
BRD/F, 1979
Regie: Volker Schlöndorff
Darsteller: David Bennent, Mario Adorf, Angela Winkler, Katharina Thalbach, Daniel Olbrychski, Tina Engel, Berta Drews
"Im Jahr 1924 wird in Danzig Oskar (David Bennent) geboren. Schon als Baby ist er aufgeweckt und scheint schon wesentlich reifer zu sein, als seine Altersgenossen. Nachdem Oskar an seinem dritten Geburtstag eine Blechtrommel geschenkt bekommt, beschließt er, nicht mehr zu wachsen. Er stürzt sich die Kellertreppe hinunter.
Fortan sondert er sich von den anderen Kindern ab und freundet sich mit den Ausgestoßenen der Gesellschaft an. Obwohl er nicht mehr wächst, entwickelt sich der Rest seines Körpers im Laufe des Erwachsenwerdens mit. Dennoch schafft seine Größe eine Distanz zwischen ihm und den Erwachsenen. Er verabscheut die Mentalität der Mittelklasse und das Nazitum in Deutschland. Mit seiner Blechtrommel und seinem wortwörtlich Glas zerschmetternden Geschrei bringt er seinen Unmut zum Ausdruck." (www.moviepilot.de)
So, es wird mal wieder Zeit für eine neue Filmreihe.
Diese Woche wird es von Montag bis Freitag jeden Tag einen deutschen Film geben.
Und um das erste Klischee gleich mal vorweg zu nehmen, gibt es am ersten Tag natürlich einen Film, der sich mit dem Nationalsozialismus auseinandersetzt

Allerdings muss man sagen, dass "Die Blechtrommel" (bei dem es mich übrigens auch gewundert hat, dass wir ihn hier bisher noch nicht besprochen hatten) etwas mehr als einer dieser typischen Filme ist, der sich mit der deutschen Vergangenheit beschäftigt.
Denn dieser Film geht darüber hinaus. Zum einen sucht er die Erklärung für den Erfolg der Nazis nicht in derem bösen Tun, sondern er sucht es im kleinbürgerlichen Geist, in den Mitläufern.
Zum anderen ist der Film dadurch auch ein schräges Porträt und eine Huldigung an die Außenseiter, die sich bestimmten Verhaltensweisen und gesellschaftlichen Zwängen einfach entziehen und dadurch individuell bleiben wollen.
Dabei entfaltet der Film eine sehr eigenwillige Atmosphäre und zeigt einige wirklich ekelhafte und kranke Szenen.
Aber der Faszination des Gezeigten kann man sich einfach nicht entziehen. Ich fand den Film auf jeden Fall wahnsinnig beeindruckend, als ich ihn das erste Mal gesehen habe.
Die Schauspieler sind auch allesamt hervorragend und ganz besonders David Bennent als sturer und nervtötender Quälgeist hätte wohl kaum besser besetzt werden können.
So bleibt am Ende ein Klassiker, der sowohl die Goldene Palme als auch den Auslands-Oscar holen konnte.
Und das kann nun wirklich nicht jeder Film von sich behaupten.