Tatami

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Detlef P.
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Tatami

Beitrag von Detlef P. »

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GE/ISR/USA/UK, 2023
Regie: Guy Nattiv, Zar Amir
Darsteller: Arienne Mandi, Zar Amir, Jaime Ray Newman, Nadine Marshall, Lir Katz, Ash Goldeh, Valeriu Andriuta

"Die iranische Judoka Leila Hosseini begibt sich mit ihrer Trainerin Maryam nach Tiflis in Georgien, wo sie bei der Weltmeisterschaft unbedingt die Goldmedaille gewinnen will. Sie hat gute Chancen und besteht die ersten Kämpfe mit Bravour. Dann erhält ihre Trainerin einen Anruf vom Verbandschef. Weil sie möglicherweise gegen eine israelische Judoka antritt, ist das Regime nervös geworden. Damit Leila keine Niederlage gegen den iranischen Erzfeind erleidet, wird die Trainerin dazu aufgefordert, Leila nicht kämpfen zu lassen. Maryam war einst selbst eine erfolgreiche Judoka.

Leila weigert sich, dem Befehl aus der Heimat nachzukommen und ihren Traum von einer Goldmedaille aufzugeben. Sie kämpft weiter, auch wenn sie weiß, dass sowohl ihre Trainerin nach ihrer Rückkehr als auch ihr Ehemann Nader, der mit ihrem Kind im Iran geblieben ist, hierdurch Repressalien bis hin zu Prügelstrafen befürchten müssen." (www.wikipedia.de)

Wow, was für ein unglaublich packender Film.
Er beginnt quasi als "normales", aber da schon ungemein spannendes Sportdrama, nur um sich dann im Verlauf der Geschichte immer mehr in einen nervenzerrenden Politthriller
zu wandeln.
Die Handlung ist übrigens von wahren Ereignissen inspiriert, was einen aber leider nicht wirklich überrascht.

Die Hauptdarstellerinnen Arienne Mandi und Zar Amir spielen die Angst und die innere Zerrissenheit grandios, sodass man bis zur letzten Minute mit ihnen mitfiebert.
Auch inszenatorisch ist der Film unglaublich gelungen und insgesamt sehr ruhig und minimalistisch gehalten, sodass die Fassungslosigkeit über das gezeigte nur noch mehr zum Vorschein treten kann.
Guy Nattiv inszenierte den Film übrigens gemeinsam mit Zar Amir, sodass dies zum ersten Film der Geschichte wurde, bei dem ein Israeli gemeinsam mit einer Irainerin Regie führt :aosjao:
Was für ein schönes Zeichen, gerade in der momentanen Weltlage.

Oh, und Arienne Mandi trainierte für die Kampfszenen tatsächlich monatelang Judo, damit sie im Film kein Double brauchte.
Sehr beeindruckend, da ihre Gegnerinnen im Film dann von echten Judokämpferinnen gespielt wurden.

Insgesamt ein Wahnsinns-Filmerlebnis, das einen vollkommen mitreißt.


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