Akira Kurosawa

Die größten Meister, die größten Nieten, ihre Filme, ihre Leben.

Moderator: Detlef P.

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Murillo
die graue Eminenz
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Akira Kurosawa

Beitrag von Murillo »

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* 23. März 1910 in Omori, Tokio;
† 6. September 1998 in Setagaya, Tokio

Biografie:
Ursprünglich wollte Kurosawa Maler werden und besuchte die Kunstakademie, wechselte aber 1936 als Autor und Regieassistent zur Toho-Filmgesellschaft. Nachdem er ungefähr 50 Drehbücher geschrieben hatte, führte er 1943 zum ersten Mal selber Regie. 1959 gründete er seine eigene Produktionsfirma.

In Japan gilt Kurosawa als „westlicher“ Regisseur. Er verfilmte unter anderem Dostojewskis Roman Der Idiot, Maxim Gorkis Nachtasyl, Shakespeares Macbeth und wurde als erster japanischer Regisseur für Europa „entdeckt“.

Seine andauernde Popularität in Europa und den USA beruht vor allem auf seinen Samurai-Filmen mit den Schwertkampfduellen, welche in den Augen vieler Hollywood-Konsumenten eine gewisse Verwandtschaft mit dem gleichfalls zweikampforientierten Western zeigten. Kurosawas Samurai-Epen beschwören aber nicht den Glanz und die Bedeutung einer elitären Kaste herauf, sondern deren Verfall, und die Schwertkämpfe finden in abgewrackten Städten oder im Schlamm armer Provinzdörfer statt.

Kurosawa drehte aber auch mehrere zeitgenössische Problemfilme, die sich meist mit sozialer Ungerechtigkeit auseinandersetzten.

Mit seinem ersten Farbfilm Dodeskaden fiel Kurosawa in eine tiefe Krise, da er sich vom Publikum mißverstanden fühlte, das diesen Film als zu pessimistisch und fast surreal ablehnte. Diese Krise führte zu einem Selbstmordversuch (1973). Mit dem in der UdSSR produzierten und gedrehten Film Uzala kehrte er glamourös ins internationale Rampenlicht zurück und wurde mit dem Oscar für den besten ausländischen Film (1975) belohnt.

Für Kurosawa spielte das Drehbuch stets eine zentrale Rolle. Besondere Merkmale seines Stils sind der simultane Einsatz mehrerer Kameras, die Kontrastierung verschiedener Strukturen und der Wechsel zwischen langen Einstellungen und schneller Montage.
(www.wikipedia.de)

Filmografie:
* 1943 - Judo Saga - Die Legende vom großen Judo
* 1944 - Am Allerschönsten
* 1945 - Sugata Sanshiro
* 1945 - Die Tigerfährte
* 1946 - Erbauer des Morgens
* 1946 - Kein Bedauern für meine Jugend
* 1947 - Ein wunderschöner Sonntag
* 1948 - Der trunkene Engel
* 1949 - Das Stumme Duell
* 1949 - Ein herrenloser Hund
* 1950 - Skandal
* 1950 - Rashomon
* 1951 - Der Idiot
* 1952 - Ikiru
* 1954 - Die sieben Samurai
* 1955 - Ein Leben in Angst
* 1957 - Das Schloß im Spinnwebwald
* 1957 - Nachtasyl
* 1958 - Die verborgene Festung
* 1960 - Die Bösen schlafen gut
* 1961 - Yojimbo - Der Leibwächter
* 1962 - Sanjuro
* 1963 - Zwischen Himmel und Hölle
* 1965 - Rotbart
* 1970 - Dodeskaden - Menschen im Abseits
* 1975 - Uzala, der Kirgise
* 1980 - Kagemusha - Der Schatten des Kriegers
* 1985 - Ran
* 1990 - Akira Kurosawa's Träume
* 1991 - Rhapsody in August
* 1993 - Madadayo
[hr]
Ein großartiger Regisseur, der mich mit fast jedem Film, den ich bisher von ihm gesehen habe, sehr beeindruckt hat, abgesehen von "Stray Dog", von dem ich nur abraten kann.


"Wenn etwas klappt, ist es meistens nur Glück. Deshalb sollte man nie zuviel Ahnung von einer Sache haben" (alte japanische Programmiererweisheit)

Neulich im Waschsalon:
"Nachdem mir bereits "Network" sehr gut gefallen hat, gewinne ich langsam wirklich Respekt vor Sidney Lumet."
"Du unnützer nichtsbringender mittzwanziger Fliegenschiss bekommst "langsam" Respekt vor Sidney Lumet?"
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Detlef P.
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Beitrag von Detlef P. »

Kenne bisher drei seiner Filme.
Das wird sich allerdings bald ändern. Ich freu mich schon so auf "Ikiru" :lol:


"Willst Du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten." (chin. Sprichwort)

"Die Seele ist das Schiff, Vernunft das Steuer und Wahrheit der Hafen." (türk. Weisheit)

"Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein." (Daniel J. Boorstin)

Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)

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Voland
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Beitrag von Voland »

Interessant finde ich, dass all die alten "Kunstregisseure" so eng miteinander verbunden waren. Fellini, Kurosawa, Bunuel, Bergman - all jene waren miteinander befreundet. Und das ist nur ein Auszug. Gibt es so etwas heute noch? Ich glaube diese vier wollten sogar mal einen Porno gemeinsam drehen. Weiß nicht ob das jetzt von der Belegschaft her stimmt, aber ich glaube schon.
Die Regisseure dieser Klasse verehren sich noch gegenseitig, sehen sich als Künstler. Das Gefühl hat man bei der neuen Generation nicht mehr. Die sehen sich meistens als Star - zumindest hat es den Anschein.

Kurosawa ist ein grandioser Regisseur. Da er eben nicht so typisch ist für Japan sagt mir auch sein Werk sehr zu. Bisher habe ich noch nicht so richtig mit dem fernöstlichen Kino warm werden können. Jedoch erste Schritte sind schon eingeleitet.


Ich bin für geistige Zensur. Filme werden moralisch und politisch begutachtet, aber die Dummheit darf passieren.
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Detlef P.
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Beitrag von Detlef P. »

Spelberg und Lukas sind doch auch die allerbesten Freunde :mrgreen:


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Voland
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Beitrag von Voland »

Die sind auch noch von der alten Riege. Ich glaube die Zeiten haben sich verändert. Der Film wurde ein ziemlich kaltes Business.


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Beitrag von Mr.Alexander »

Es gibt bestimmt ne menge regievögel die miteinander sehr gut befreundet sind. Es hat allerdings nicht mehr so ein Glamour, wenn Tom Tykwer mit Sebastin Schipper abhängt, oder selbst wenn Roberto Begnini mit Jim Jarmusch essen geht, wird das erst wieder in 20 Jahren so richtig toll gefunden...


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thejackass
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Beitrag von thejackass »

Leider habe ich noch nichts von ihm gesehen.

Muss mir aber unbedingt in den nächsten Tagen mal "Die sieben Samurai" und "Rashomon" zulegen. Sollen ja wirklich klasse sein!


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Voland
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Beitrag von Voland »

Tom Tykwer und Sebastian Schipper sind mir nicht bekannt. Benigni und Jarmusch sind eine Ausnahme. Und Ausnahmen gibt es überall. Doch ich glaube dennoch, dass die Konkurrenz größer wurde und man eher nicht mehr dazu neigt, gemeinsame Spiele zu treiben.


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