
Ungarn 2006
Regie: Krisztina Goda
Darsteller: Kata Dobó, Iván Fenyö, Sándor Csányi
Handlung: Budapest, 1956: Die ungarische Wasserball-Nationalmannschaft bereitet sich auf die olympischen Spiele in Melbourne vor. Erstmals hat man eine Mannschaft, die stark genug ist, um es in internationalen Wettkämpfen sehr weit zu bringen. Szabó Karcsi (Iván Fenyö) ist einer der Starspieler der Mannschaft. Als er ein Verhältnis mit der Studentin Viki (Kata Dobó) beginnt, ist seine Zukunft in der Nationalmannschaft jedoch gefährdet. Denn Viki ist politisch engagiert und an der Organisation regimekritischer Demonstrationen beteiligt. Währenddessen eskaliert die politische Lage in der ungarischen Hauptstadt zusehends. Nachdem die Regierung abgetreten und von Reformern ersetzt worden ist, bereiten die kommunistischen Hardliner mit militärischer Hilfe aus Moskau die brutale Niederschlagung des Volksaufstandes vor. Zur gleichen Zeit schafft die Wasserball-Nationalmannschaft die Sensation und zieht bei den olympischen Spielen ins Finale ein, wo sie ausgerechnet auf die haushohen Favoriten aus der UDSSR treffen. Wird es der Mannschaft gelingen, dieses politisch hoch-explosive Finale für sich zu entscheiden...? Und wird es den Ungarn gelingen, ihre neu gewonnene Freiheit zu verteidigen...?
Ich hatte eigentlich sehr große Hoffnungen in diesen Film gesetzt, bevor ich ihn dann endlich sehen durfte.
Dieser Film beruht auf 2 wahren Geschichten, die sich parrallel abgespielt haben und die beide eigentlich genug Stoff für einen eigenen Film hergegeben hätten:
Auf der einen Seite die Geschichte der legendären ungarischen Wasserball-Manschaft von 1956, die ihr ganz eigenes "Wunder von Melbern" (sorry, den konnte ich mir nicht verkneifen

Auf der anderen Seite die Geschichte der ungarischen Revolution von 1956, die zunächst vielversprechend verlief und sogar erfolgreich eine neue progressive Regierung installieren konnte, bevor sie dann doch noch brutal niedergewalzt wurde.
Die Hauptzutaten für einen richtigen guten Film waren hier eigentlich vorhanden.
Daher kann ich es mir leider kaum erklären, warum dem Film ab einem bestimmten Zeitpunkt so dermaßen die Puste ausgeht, dass es einem am Ende eigentlich nur noch leid tut: für das verschwendete (und wirklich nicht zu knapp bemessene) Filmbudget, für das großartige Potential der Story, aber vor allem für die historischen Hauptprotagonisten, denen man hier ein echtes filmischen Denkmal hätte setzen können, was jedoch überhaupt nicht funktioniert hat.
Diese Enttäuschung schlägt sich dann wohl auch in den eher durchwachsenen Kritiken zu diesem Film nieder. Wirklich sehr sehr schade, dass man da nicht viel mehr draus gemacht hat.
Zwei Sätze noch zu den Schauspielern: Kata Dobó kann hier leider überhaupt nicht überzeugen, was vielleicht einer der Gründe ist, warum der Film sein Potenzial nicht entfalten kann. Sándor Csányi ("Kontroll") erledigt seinen Job aber wie gewohnt großartig.
Insgesamt betrachtet ist dieser Film keineswegs schlecht, sondern durchaus unterhaltsam. Kann man sich also gerne mal ansehen.
Wer sich für dieses Thema interessiert und an einer angemesseneren filmischen Umsetzung interessiert ist, dem sei an dieser Stelle übrigens die durchaus sehenswerte Dokumentation "Freedom's Fury" empfohlen.