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Ridley Scott
Verfasst: Di 7. Mär 2006, 13:10
von Detlef P.
"Ridley Scott verbringt einen Teil seiner Jugendjahre in Hessen. Er schwärmt von der Heidelberger Altstadt und beschreibt seine Arbeitsweise: "Ich bin ein Architekt. Mir geht es nicht nur darum, Wesen zu erschaffen, sondern sie müssen in einer Welt leben. Das war für mich auch das wichtigste an 'Blade Runner', aber ebenso an 'Legende'. In den beiden extremen Fällen hat die Kulisse ihre eigene Dimension."
Gemeinsam mit Alan Parker, Hugh Hudson, Adrian Lynne und Bruder Tony Scott gehört er zu den erfolgreichen Briten im gegenwärtigen Hollywood. Seine Ausbildung erhält er am West Hartlepool College of Art und am Royal College of Art in London. Als Set Designer beginnt er in den Mittsechzigern beim BBC, wechselt aber schon bald in die Filmregie. Meist sind es kurze Serien- Episoden.
Bald gründet er seine eigene Firma, für die er eine Weile vornehmlich Werbefilme inszeniert. Seine eigene Vorstellung von Design bringt er in dem sehr formalistischen Debütfilm "Die Duellisten" (1977) ein. Der Film findet beim Festival in Cannes so viel Zuspruch, dass man ihm den Debütantenpreis gab. Die von der Kritik hochgelobte Joseph-Conrad-Verfilmung machte die Majors auf ihn aufmerksam. Man übertrug ihm die Regie von "Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt" (1979). Obwohl das der ganz große Erfolg wird, bleibt "Blade Runner" Ridley Scotts bester Film: Das ist eine aufregend bedrohliche Vision von einem Los Angeles im 21. Jahrhundert.
Ein ebenso turbulentes wie überraschungsreiches Roadmovie schließlich ist "Thelma und Louise". Weitere Filme von Scott: "Der Mann im Hintergrund" (1987), der Yakuza-Thriller "Black Rain mit Michael Douglas" (1989), der Columbus-Film "1492 - Die Eroberung des Paradieses" (1992) mit Gérard Depardieu, der Mega-Flop "White Squall - Reißende Strömung" (1996), das unsägliche Drama "Die Akte Jane" (1997) mit Demi Moore und der mit dem Oscar gekrönte Monumentalfilm "Gladiator" (2000) mit Russell Crowe, der 2001 ebenfalls den Golden Globe erhielt. Kontroversen lösten dagegen 2001 sein Ekel-Film "Hannibal" mit Anthony Hopkins und 2002 das Kriegsdrama "Black Hawk Down" aus. Gelungen ist wiederrum die Komödie "Tricks" (2003).
Darüberhinaus ist Ridley Scott auch kräftig als Produzent tätig. Neben den eigenen Werken zählen zu denen von ihm produzierten Filmen "Schrei in die Vergangenheit" (1994), "Immer Ärger um Dojo" (1995) (1994), "Clay Pigeons" (1998), "Citizen Kane - Die Hollywood-Legende" (TV), "Ein heißer Coup" (beide 1999), "The Last Debate" (2000), "Red Dragon" und Six Bullets from Now" (2002)" (
www.prisma-online.de)
Filmographie:
Die Duellisten (1977)
Alien (1979)
Blade Runner (1982)
Legende (1985)
Der Mann im Hintergrund (1987)
Black Rain (1989)
Thelma und Louise (1991)
1492-Die Eroberung des Paradieses (1992)
White Sqall-Reißende Strömung (1996)
Die Akte Jane (1997)
Gladiator (2000)
Hannibal (2001)
Black Hawk Down (2001)
Tricks (2003)
Königreich der Himmel (2005)
Alle Kinder dieser Welt (2005) (Segment: "Jonathan")
Ein gutes Jahr (2006)
American Gangster (2007)
Der Mann, der niemals lebte (2008)
Robin Hood (2010)
Prometheus (2012)
Ich kenne zwar nicht alle seine Filme, aber von denen die ich kenne kann ich nur "Alien" und "Thelma und Louise" bescheinigen, dass sie gut sind.
Alle anderen Filme waren sooo scheiße und absolut schlecht, dass ich sogar Spielberg als besser einstufe als ihn.
Guckt euch doch nur mal diese psychopathische Hackfresse an und ihr wisst bescheid.
"Blade Runner" ist ein pseudo-philosophischer Langweiler, "1492" in seiner Dämlichkeit kaum zu überbieten, "Gladiator" ein aufgeblasenes Nichts und "Hannibal" die Entweihung einer Legende.
Es ist mir bis heute unbegreiflich, wie er so einen guten Film wie "Alien" hinbekommen konnte.
Wahrscheinlich war er damals noch jung und unverdorben von der Hollywood-Maschinerie
Verfasst: Di 7. Mär 2006, 15:03
von Murillo
Bei "Blade Runner" muss ich dir widersprechen, Detlef.
Der Film mag, verglichen mit anderen Sci-Fi-Filmen nicht sonderlich spektakulär sein, zeichnet aber ein asbolut herrliches, pessimistisches, und gesellschaftskritisches Zukunftsbild, wie es in dem Maße nur "T*rm*n*t*r" geschafft hat.
Du solltest etwas mehr Respekt vor diesem Meisterwerk haben.

Verfasst: Di 7. Mär 2006, 16:34
von Detlef P.
Steht da wirklich gesellschaftskritisch?
Ich lach mich tot! Wo bitte ist bei diesem Film denn die Gesellschaftskritik?
Verfasst: Di 7. Mär 2006, 17:14
von Murillo
Alleine schon die Existenz von sogenannten "Replikanten" kann als Kritik gegen die Vorgehensweisen von Konzernen und Regierungen angesehen werden, Bevökerungsminderheiten zu bestimmten Zwecken zu missbrauchen.
Man setzt Replikanten (künstliche Menschen) als Sklaven ein, da sie somit billiger als menschliche Arbeiter sind.
Dass sie nach 5 Jahren Emotionen entwickeln und sich somit zur Gefahr für ihre Arbeitgeber entwickeln und daher zu diesem Zeitpunkt vernichtet werden müssen, könnte ebenso als metaphorische Anspielung verstanden werden.
Hier ist definitiv Gesellschaftskritik vorhanden!
Verfasst: Di 7. Mär 2006, 17:33
von Detlef P.
Yeah!
Und das bei ihm am Ende ein scheiß Einhorn vor der Tür steht deutet darauf hin, dass er selbst auch ein Replikant ist.
Wie genial!
Meiner Meinung nach wurde auf diese Kritik viel zu wenig eingegangen, sodass sie praktisch nur "am Rande" auftaucht.
Aus diesem Grund würde ich den Film niemals als "gesellschaftskritisch", sondern höchstens "leicht gesellschaftskritisch angehaucht" bezeichnen.
Es ist einfach zu wenig und sie kommt zu selten durch.
Verfasst: Di 7. Mär 2006, 18:01
von Murillo
Wieviel man in etwas hineininterpretiert, bleibt jedem selbst überlassen.
Man kann sich auch "Animal Farm" als bloßen Unterhaltungsfilm angucken, klappt bestimmt.
Dies alles bleibt dem Zuschauer selbst überlassen. Es gibt Filme, die bieten viel Anlass zum interpretieren, andere weniger. Grundsätzlich könnte man vielleicht verallgemeinern, dass dieser Anlass größer ist, wenn der Gesamtzusammenhang nicht ganz so leicht zu erschließen ist.
Bei "Blade Runner" ist es jedoch anders. Der Film lässt sich viel Zeit und bietet dem Zuschauer somit die Möglichkeit, über einiges etwas genauer nachzudenken.
Die Thematik der Replikantenverfolgung zieht sich durch den ganzen Film, denn schließlich geht es um die Verfolgung und Ermordung selbiger, die letztendlich auch nur ihrem Selbsterhaltungstrieb folgen.
Man kann es "gesellschaftskritisch" oder "leicht gesellschaftskritisch angehaucht" nennen. Das ist Haarspalterei, denn entscheidend ist, wie der Zuschauer es sieht.
Es ist übrigens gar nicht mal soweit hergeholt, dass Harrison Ford ein Replikant ist. Er sagt, dass er nur die Wahl habe, Jäger oder Gejagter zu sein.
Worauf sollte diese Aussage sonst hindeuten?
Verfasst: Di 7. Mär 2006, 18:08
von Detlef P.
Wir sollten lieber kein "ernsthaftes" Gespräch über das Ende führen. Da würde wohl nichts draus werden.
Zwischen "gesellschaftskritisch" und "leicht gesellschaftskritisch angehaucht" besteht genauso ein Unterschied wie zwischen "gut" und "genial".
Als gut bezeichne ich z.B. Filme, die mir gefallen haben. Als genial bezeichne ich Filme, die ich zu meinen liebsten zähle.
Da ist für mich ein himmelweiter Unterschied.
Verfasst: Di 7. Mär 2006, 18:46
von Damien3
Da ich mit diesem Film aufgewachsen bin, habe ich viel darüber gelesen.
Ford ist definitiv ein Replikant.
Im Directors Cut wurde das noch mehr herausgearbeitet.
Verfasst: Do 30. Nov 2006, 11:13
von Silencer
Sehe ich eigentlich genauso :"Blade Runner" IST ein Meilenstein des Genres, düster, opulent, der aber die großen Hollywoodtricks gar nicht nötig hat, daher fast allein durch die phantastische Story und die absolut opulenten Bilder punktet. Und neben einem eh meist phantastischen H.Ford auch mal ein richtig guter Rutger Hauer. Worauf ich einfach warte, ist, das Ende nächsten Jahres nun tatsächlich die 4er Disc rauskommt,sonst hätte ich ihn längst in meiner Sammlung. Diese ewigen Director´s, Extend Versions, Special Extend Versions u.s.w. gehen mir nämlich oft ziemlich auf den Sack ! Aber oft lohnt das Warten ja auch, denn bisher hatte ich zumindest "Blade Runner" nie. Auch auf die kommende Blechbüchse werde ich verzichten !
Übrigens denke ich auch, das Ford eigentlich ein Replikant war, das wurde doch dann ziemlich deutlich,aber allein die Diskussionen zeigen m.A. nach doch schon, das es ein gelungener Twist war - und evtl. auch ein notwendiger dazu. Nein, "Blade Runner" - SPITZE !
Allerdings finde ich eh Ridley Scott ziemlich gut mit seinen Filmen, von Ausnahmen wie "GI Jane" oder "White Sqall" mal ausgenommen,beispielweise. Er ist keinem Genre verpflichtet, aber seine Sachen haben meist qualitativ echt was zu bieten. Denke ich zumindest mal.
Verfasst: Do 30. Nov 2006, 12:16
von Damien3
Genaaaauso mache ich das mit der DVD auch!!!
ICh finde das diese Film für seine Zeit schon gigantische Tricks hatte.
Ich kann mich erinnern als ich ihn das erste mal gesehen hatte, mitte der achtziger...da war das Nonplusultra...
Komisch ist das nur wir beiden Vattis da schon geboren waren...heheheee
Verfasst: Do 30. Nov 2006, 16:26
von Detlef P.
Ich bewundere es auch sehr, wenn Regisseure mit den Genres erfolgreich jonglieren können.
Ridley Scott hat mich jedoch leider mit den meisten seiner Filme sehr enttäuscht (mit Ausnahme von "Alien" und "Thelma und Louise").
Ich werde mir bei Gelegenheit seine restlichen Filme auch noch ansehen um ihn noch besser beurteilen zu können.
Verfasst: Do 30. Nov 2006, 20:11
von Silencer
Also meist sind meine Erwartungen bei einem neuen Fim von Mr. Scott schon recht hoch und ich war auch selten enttäuscht. Ich mochte allerdings auch die Folgefilme zu Alien, mit Ausnahme des 2. von James Cameron, da denke ich, haben sie einfach den falschen Mann gehabt.