Falling Into Place

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Detlef P.
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Falling Into Place

Beitrag von Detlef P. »

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D/UK, 2023
Regie: Aylin Tezel
Darsteller: Aylin Tezel, Chris Fulton, Rory Fleck-Byrne, Alexandra Dowling, Anna Russell-Martin, Jerry Hoffmann, Olwen Fouéré, Mike Noble

"Kira (Aylin Tezel) und Ian (Chris Fulton), zwei Mittdreißiger, sind auf der Flucht – raus aus London, weg von ihrer Vergangenheit, raus aus ihren derzeitigen Leben. So treffen die beiden auf der Isle of Skye an der schottischen Westküste erstmals aufeinander. Sofort verspüren beide eine regelrecht magnetische Anziehung zueinander – und doch lösen sie sich anderthalb Tage später wieder voneinander und kehren zurück in den Süden, zurück in die Hauptstadt des Vereinigten Königreichs, zurück in den alten Trott. Nur wissen die beiden trotz ihrer intensiven Begegnung in Schottland immer noch nicht, dass sie beide in der britischen Metropole leben und immer nur Zufälle davon entfernt sind, sich zu begegnen. Aber beide müssen aufhören, vor sich selbst wegzulaufen, bevor sie bereit sind, sich wirklich auf jemand anderen einzulassen. Und vielleicht schaffen sie es dann nicht nur zu sich selbst, sondern auch zum anderen zu finden." (www.filmstarts.de)

Bei diesem Film bin ich jetzt wirklich mal zwiegespalten.
Einerseits stimmen wirklich viele Dinge an Aylin Tezels Regiedebut, welches sie auch noch nach eigenem Drehbuch inszenierte.
Es gibt grandiose Kamerabilder und einen fantastischen Soundtrack, die kombiniert eine richtig tolle Atmosphäre erzeugen.
Auch die Schauspielleistungen (besonders von ihr selbst) sind ebenfalls wirklich gut.
Was die Geschichte angeht... na ja... .

Als gelungen kann man ganz klar den ersten und den dritten Akt ansehen.
Was sich da abspielt ist zwar kein Meisterwerk, aber man ist ganz nah an den Figuren und ihrer gemeinsamen Geschichte dran, die einen mit einigen fast schon magisch wirkenden Momenten auch tatsächlich packt.
Dies ist beim zweiten Akt leider nicht wirklich der Fall.
Es wird - trotz einiger Szenen, die ebenfalls gut funktionieren - zu sehr rumgeeiert.
Viele Entscheidungen der Charaktere haben einfach nicht das Momentum, um einen derart mitzunehmen.
Und oft habe ich mich sogar dabei erlebt, wie ich gedanklich abgedriftet bin und mich selbst immer wieder in den Film zurückholen musste.

Es ist sooo schade.
Da steigt dieses junge Mädel aus Bünde im Kreis Herford nahe Bielefeld von einigen Jahren zu einer der wohl besten Schauspielerinnen Deutschlands auf und dreht jetzt ihr Langfilmdebut, bei dem sie Drehbuch und Regie eingens zu verantworten hat, komplett in englischer Sprache im Vereinten Königreich, wovor man einfach an sich schon Respekt haben muss.
Und so viele Dinge sind so gut gelungen, aber der zweite Akt funktioniert nicht richtig.
Oh Mann... !

Hoffentlich bleibt sie aber am Ball.
Denn so viel, wie sie bei ihrem Erstlingswerk schon richtig gemacht hat, kann es eigentlich nur noch eine Frage der Zeit sein, bis sie einen totalen Hammer als Film raushaut.
Und dem Tag fiebere ich jetzt schon mit Freuden entgegen.


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