
USA, 1976
Regie: Robert Moore
Darsteller: Peter Falk, David Niven, Peter Sellers, Alec Guinness, Eileen Brennan, Maggie Smith, Elsa Lanchester, James Coco, Truman Capote
"Eine Million Dollar plus Vermarktungsrechte, so lautet der Lohn für denjenigen, der das Verbrechen löst. Aber um das Geld geht es Lionel Twain (Truman Capote) ja gar nicht. Viel mehr will er Anerkennung, will in die Geschichte eingehen als größter Kriminologe der Welt. Und dabei scheut er auch nicht davor zurück, es mit den fünf brillantesten Detektiven gleichzeitig aufzunehmen: Sidney Wang (Peter Sellers) aus China, Dick Charleston (David Niven) aus New York, Milo Perrier (James Coco) aus Belgien, Jessica Marbles (Elsa Lanchester) aus England und Sam Diamond (Peter Falk) aus San Francisco. Alle fünf wurden von dem exzentrischen Millionär eingeladen, einen Mord aufzuklären. Der jedoch hat noch gar nicht stattgefunden. Und das ist nicht das einzige, was an dem Fall sehr seltsam ist, wie das Quintett bald herausfinden darf.
Wer gerne Krimis liest, wird sich vielleicht auch schon das eine oder andere Mal über reichlich konstruierte Plots geärgert haben: ein Dutzend Menschen, die alle „zufällig“ am Tatort waren, idiotische Motive, an den Haaren herbeigezogene Tathergänge, fehlende echte Hinweise, nicht nachvollziehbare Schlussfolgerungen – die Liste an literarischen Verbrechen ist lang. Auch Neil Simon dürfte zu den erbosten Lesern gezählt haben. Vielleicht amüsierte er sich aber auch darüber, wie unsinnig viele der Geschichten sind. Und so beschloss er, selbst eine dieser Geschichten zu schreiben, das Ganze auf die Spitze zu treiben und zeitgleich einige der berühmtesten Figuren des Genres durch den Kakao zu ziehen.
Allzu große Krimikenntnisse braucht es dann auch gar nicht, um zu sehen, wer hier im Einzelnen so Pate gestanden hat: Charlie Chan, Nick und Nora Charles aus Der dünne Mann, die Agatha-Christie-Helden Hercule Poirot und Miss Marple sowie Sam Spade. Am meisten Spaß macht Eine Leiche zum Dessert dann natürlich, wenn man mit den Figuren vertraut ist, die einzelnen Anspielungen versteht und zuordnen kann. Aber selbst ohne Vorwissen hat die Parodie einen großen Unterhaltungswert: Keine Szene, kein Dialog, in der nicht irgendein absurder Einfall verbraten wird. In der nicht eine völlig unvorhersehbare Wendung in Gelächter endet, hier bekommt man nicht einmal die Chance, sich irgendwann einmal zu langweilen." (www.film-rezensionen.de)
Ich habe diesen Film vor kurzem wieder einmal nach langer Zeit gesehen und er ist immer noch richtig klasse.
Wie großartig klischeetriefend die einzelnen Figuren aus der Kriminalroman- und Kriminalfilmgeschichte dargestellt werden, ist schon alleine echt zum schießen.
Hier sticht nochmal ganz besonders Peter Falk hervor, der den abgebrühten Hard-Boiled-Detective a`la Bogart geben und die coolsten Sprüche bringen darf.
Aber auch alle anderen passen nahezu perfekt in die von ihnen parodierten Rollen.
Dabei ist die Geschichte so herrlich absurd aber gleichzeitig so liebevoll gemacht was Ausstattung und Kostüme angeht, dass man manchmal denken könnte, man würde sich wirklich einen richtigen Who-Dunnit-Krimi ansehen und keine Parodie.
Empfehlen kann ich den Film allen, die Bock auf eine richtig gute Persiflage, speziell des Krimigenres, oder auch einfach auf eine richtig gute Komödie mit Starbesetzung haben.
Ach ja, und mit der Auflösung am Ende kann übrigens auch wirklich niemand rechnen...

