Richard Donner

Die größten Meister, die größten Nieten, ihre Filme, ihre Leben.

Moderator: Detlef P.

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Detlef P.
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Richard Donner

Beitrag von Detlef P. »

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"Donner wuchs als Sohn einer Sekretärin und eines Möbelhändlers in New York auf. Nach einem abgebrochenen Studium an der New York University begann er seine Karriere im Showgeschäft als Schauspieler, war damit aber wenig erfolgreich. Auf seinen Künstlernamen Donner kam er durch die Donner Party. Als er in den frühen 1950er-Jahren bei einer Fernsehproduktion eine Nebenrolle spielte und den Anweisungen des Regisseurs Martin Ritt widersprach, ermunterte dieser ihn, es doch selbst mit der Arbeit des Regisseurs zu versuchen. Donner wurde daraufhin als Regieassistent von Ritt verpflichtet. Im Verlaufe der 1950er arbeitete er als Regisseur von Werbespots. Als Schauspieler sollte Donner später nur noch in kleineren Rollen in seinen eigenen Filmen in Erscheinung treten.

Seit Ende der 1950er Jahre drehte Donner als Regisseur Episoden für bekannte Serien wie zum Beispiel Twilight Zone, Westlich von Santa Fé, Solo für O.N.K.E.L., Auf der Flucht, Gilligans Insel, und Kojak – Einsatz in Manhattan. Sein erster Film als Regisseur wurde 1961 der günstig gedrehte Science-Fiction-Streifen Die X-15 startklar, bei dem er eigentlich nur Second Unit-Regisseur war, durch Zufall aber schließlich selbst Regisseur wurde. Er drehte den Film in nur 12 Tagen herunter. In den folgenden 15 Jahren pendelte Donner zwischen Engagements für Fernsehserien und zumeist kleineren Kinofilmen.

Der große Durchbruch gelang Donner im Jahr 1976 mit dem Horrorfilm Das Omen, für den er 1977 mit dem British Fantasy Award ausgezeichnet wurde. Zwei Jahre später folgte mit Superman ein weiterer Welterfolg, es handelte sich dabei um ersten aufwendig produzierten Superhelden-Film der Filmgeschichte, der mit seiner Beliebtheit den Grundstein für spätere Superhelden-Filme legte. Donner sollte auch Superman II – Allein gegen alle (1980) inszenieren und hatte bereits rund 70 Prozent des Films abgedreht, als er auf Grund von Differenzen mit den Produzenten entlassen wurde. Er wurde durch Richard Lester ersetzt, der die meisten Szenen neu drehte. 2006 veröffentlichte Donner mit dem nach ihm benannten „Donner Cut“ seine Version von Superman II.

In den 1980er-Jahren inszenierte er unter anderem den von Steven Spielberg produzierten Abenteuerfilm Die Goonies, die Weihnachtskomödie Die Geister, die ich rief … mit Bill Murray und den Fantasyfilm Der Tag des Falken. Verbunden wird sein Name genretechnisch vor allem mit dem klassischen Actionfilm. Nicht zuletzt lag das an der Lethal-Weapon-Reihe mit den Hauptdarstellern Mel Gibson und Danny Glover, deren vier Teile er zwischen 1989 und 1998 drehte. Weitere Zusammenarbeiten mit Gibson als Hauptdarsteller waren Maverick – Den Colt am Gürtel, ein As im Ärmel (1994) und Fletcher’s Visionen (1997). Sein Schaffen als Regisseur umfasst 80 Produktionen, zuletzt trat er in dieser Funktion 2006 in Erscheinung. 2020 kündigte er einen fünften Teil von Lethal Weapon an, den er aber vor seinem Tod nicht mehr verwirklichen konnte.

1985 heiratete Donner Lauren Shuler, mit der er bis zu seinem Tod verheiratet war. Das Ehepaar war Eigentümer der Produktionsfirma The Donners’ Company, welche früher auch unter den Namen „Donner/Shuler-Donner Productions“ sowie „DOSHUDO Productions“ auftrat. Neben eigenen Filmen produzierten sie auch Filme anderer Regisseure. So war er noch 2009 als Ausführender Produzent bei X-Men Origins: Wolverine beteiligt.

Donner war Sympathisant der Tierrechtsorganisation PETA. Bei der Premiere zu 16 Blocks, seinem letzten Film als Regisseur, forderte er die Besucher auf, keinen Pelz zu tragen; er selbst trug einen Anstecker gegen Pelz und verwendete ein Poster von PETA mit der Aufschrift Fur Is Dead in einer Szene des Filmes. Richard Donner starb am 5. Juli 2021 im Alter von 91 Jahren." (www.wikipedia.de)

Filmographie:

Die X-15 startklar (1960)
Salz und Pfeffer (1968)
Lolita und der Amerikaner (1970)
Das Omen (1976)
Superman (1978)
Max's Bar (1980)
Der Spielgefährte (1982)
Der Tag des Falken (1985)
Die Goonies (1985)
Lethal Weapon (1987)
Die Geister, die ich rief... (1988)
Lethal Weapon 2 (1989)
Radio Flyer (1992)
Lethal Weapon 3 (1992)
Maverick (1994)
Assassins - Die Killer (1995)
Fletcher's Visionen (1997)
Lethal Weapon 4 (1998)
Timeline (2003)
16 Blocks (2006)

Vor einigen Tagen musste im hohen Alter der Regisseur Richard Donner aus dem Leben treten.
Als ich daraufhin zufällig eine kleine Retrospektive über diesen las, fiel mir das erste Mal bewusst auf, was für absolute Kracher und teilweise bahnbrechende Klassiker er geschaffen hat.
Eigentlich unglaublich, dass der Name nicht deutlich bekannter in der Filmwelt ist.
Aus diesem Anlass stelle ich ihn hier heute noch einmal etwas genauer vor.

Nach ein paar anfänglichen B-Filmen und Arbeiten für das Fernsehen kamen gegen Mitte und Ende der 70er zwei absolute Granaten ins die Kinos.
Zum einen mit "Das Omen" einer der besten Horrorfilme der 70er Jahre, zum anderen der erste richtige Superheldenfilm und zugleich der bis heute beste Superman-Film überhaupt.
Zudem brachte er später mit der "Lethal Weapon"-Quadrilogie eine der unterhaltsamsten Reihen des Hollywood-Kinos hervor und etablierte zusätzlich den Prototyp der Buddy Cop-Actionkomödie, die bis heute immer noch zitiert, parodiert oder imitiert wird.

Aber auch mit anderen Filmen wie "Der Tag des Falken", "Die Geister, die ich rief..." oder "Maverick" schuf er ausgezeichnete Unterhaltungsfilme, die sich in jederlei Hinsicht sehen lassen können und absolut halten, was sie versprechen.
Mit "Assassins - Die Killer" drehte er zudem einen der wohl besten Filme, in denen Sylvester Stallone bis zum heutigen Tag auftreten durfte.
Das Duell zwischen ihm und Banderas ist so unglaublich gut inszeniert, dass die Spannung den ganzen Film über hoch gehalten wird. Leider ist der irgendwie nie so richtig gut weggekommen, was ich überhaupt nicht verstehen kann.
"Fletcher's Visionen" war dann nochmal ein ganz unterhaltsames Vehikel, obwohl der mich jetzt nicht so vom Hocker gerissen hat - kann man aber gucken.

Der einzige Film von ihm, den ich gesehen habe und ich dem ich wirklich nichts abgewinnen kann, ist "Die Goonies".
Vielleicht habe ich ihn zu spät gesehen, aber eigentlich zählt das nicht. Ich habe zum Beispiel "Der Zauberer von Oz" auch erst als Erwachsener gesehen und finde den trotzdem super.
Liegt bestimmt nur daran, dass Spielberg den produziert hat. Wäre es Kubrick gewesen, wäre es der beste Film aller Zeiten :twisted: :coffee:

Mal sehen, ob ich mir demnächst mal noch was anderes von ihm ansehe. Vielleicht seinen Erstling, diesen Trash-Sci-Fi-Film, wenn ich ihn irgendwo finde.
Oder den kontroversen "Der Spielgefährte" mit Richard Pryor. Von dem habe ich schon viel gehört.
"Radio Flyer" klingt wirklich schön... .
Oh, und ich müsste vor allem mal seine Fassung von "Superman II" gucken, die er 2006 noch veröffentlicht hat.
Die kenne ich nämlich auch noch nicht.


"Willst Du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten." (chin. Sprichwort)

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"Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein." (Daniel J. Boorstin)

Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)

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Murillo
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Re: Richard Donner

Beitrag von Murillo »

Noch nie von ihm gehört. Aber besser spät als nie. Manche Künstler werden eben erst nach ihrem Tod bekannt.
Und Donnerwetter, die Filmografie ist auf jeden Fall nicht von schlechten Eltern. :daumen2:


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Neulich im Waschsalon:
"Nachdem mir bereits "Network" sehr gut gefallen hat, gewinne ich langsam wirklich Respekt vor Sidney Lumet."
"Du unnützer nichtsbringender mittzwanziger Fliegenschiss bekommst "langsam" Respekt vor Sidney Lumet?"
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Detlef P.
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Re: Richard Donner

Beitrag von Detlef P. »

Murillo hat geschrieben: So 18. Jul 2021, 16:03 Und Donnerwetter, die Filmografie ist auf jeden Fall nicht von schlechten Eltern. :daumen2:
Du meintest wohl DONNERwetter.
Sorry, aber den konnte ich mir nicht verkneifen :mrgreen:
Detlef P. hat geschrieben: So 18. Jul 2021, 15:58 Eigentlich unglaublich, dass der Name nicht deutlich bekannter in der Filmwelt ist.
Murillo hat geschrieben: So 18. Jul 2021, 16:03 Noch nie von ihm gehört. Aber besser spät als nie.
Na, das passt ja, wenn Du tatsächlich noch nie von ihm gehört hast.
Damien macht das bestimmt auch gar nichts aus :surpr1: :popcorn:


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