
CSSR, 1969
Regie: Juraj Herz
Darsteller: Rudolf Hrusínský, Vlasta Chramostová, Jana Stehnová, Milos Vognic, Zora Bozinová, Ilja Prachar, Eduard Kohout, Jirí Menzel
"Prag in den 30ern: Karl Kopferkingl führt eine fast perfektes Spießer-Leben – samt lieber Ehefrau, wohlerzogenen Kindern und einem trauten Bilderbuch-Heim. Auch beruflich läuft es: Getreu seiner buddhistischen Überzeugung, wonach die Einäscherung von Toten das irdische Leiden verkürzt, leitet das Karl hingebungsvoll das städtische Krematorium. Als eine neue Partei im benachbarten Deutschland große Erfolge feiert, ergeben sich auch für Karl beruflich noch vielversprechendere Möglichkeiten." (www.filmstarts.de)
Ein lustiger Film für die ganze Familie. Von dem vierjährigen Kind bis zur 90-jährigen Oma werden alle ihre helle Freude daran haben.
Muhahahahahahahahahahahaha
So, aber mal im Ernst!
Das hier ist eine richtig schön böse Satire auf das Mitläufertum und die Widerwärtigkeit der Menschen, die für Ansehen und Macht, sowie "Ruhm und Ehre" buchstäblich über Leichen gehen.
Die Atmosphäre im Film ist total krank und bedrückend. Obwohl zwar alles sehr klinisch und rein wirkt, hat es alleine durch das grobkörnige Schwarzweiß die ganze Zeit über etwas dreckiges und abgefucktes.
Widerwärtig, aber zugleich total faszinierend. So kann man den Film vermutlich am besten beschrieben.
Die Schauspieler sind große Klasse, besonders Rudolf Hrusínský in der Titelrolle. Er stellt das langsame, schleichende Abdriften in die Unmenschlichkeit wirklich hervorragend dar.
Viele Szenen wären ohne sein intensives Spiel gar nicht vorstellbar.
Die Mischung aus experimentellem Horrorfilm und politischer Botschaft gegen den Faschismus funktioniert durch und durch großartig.
Kein einfacher, aber ein extrem bemerkenswerter Film, den man definitiv nicht so schnell vergisst.