![Bild](http://www.geocities.com/ug97057/leone/sleone.jpg)
"Der italienische Filmemacher Sergio Leone kam aus einer Familie, in der das Show-Business Tradition hat: Sein Vater war Pionier und früher Produzent in der italienischen Filmindustrie, seine Mutter eine bekannte Opersängerin. In der Filmbranche fasste Leone als Regieassistent und seit seinem 18. Lebensjahr als Schauspieler Fuß. Bald knüpfte er Kontakte zu Hollywoods Filmwelt und arbeitete als Second-Unit-Assistent für amerikanische Produktionen, die in Rom abgedreht wurden. Darunter waren Monumentalfilme wie "Quo Vadis" (1951) und "Ben Hur" (1959).
Auch als Drehbuchautor war Leone tätig, schrieb er doch zahlreiche Bücher für die Ende der Fünfzigerjahre weit verbreiteten "Sandalen"-Filme. 1961 dann endlich sein Regiedebüt: "Der Koloss von Rhodos", und bald darauf kreiierte Leone sein eigenes Genre: den "Italo-Western", gewaltvolle, zum Teil blutrünstige Filme mit schnellen Schnitten und langen, sehr stillen Szenen.
Schauspieler wie Clint Eastwood und Lee Van Cleef verdanken diesen Western ihren späteren Aufstieg zu Hollywood-Stars. Man denke nur an Leones so genannter "Paella"-Trilogie: "Für eine Handvoll Dollar" (1964), "Für ein paar Dollar mehr" (1965) und "Zwei glorreiche Halunken" (1966). Diese Filme hatten viel mit US-Western und japanischen Filmen im Stil Akira Kurosawas "Rashomon" gemein, entwickelten aber so viel Eigenleben, dass in Europa zahlreiche ultrabrutale Imitate entstanden.
Inzwischen war auch Hollywood auf Leones Regiekünste aufmerksam geworden, Paramount Pictures gab dem Italiener 1968 die Chance, "Spiel mir das Lied vom Tod" zu drehen. Doch die Premiere des überlangen Epos um einen namlosen Rächer alias Charles Bronson wurde zum Desaster, da die Produktionsfirma 25 Minuten der insgesamt 165 wegschneiden ließ. Damit war der Film seiner inhaltlichen Stringenz beraubt. Heute jedoch gilt der inzwischen wieder restaurierte Western als ein Highlight der Filmgeschichte.
Erst 15 Jahre später (nach seinem ebenfalls starken Werk "Todesmelodie" mit James Coburn und Rod Steiger, 1970, und den ungenannten zusätzlichen Regie-Arbeiten "Mein Name ist Nobody", 1973, und "Nobody ist der Größte", 1975 - beide mit Terence Hill) startete Leone einen weiteren Versuch, Hollywood zu erobern: Ihm gelang mit "Es war einmal in Amerika" ein Geniestreich. Vom Ergebnis nicht sehr verschieden von seinem Vorgänger, geriet das Gangsterepos - mit Robert De Niro in der Hauptrolle - fast vier Stunden lang. Diesmal schlug die Produktionsfirma noch härter zu: "Es war einmal in Amerika" wurde in den USA nicht nur auf weniger als die Hälfte der Spieldauer zusammengestrichen, sondern es wurden auch die Abfolge der Szenen geändert. Leones Reputation hoffte man zu retten, indem man den Film in Originallänge auf Videokassette herausbrachte. Nach Leones plötzlichem Tod (1989, Herzinfarkt) widmete Clint Eastwood seinen Oscar für "Erbarmungslos" (1992) den beiden Männern, die ihm seine eigene Regie-Vision erst ermöglicht hatten: Don Siegel und Sergio Leone." (www.prisma-online.de)
Filmographie:
Die letzten Tage von Pompeji (1959)
Der Koloß von Rhodos (1961)
Für eine Handvoll Dollar (1964)
Für ein paar Dollar mehr (1965)
Zwei glorreiche Halunken (1966)
Spiel mir das Lied vom Tod (1968)
Todesmelodie (1971)
Mein Name ist Nobody (1973)
Nobody ist der Größte (1975)
Es war einmal in Amerika (1984)
Es ist wohl eindeutig, dass Sergio Leone eines der größten Filmgenies aller Zeiten ist.
Er hat fast nur Western gedreht, wobei einer besser ist als der andere. "Spiel mir das Lied vom Tod" gilt sogar als bester Western aller Zeiten und als Meilenstein der Filmgeschichte.
Die von ihm entwickelte Bildsprache ist geradezu revolutionär und zudem hat er mal eben ein eigenes Western-Genre kreiert und dieses salonfähig gemacht.
Das schafft nicht jeder!