Die Geschwister der Noorderlinger
Verfasst: Di 3. Mai 2005, 20:41
Ist dies nun eine Dokumentation oder ein Spielfilm?
Gerade bei diesem Film lässt sich schwer ersehen, wie man ihn einstufen kann. Er ist im Gegensatz zu "Models" ein Spielfilm, aber wird trotzdem meist von Laiendarstellern gespielt, die sogar im Film den gleichen Berufen nachgehen wie im realen Leben. Angeblich hat das Casting zu "Hundstage" ein volles Jahr gedauert - was auch die hervorragende Besetzung der Charaktere bestätigen würde.
Ob es nun eine Dokumentation oder ein Spielfilm ist, sei dahingestellt. Auf jeden Fall aber ist der Film eine bitterböse Spießbürger-Satire, die nicht davor zurückschreckt, reale Situationen darzustellen. Denn in der Realität ist nicht jeder von hunderten Talent-Scouts als wunderschön empfunden worden und ideal als Nacktmodell eingestuft. Dieser Film könnte tatsächlich dem realen Leben entnommen sein und ist ihm so nahe wie ein Dokumentarfilm.
Wir sehen alte Frauen, Irre, Gedemütigte - alles so wie es in Wirklichkeit auch der Fall ist. Man mag sogar glauben, dass es in Wien so zugeht. Was mitunter aber sogar stimmt. Denn wer weiß schon, was hinter den Wohnungstüren geschieht? Niemand kann mit Sicherheit sagen, dass dies alles nur Fiktion ist.
Der Schauplatz ist ein Randbezirk von Wien, nahe einer Autobahnauffahrt. Eine deutsche Quelle hat (O.m.U.) als Anmerkung zur Filmerklärung hinzugefügt. Verständlich, da es wohl für die Deutschen schwierig sein wird, den Wiener Dialekt zu verstehen. Aber gerade das lässt den Film authentischer erscheinen. Was bringt einem eine Gesellschaftssatire, wenn in ihr nicht mal so gesprochen wird wie im realen Leben.
Manchmal hatte ich das Gefühl, dass in "Hundstage" Kritik an der Unterwürfigkeit der Frau geführt wird. Denn die weiblichen Darsteller werden geprügelt, misshandelt, gedemütigt und betrogen. Schrecklich, ob es denn im tatsächlichen Leben auch so ist? Leider oft genug.
Diese ganze Theorie gipfelt immer wieder in der Darstellung der irren Frau. Sie ist der Inbegriff der weiblichen Personen in dem Film, sie verdeutlicht all dies nochmals.
Der Film schreckt vor Hässlichkeit nicht zurück, vielmehr zeigt er sie immer wieder um uns ins Gedächtnis zu rufen, dass wir bloß Menschen sind. Und Menschen sind manchmal fett, manchmal hässlich - nur wenige sind so klinisch rein und schön.
"Hundstage" wandelt an den Grenzen des Zumutbaren. Durch den dokumentarischen Charakter schafft er eine noch intensivere Film-Zuseher-Beziehung. Abartig, pervers, obszön aber so real wie sonst kein anderer Film.
Und doch bekommen wir eigentlich nur die Antwort auf die Behauptung, die die Irre immer wieder stellt: "Bumst Ihr noch, wo Ihr doch schon so alt seid?" Und an Hand dieser Behauptung werden wir in eine skurrile Welt voller Menschlichkeit am Rande von Wien geführt.
Gerade bei diesem Film lässt sich schwer ersehen, wie man ihn einstufen kann. Er ist im Gegensatz zu "Models" ein Spielfilm, aber wird trotzdem meist von Laiendarstellern gespielt, die sogar im Film den gleichen Berufen nachgehen wie im realen Leben. Angeblich hat das Casting zu "Hundstage" ein volles Jahr gedauert - was auch die hervorragende Besetzung der Charaktere bestätigen würde.
Ob es nun eine Dokumentation oder ein Spielfilm ist, sei dahingestellt. Auf jeden Fall aber ist der Film eine bitterböse Spießbürger-Satire, die nicht davor zurückschreckt, reale Situationen darzustellen. Denn in der Realität ist nicht jeder von hunderten Talent-Scouts als wunderschön empfunden worden und ideal als Nacktmodell eingestuft. Dieser Film könnte tatsächlich dem realen Leben entnommen sein und ist ihm so nahe wie ein Dokumentarfilm.
Wir sehen alte Frauen, Irre, Gedemütigte - alles so wie es in Wirklichkeit auch der Fall ist. Man mag sogar glauben, dass es in Wien so zugeht. Was mitunter aber sogar stimmt. Denn wer weiß schon, was hinter den Wohnungstüren geschieht? Niemand kann mit Sicherheit sagen, dass dies alles nur Fiktion ist.
Der Schauplatz ist ein Randbezirk von Wien, nahe einer Autobahnauffahrt. Eine deutsche Quelle hat (O.m.U.) als Anmerkung zur Filmerklärung hinzugefügt. Verständlich, da es wohl für die Deutschen schwierig sein wird, den Wiener Dialekt zu verstehen. Aber gerade das lässt den Film authentischer erscheinen. Was bringt einem eine Gesellschaftssatire, wenn in ihr nicht mal so gesprochen wird wie im realen Leben.
Manchmal hatte ich das Gefühl, dass in "Hundstage" Kritik an der Unterwürfigkeit der Frau geführt wird. Denn die weiblichen Darsteller werden geprügelt, misshandelt, gedemütigt und betrogen. Schrecklich, ob es denn im tatsächlichen Leben auch so ist? Leider oft genug.
Diese ganze Theorie gipfelt immer wieder in der Darstellung der irren Frau. Sie ist der Inbegriff der weiblichen Personen in dem Film, sie verdeutlicht all dies nochmals.
Der Film schreckt vor Hässlichkeit nicht zurück, vielmehr zeigt er sie immer wieder um uns ins Gedächtnis zu rufen, dass wir bloß Menschen sind. Und Menschen sind manchmal fett, manchmal hässlich - nur wenige sind so klinisch rein und schön.
"Hundstage" wandelt an den Grenzen des Zumutbaren. Durch den dokumentarischen Charakter schafft er eine noch intensivere Film-Zuseher-Beziehung. Abartig, pervers, obszön aber so real wie sonst kein anderer Film.
Und doch bekommen wir eigentlich nur die Antwort auf die Behauptung, die die Irre immer wieder stellt: "Bumst Ihr noch, wo Ihr doch schon so alt seid?" Und an Hand dieser Behauptung werden wir in eine skurrile Welt voller Menschlichkeit am Rande von Wien geführt.