Capote

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thejackass
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Capote

Beitrag von thejackass »

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Regisseur Bennett Miller
Darsteller Philip Seymour Hoffman, Catherine Keener, Chris Cooper, Clifton Collins Jr.
Jahr 2005
Land USA
FSK 12
Länge 115 min
Genre Drama

Dank seines Erfolgsromans „Frühstück bei Tiffany“ zählt Truman Capote (Philip Seymour Hoffman) Ende der 50er Jahre zu den begehrtesten Schriftstellern New Yorks. Als er in der Zeitung von der Ermordung einer Familie in Kansas liest, begibt er sich sofort auf den Weg dorthin um einen Artikel darüber zu verfassen.

Anfangs wollte Capote nur einen kurzen Zeitungsbericht darüber schreiben, als aber die Täter festgenommen werden und er mit ihnen spricht, entscheidet er sich, einen Tatsachenroman darüber zu verfassen. Schon bald entwickelt sich allerdings zwischen ihm und einem der Täter, Perry Smith, ein freundschaftliches Verhältnis, dass sich der Fall für Capote zu einer wahren Obsession entwickelt...
„Capote“ - ein wahrhaft seltsamer Film, der es schafft, durch die Charakterzeichnungen der Rollen den Zuschauer in seinen Bann zu ziehen. Bennett Miller gelang es, einen spannenden Film über den Schriftsteller Truman Capote und dessen Recherchen zu dem Roman „Kaltblütig“ zu kreieren.

In der Hauptrolle glänzt Philip Seymour Hoffman, der dank seiner grandiosen Leistung in dieser Rolle endlich mit einem Oscar belohnt wurde. Hoffman schafft es nämlich, dass man sich über den Charakter Capotes nicht ganz klar wird. Einerseits merkt man, wie Capote den Täter nur ausnützt, um sein Buch zu schreiben. Andererseits erkennt man aber auch, dass ihm das Schicksal der Täter nicht vollkommen gleichgültig ist. Es steht also fest: Dieser Film lebt durch die Leistung von Philip Seymour Hoffman.

In den Nebenrollen sind Catherine Keener und Chris Cooper zu sehen, die, wie man es gewohnt ist, auch ihr Bestes geben. Der Täter Perry Smith wird von Clifton Collins Jr. verkörpert, manchen vielleicht bekannt aus dem Film „187“. Auch seine Leistung ist äußerst gut und man kann hoffen, dass ihm durch diesen Film mehrere gute Rollen angeboten werden.

„Capote“ ist im Allgemeinen ein spannendes Drama über den Schriftsteller Truman Capote, dessen Leben durch die Recherchen zu seinem Roman beeinflusst wurde. Wenn es nach mir ginge, bekommt dieser Film nichts Geringeres als 8/10 Punkten.


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Nikkita
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Beitrag von Nikkita »

Ja, ein durchaus interessanter Film. Philip Seymour Hoffman spielt Capote einfach genial.

Der Film stellt nicht nur einen gelungenen Einblick in das komplexe Leben Capotes dar, sondern auch einen interessanten Ausschnitt der dekadenten Gesellschaft der 50er. Wie gesagt ein interessanter Film, der jedoch, wie jackass auch zutreffend hinweist, mit der Leistung Hoffman steht und fällt.

Werde mir auf jeden Fall die Tage mal auch das Buch "Kaltblütig" holen!


"Film ist die Übermittlung von Gedankeninhalten durch Bilderreihen, die zur Projektierung bestimmt sind."
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Murillo
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Beitrag von Murillo »

Ich habe mir diesen Film letztens gegeben und war sehr ernüchtert über das, was ich dort sehen musste.

Die Synchronstimme von Hoffmann ist ungefähr genauso peinlich wie die von De Niro in "Hexenkessel". Auf Grund dessen ist es mir einfach nicht gelungen, diesen Film als ein vermutlich ernst gemeintes Drama wahrzunehmen.
In einer schlechten Komödie wäre soetwas zu verkraften gewesen, aber in diesem Fall hat es den ganzen Film ruiniert, der seine wohl intendierte Wirkung (allerdings auch aus anderen Gründen) so gut wie überhaupt nicht entfalten konnte.

Die erste Stunde ist absolut einschläfernd und ich hatte arge Probleme, der schleppend vorantreibenden "Handlung" zu folgen.
Gegen Ende erwarten einen dann ein paar überraschende und gut gemachte Szenen.

Insgesamt kann ich von diesem Film allerdings nur abraten.

4/10 Schlaftabletten


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oesi
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Beitrag von oesi »

Murillo hat geschrieben: Die erste Stunde ist absolut einschläfernd und ich hatte arge Probleme, der schleppend vorantreibenden "Handlung" zu folgen.
......

4/10 Schlaftabletten
Das hab ich gemerkt ;-)

Ging mir aber zeitweise ähnlich.


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