspieler (Auswahl):
1964: Für eine Handvoll Dollar
1965: Für ein paar Dollar mehr
1966: Zwei glorreiche Halunken
1968: Hängt ihn höher
1968: Coogans großer Bluff
1971: Sadistico
1971: Dirty Harry
1973: Dirty Harry 2
1976: Der Texaner
1976: Dirty Harry 3
1979: Flucht von Alcatraz
1983: Dirty Harry 4
1985: Pale Rider
1988: Dirty Harry 5
1992: Erbarmungslos
1993: In the Line of Fire
1993: Perfect World
1995: Die Brücken am Fluss
1997: Absolute Power
2000: Space Cowboy
2002: Bloodwork
2004: Million Dollar Baby

Filmografie Regisseur (Auswahl):
1971: Sadistico
1976: Der Texaner
1983: Dirty Harry 4
1985: Pale Rider
1992: Erbarmungslos
1993: Perfect World
1995: Die Brücken am Fluss
1997: Absolute Power
2000: Space Cowboy
2002: Bloodwork
2004: Million Dollar Baby
[hr]

Eine absolute Schauspielerlegende, die auch als Regisseur was drauf zu haben scheint.
Seine Filmografie als Schauspieler ist sehr beeindrukend, obwohl es sich bei seinen Filmen meist um Western handelt.
In untertänigster Ehrerbietung eröffne ich ihm nun einen Thread.


"Wenn etwas klappt, ist es meistens nur Glück. Deshalb sollte man nie zuviel Ahnung von einer Sache haben" (alte japanische Programmiererweisheit)

Neulich im Waschsalon:
"Nachdem mir bereits "Network" sehr gut gefallen hat, gewinne ich langsam wirklich Respekt vor Sidney Lumet."
"Du unnützer nichtsbringender mittzwanziger Fliegenschiss bekommst "langsam" Respekt vor Sidney Lumet?"
Benutzeravatar
Detlef P.
Der Auserwählte
Der Auserwählte
Beiträge: 6835
Registriert: Mo 11. Okt 2004, 10:37
Wohnort: Berlin

Beitrag von Detlef P. »

Dem kann ich mich nur anschließen!
Ich kenne die meisten seiner hier vorgestellten Filme und kann sagen, dass ich noch nie großartig von ihm enttäuscht wurde.

Einige Filme ("Dirty Harry", "Million Dollar Baby") sind sogar wahrlich genial.


"Willst Du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten." (chin. Sprichwort)

"Die Seele ist das Schiff, Vernunft das Steuer und Wahrheit der Hafen." (türk. Weisheit)

"Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein." (Daniel J. Boorstin)

Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)

Las-Vegas-Ambiente :fuckU: (Insider)
Antworten