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Kids
Verfasst: Sa 25. Dez 2004, 13:02
von Murillo

USA 1995, R: Larry Clark
D: Leo Fitzpatrick, Justin Pierce, Chloë Sevigny, Rosario Dawson
Sie dealen, kiffen, saufen und denken nur an Sex Jugendliche in New York. Eines der ungestümsten Kids ist Telly (Leo Fitzpatrick). Seine ganze Leidenschaft besteht darin, Jungfrauen flachzulegen. Jennie (Chloe Sevigny, "Palmetto") heißt seine neueste Eroberung. Als das naive Mädchen ihre Freundin zum Aids-Test begleitet, stellt sich heraus, daß sie selbst HIV-positiv ist. Es gibt nur eine Möglichkeit, wie sie sich infiziert haben kann. Um Schlimmeres zu verhindern, sucht sie verzweifelt nach Telly... Der Fotograf Larry Clark provozierte mit erotischen Bildbänden aus der Jugendszene, bevor er mit "Kids" sein umstrittenes Spielfilmdebüt ablieferte. In dokumentarischen Bildern zeigt Clark eine Generation ohne Ethik und Moral. Die Akteure stammen wie Drehbuchautor Harmony Korine ("Gummo") aus den Straßen von New York. Allen gemeinsam ist der schmerzlich offene Blick hinter die Heile-Welt-Fassade des Jugendkults. (
www.cinema.de)
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Ich habe den Film schon tausenden von Leuten gezeigt, doch irgendwie scheine ich der einzige zu sein, der den Film geil findet (abgesehen von ein paar Kiffern und Soldaten).
Ich finde es faszinierend, wie offen und realistisch Larry Clark die Jugendkultur der 90er porträtiert. Dies schafft kaum ein anderer Film (abgesehen von z.B. "Christiane F. - Wir Kinder vom Bahnhof Zoo").
Verfasst: Di 4. Jan 2005, 13:48
von Detlef P.
Der Film war ziemlich krank und pervers (aber auf eine negative Art).
Da der Film keine Handlung hat und die Jugend als sexbesessene, drogenkonsumierende Horde Vollidioten dargestellt wird (was ich etwas übertrieben finde) und dieser Film anscheinend keine Satire sein soll hat er mir nicht so gut gefallen.
Verfasst: Di 4. Jan 2005, 16:33
von Damien3
Zustimmung Detlef P!!!!
Ich kann mir wirklich nicht vorstellen das sich jemand mit dieser Muppetfreakshow identifizieren kann...
Verfasst: Sa 5. Feb 2005, 01:24
von Murillo
Ich glaube, dass es sehr wohl einige Leute gibt, die sich mit den in diesem Film beschriebenen Umständen identifizieren können. Nicht nur in Manhattan, sondern überall, selbst in deutschen Städten.
Was genau ist daran unrealistisch? Die Jugend besteht zum Teil wirklich aus teils sexbesessenen, teils drogenkonsumierenden Vollidioten (oft treffen beide Faktoren aufeinander). Aber bevor das hier in eine sozialpädagogische Diskussion abdriftet, werde ich diesem Meisterwerk von Larry Clark erneut huldigen.

Verfasst: Mo 8. Aug 2005, 07:55
von Dandelion
Oh, nein. Unrealistisch ist er nicht. Ganz und garnicht. Hier und da ein bisschen
extrem um des Schockeffekts willen aber im Großen und Ganzen durchaus
im Bereich des Porträithaften.
Ein Meisterwerk ist er allerdings nicht. Dafür ist der Film viel zu sehr Dokumentation.
Es wird leider, leider zu wenig in die Tiefe gegangen.
Verfasst: Mi 17. Aug 2005, 21:55
von FrankBooth
Larry Clark selbst sagte über sein umstrittenes Spielfilmdebüt: "Ich möchte die ganze reale Welt von Kindern zeigen, wenn sie unter sich sind, und zu der ein Erwachsener keinen Zugang hat". Habe ich vielleicht irgendwas verpasst? Was muss ich nur für ein fehlentwickeltes Kind sein? Was müssen meine Freunde für fehlentwickelte Kinder sein? Vielleicht haben unsere Eltern in der Erziehung irgendetwas falsch gemacht? Seltsamerweise habe ich mich noch nie so benommen, wie die von Larry Clark porträtiert werdenden 'Kids'. Gehöre ich einer Randgruppe von gesellschaftlichen Außenseitern an? Ich war sehr schnell genervt von Clark's Film. Vulgäre, nichtssagende, auf sehr übertriebene Weise vorgetragene Dialogwechsel a´la "Gestern habe ich 'ne geile Jungfrau gefickt", "Hat sie deinen Schwanz gelutscht?" oder "Alter, man, die Fotze von der hat geblutet wie Sau, die hat´s echt drauf, man!" bestimmen das Geschehen dieses Werkes und zum stimmigen Jugendporträt wird "Kids" lediglich, wenn Clark statt der vollkommen unsympathischen, ziemlich falsch gepolten Charakter seinen gar nicht mal so schlechten Soundtrack sprechen lässt. Ansonsten ein Film, der nicht schockierte, sondern mit hysterischem Teenie-Gekreische und grauenvollem Drehbuch nur meine ohnehin schon geplagten Nerven strapazierte.
Verfasst: Do 18. Aug 2005, 13:13
von Detlef P.
So ist es, und dieser Müll wird von einigen ahnungslosen Figuren auch noch als Meisterwerk gefeiert

Verfasst: Do 18. Aug 2005, 13:22
von FrankBooth
Tja - Schwachsinn unter dem Deckmantel der Kunst. Kennt man doch.
Verfasst: Do 18. Aug 2005, 13:26
von Detlef P.
Vor allem von Larry Clark, aber da gibt es auch noch genug andere Idioten.
Verfasst: Do 18. Aug 2005, 14:23
von dr. gnir sinep
na ja... ich habe den film inzwischen 2mal gesehen und sonderlich toll find ich ihn auch nicht... sozialkritische filme gibs zuhauf bessere, dennoch is das hier in ordnung, wenn man sich mal den abend vertreiben will...
ein drittes mal werde ich ihn wohl nicht so schnell gucken...