
N, 2024
Regie: Benjamin Ree
Mit: Mats "Ibelin" Steen, Robert Steen, Trude Steen, Mia Steen, Lisette Roovers, Kai Simon Fredriksen, Mikkel Neilsen, Xenia-Anni Neilsen
"Der Film rekonstruiert die Lebensgeschichte von Mats Steen. Der Norweger litt an einer degenerativen Muskelerkrankung, der Muskeldystrophie des Typs Duchenne, und starb 2014 im Alter von 25 Jahren. Seine Eltern glaubten, ihr Sohn habe ein einsames Leben ohne Kontakte zur Außenwelt geführt, bis sie die Nachricht von seinem Tod in seinem Blog „Musings of Life“ teilten.
Erst durch die Reaktionen erfuhren sie, dass Mats sein Leben online lebte und geliebt hat. Als „World-of-Warcraft“-Spieler war er unter dem Namen Ibelin Redmoore bekannt und hatte dabei enge Freundschaften geschlossen. Seine ehemaligen Mitspieler der Gilde „Starlight“ berichteten den Eltern, welchen Einfluss Mats auf ihr Leben hatte und wie dankbar sie sind, dass sie ihren Sohn kennenlernen durften. Über seine Erkrankung hatte er sie bis kurz vor seinem Tod nicht in Kenntnis gesetzt." (www.wikipedia.de)
Fuck! Ich weiß gar nicht, wann es das letzte Mal war, dass mich ein Film emotional so dermaßen gepackt hat.
Ich bin immer noch richtig fertig.
Es handelt sich hierbei um einen Dokumentarfilm, der zig Preise auf Festivals (unter anderem Sundance) gewonnen hat und auch auf der Shortlist für die Oscars als beste Doku stand.
Warum DER es nicht geschafft hat nominiert zu werden, wird wohl für immer das ganz große Geheimnis bleiben.
In der Tat klingt die Geschichte wie aus einem kitschigen Hollywood-Film und wenn jemand diese in fiktiver Form geschrieben hätte, hätte ich ihn wohl als bescheuerten Tränenzieher der übelsten Sorte abgestraft.
Aber jetzt kommt die überraschende Wende, denn all das, was hier gezeigt wird, hat sich tatsächlich ereignet, was mal wieder beweist, dass das Leben immer noch die besten und zugleich die unrealistischten Geschichten schreibt.
Absolut irre ist die Machart, in der alles erzählt wird, denn große Teile des Films werden als animierte Sequenzen aus WoW gezeigt, wo Mats alias Ibelin den Großteil seines Lebens verbracht hat.
Wahnsinn!
Besonders beeindruckend finde ich, wie unglaublich lebensbejahend der Film geworden ist.
Denn zum einen zeigt er, wie viel ein Leben ausmachen kann, wenn es die Leben vieler anderer Menschen berührt.
Und zum anderen sieht man, wie viel Leben in so einer Online-Community stecken kann und wie wichtig einem Menschen sein können, die man wenig oder kaum persönlich sieht und dass es sogar quasi so etwas wie ein zweites Leben sein kann, wie es bei Mats gewesen ist.
Leider konnte er sein Leben nicht in der Außenweit leben, weswegen es umso schöner ist, dass er so ein überraschend erfülltes Leben mit seinen Freunden in WoW verleben konnte.
Apropos, folgende Info habe ich auf IMDb gelesen:
In interviews, Benjamin Ree has stated that the film was completed without initial permission from Blizzard, the owners of World of Warcraft. This was a big risk, but necessary to ensure the film's independent status. When the film was completed, the production crew contacted Blizzard and travelled to California to show them the film. After the screening, several of the bosses of the company were crying and granted the necessary rights.
Und ich muss gestehen, dass ich die Jungs da sogar nachvollziehen kann.
Denn obwohl ich wahrlich nicht nah am Wasser gebaut bin, wie Ihr wisst, gab es zwei Stellen im Film, an denen auch ich nicht mehr an mich halten konnte.
Wie gesagt, ich weiß nicht mehr, wann ich zuletzt von einem Film emotional so gepackt wurde.
Daher eine unbedingte Empfehlung von mir für diese Doku.
Netflix hat sich die weltweiten Rechte daran gesichert. Sie ist also leicht zu finden!