Searching

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Detlef P.
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Beitrag von Detlef P. »

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USA, 2018
Regie: Aneesh Chaganty
Darsteller: John Cho, Debra Messing, Michelle La, Joseph Lee, Sara Sohn

"Margot, die 16-jährige Tochter von David Kim (John Cho), verschwindet von einem Tag auf den anderen spurlos. Weil er aber nicht tatenlos dabei zusehen will, wie die Polizei sich ohne viel Aussicht auf Erfolg auf die Suche nach der Vermissten begibt, schnappt David sich Margots Laptop und forscht selbst nach Anhaltspunkten, was der Jugendlichen zugestoßen sein könnte. Er beginnt, Margots Such-Historie zu durchforsten und spricht außerdem mit Menschen, die etwas über ihren Verbleib wissen könnten. Doch je mehr er über seine Tochter ans Tageslicht bringt, desto mehr muss er sich eingestehen, dass sie nicht das perfekte Mädchen war, für das er sie immer gehalten hatte." (www.moviepilot.de)

"...und Mom wäre das auch!"
Ein einfacher Halbsatz der alles und nichts bedeuten kann. Hier bedeutet er vielleicht nicht alles, aber eine ganze Menge.

Die Handlung klingt erstmal überhaupt nicht besonders und eher nach dem schon 1000 mal gesehenen Kram, der immer und immer wieder in den Kinos über die Leinwände flimmert.
Die Story wird hier auch tatsächlich nicht neu erfunden - dafür aber die Inszenierung!
Denn der komplette(!) Film wird durch (großtenteils soziale) Medien erzählt.
Das heißt, dass wir alle Geschehnisse aus der Sicht von Computerbildschirmen, Desktops oder Kameras verfolgen. Und zwar absolut alles!

Zudem ist die Story - wie gesagt - absolut nicht neu, ist aber völlig nachvollziehbar konstruiert und hat trotzdem einige richtig geile, weil überraschende Wendungen parat.
Bei einigen Twists ist mir fast der Mund offen stehen geblieben.
Falls Ihr vorhabt, den Film anzusehen, am besten vorher ÜBERHAUPT NICHTS über ihn lesen. Wirklich!
Der Film baut die Spannung auch richtig schön langsam auf, sodass er am Anfang fast ein bisschen lahmarschig anmutet.
Aber es wird wirklich von Minute zu Minute immer spannender.

Und zusätzlich haben wir noch diese eigentlich herzzerreißende Geschichte eines Vaters, der das Gefühl hat, dass sich seine Tochter, nach dem Tod ihrer Mutter, nach und nach von ihm entfremdet.
Darum bedeutet der meine Vorstellung einleitende Satz hier auch so viel, gerade WEIL bestimmte Dinge oft nicht ausgesprochen werden und dadurch die Entfremdung nur immer weiter voranschreitet.
Und genau deshalb hat er auch das Gefühl, seine Tochter gar nicht zu kennen, als er anfängt, ihren Laptop zu durchsuchen.

Eigentlich total verwunderlich, dass der Film nicht bekannter ist. Bei so einer innovativen Inszenierung und einer Bewertung von 7,6 bei IMDb, könnte man meinen, dass der durch Mundpropaganda schon die Runde gemacht hätte, aber Pustekuchen.

Wenn ihr mal wieder einen richtig guten Thriller sehen wollt, der ohne viel Blutvergießen zum Teil atemlose Spannung erzeugt, schaut Euch diesen Film unbedingt an.
Das einzige Manko ist hier, dass der Film wohl in die Richtung "The Game" geht, der beim ersten mal total reinhaut, aber man ihn danach eigentlich nie wieder gucken braucht, weil man den Twist ja schon kennt.
Und genauso ist es wohl auch hier. Daher sollte man umso mehr aufpassen, dass man absolut keine Spoiler liest, bevor man ihn sich noch nicht angesehen hat.


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