
USA 2004, R: Clint Eastwood,
D: Clint Eastwood, Hilary Swank, Morgan Freeman
Auf den ersten Blick kommt die dramaturgische Grundstruktur von Clint Eastwoods 25. Regiearbeit arg stereotyp daher: Nur widerwillig lässt sich Gym-Besitzer Frankie (Eastwood) von seinem Freund und Ex-Champ Scrap (Freeman) breitschlagen, die verbissen am Punchingball trainierende Kellnerin Maggie (Swank) unter seine Fittiche zu nehmen. Nach hartem Workout und zahllosen Erstrundensiegen trifft sein übermotivierter Schützling schließlich im Eine-Million-Dollar-Fight auf ihr Schicksal: die brutal und unfair kämpfende deutsche (!) Titelverteidigerin. Dass Eastwoods Film aus der Masse ewig gleich gestrickter Kampfsportfilme herausragt, ist vor allem den tiefgründigen Darstellungen der Hauptakteure zu danken. Swank verleiht ihrer White-Trash-Boxerin würdevolle Authentizität, die im unbändigen Kampfgeist der Figur das Streben nach Selbstachtung und der Zuneigung ihres Mentors erkennen lässt. Und Eastwood nimmt in der Rolle des zögerlichen Trainers und Ersatzvaters mit Gewissensbissen Abschied vom eigenen Mythos des erzkonservativen Hollywood-Haudegens. Wer hätte gedacht, dass im martialischen Boxerfilm so viel Gefühl schlummert. (www.cinema.de)
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Ich habe den Film eben im Kino gesehen.
Ich war sehr überracht, als inmitten der doch ein bisschen stereotypen Komödienhandlung, in der man schon das Happy End vorraussieht, so eine heftige Wendung kommt und die Geschichte einen völlig anderen Lauf nimmt. Das hat mir sehr gefallen und war für mich auch die Sache, die den Film nocheinmal so richtig rausgerissen hat.
Morgan Freeman oder hierzulande bessergesagt seine Synchronstimme hatte wie schon in "Die Verurteilten" die Sprecherrolle, während er selbst wie in dem anderen genannten Film ein bisschen passiv abseits der Handlung mal wieder Zeuge davon wurde, wie um ihn herum alles den Bach runtergeht.

Clint Eastwood als Schauspieler, ebenso wie als Regisseur (das ist der zweite Film unter seiner Regie, den ich gesehen habe) sehr überzeugend, genau wie Hillary Swank, die ich, glaube ich, in diesem Film das erste mal gesehen habe.
7,5/10
Userkritik (Damien3)