Damien hat es nun auch gerochen....
Verfasst: So 24. Sep 2006, 10:43
*SPOILERWARNUNG FÜR DIESEN THREAD*
Das Parfum
der größte deutsche literarische Triumph der Nachkriegszeit.
Ein Bestseller der den Rahmen sprengte und 15 Millionen mal weltweit verkauft wurde.
Nachdem ich den Film gesehen habe denke ich WARUM?
Wem soll ich denn nun einen Vorwurf machen? Ist es tatsächlich diese einfache Geschichte gewesen die den Erfolg ausmachte oder ist es Tykwer der es nicht geschafft hat die Story emotional so fesselnd einzufangen das der Spannungsbogen nach 20 Minuten immer weiter sinkt?
Aber erstmal eins nach dem anderen.
Ich dachte in den ersten Minuten des Filmes, vor allem während der Geburt, das etwas außergewöhnliches auf mich zukommt. Meine Güte, die Komposition dieser Bilder war wirklich hervorragend. Unheimlich packend und erschreckend. Diese Bilder haben mich gerührt, ich habe mit offenem Mund die Gechichte dieses kleinen Wesens verfolgt und war echt fertig.
Der Gestank und der Schmutz war förmlich spür- und riechbar. Zum Greifen nah......
Genauso wie der wunderbare Dustin Hoffmann, der dem Film meiner Meinung nach eine einzige menschlich "normale" Note gab.
Wenn er das erste richtig gute Parfum von Jean Baptiste erlebt, und seine nassen ekligen Gemäuer sich in einen blütenden Rosengarten verwandeln und dieser Traum von Frau ihm einen Hauch von Kuß auf die Wange drückt, das ist wahre Poesie und Bilderkreation die zum anbeten göttlich ist.
Das beweißt doch das Tykwer das Talent besitzt uns nicht in geschriebener Form sondern rein visuell von einem Duft überzeugen mag, warum zum Teufel lässt er diese Vorzüge nur so sporadisch aufblitzen?????
Jetzt kommt die Frage die ich anfangs gestellt hatte wieder auf.
Ist es das Buch das keine weiteren "Leckerbissen" oder Beschreibungen zulässt, oder muss man tatsächlich eingestehen das das Buch unverfilmbar ist?
Alles was nach dem Rosengarten und dem Tod Hoffmanns kommt ist flach, langatmig und hat nicht mehr "genialität" und "kunstvolles" als die normalen Serienkillerfilme.
Es gibt großartige Beispiele für ausgezeichnete Bösewichte oder Verbrecher die das Publikum ansprechen und die Möglichkeit bieten sich in irgendeiner Weise zu identifizieren, auch wenn sie böses tun.
Bei denen man trotz der Verbrechen einen Ansatz findet sich auf seine Seite zu stellen oder zumindest eine art Verständnis für seine Taten aufbringt.
Jean Baptist bleibt in diesen Belangen einfach zu blass um wirklich Gefühle zu erregen oder zu spüren.
Der ganze Charakter ist von dieser Passion des perfekten Parfums besessen und ich komme mit in der lezten Stunde des Filmes vor wie auf dem Discovery Channel. Eine leblose Dokumentation eines kranken Jungens der verloren durch die Welt stackst.
Da ist nichts feselndes, ja, hätte ich die Möglichkeit gehabt hätte ich die Fernbedienung genommen und vorgespult. Die Längen die ab der Mitte des Filmes aufkommen sind unübersehbar und spürbar.
Nichts scheint mehr an die Genialität des Anfangs heranzureichen.
Mann könnte fast glauben die jahrelange Arbeit an diesem Script hätte die Schreiber langsam "werksblind" gemacht. Oder, wieder zur Anfangsfrage: bietet das Buch tatsächlich nicht mehr im Mittelteil?????
Wir kämpfen uns zum Schluß dieses Filmes vor.
Die schlußendliche Ermordung von Rachel Ann Hurd.
Rickmann machtlos gegenüber seines größten Alptraums: Jean Baptist ermordet seine Tochter!
Ich bin ja froh das er zumindest nach der Realisierung etwas wie Gefühle zeigt. Die gesamte halbe Stunde seines Leinwandauftrittes beschränkt sich ja nun darauf gelangweilt in der Gegend herumzugucken.
Da wird einem bewußt wie belebend und kraftvoll Hoffmanns Auftritt doch war.
Dann die Verhaftung und Verurteilung zum Tode.
Er hatte ja zuvor noch sein Supertropfengemisch fertigen können und lässt es in großer Runde das erste mal auf die Menschheit los.
Oh du liebe Güte, nicht das ich mich jetzt zum Feind aller auf diesem Forum mache, aber aber aber meine Güte ...hab ich gelacht....
Trash as trash can!!!!
Hunderte vom korpulierenden Menschen und seine problemlose Flucht....
Mein Gott hab ich gelacht.
Ich muss alles was ich über viele KLassiker gesagt habe revidieren.
DAS ist der größte Schund und unpassendste und dämlichste Schluß den ich je gesehen habe.
Ok ok ich denke ich habe die Anfangs-Frage selber beantwortet.
15 Millionen Leser und die hälfte der Klassenlehrer Deuschlands können nicht sooo irren.
Es muss an der Verfilmung liegen das jenes Ende so vollkommen deplaziert und trashig und dumm herüberkommt.
Ich KANN mir beim besten Willen nicht vorstellen das das Buch dementsprechend flach und unglaublich daher kommt.
Ich denke Tykwer hat einfach auf ganzer Linie versagt den Geist und die Geschichte ins visuelle zu transportieren und ich kann ihm keinen Vorwurf deswegen machen.
Auch mit einem Sprecher aus dem Off und einigen sehr genial gelungenen Fragmenten ist es im Kino nicht nachvollziehbar und stimmig was dort passiert.
Die völlige Befreiung des Geistes für ein solches Ende und die psychische Vorbereitung auf das was da kommt gelingt halt nur einem guten Buch, welches mich auf den Wellen der Geschichte und der Gedanken immer wieder loslassen lässt.
Tykwer konnte mich nicht mitreißen mich auf Wellen tragen und mich auf das Ende vorbreiten. Ich war nicht bereit nach seiner Vorgeschichte mich einfach fallen zu lassen und den Gedanken freien Lauf zu lassen.
Es gibt Bücher die lassen einen die "normale" Welt vergessen, die lassen einen in die fremden Welten in denen es spielt eintauchen und alle Vernunft vergessen.
Tykwer hat mich seinen guten Anfang vergessen lassen und mich komplett unvorbereitet und ohne persönlichen Bezug in ein unglaublich dämliche Ende stolpern lassen.
Ich mag den Geruch dieses Parfums nicht und werde als erstes Testen ob das Buch vermag mich mit dem Ende zu versöhnen.....
Das Parfum
der größte deutsche literarische Triumph der Nachkriegszeit.
Ein Bestseller der den Rahmen sprengte und 15 Millionen mal weltweit verkauft wurde.
Nachdem ich den Film gesehen habe denke ich WARUM?
Wem soll ich denn nun einen Vorwurf machen? Ist es tatsächlich diese einfache Geschichte gewesen die den Erfolg ausmachte oder ist es Tykwer der es nicht geschafft hat die Story emotional so fesselnd einzufangen das der Spannungsbogen nach 20 Minuten immer weiter sinkt?
Aber erstmal eins nach dem anderen.
Ich dachte in den ersten Minuten des Filmes, vor allem während der Geburt, das etwas außergewöhnliches auf mich zukommt. Meine Güte, die Komposition dieser Bilder war wirklich hervorragend. Unheimlich packend und erschreckend. Diese Bilder haben mich gerührt, ich habe mit offenem Mund die Gechichte dieses kleinen Wesens verfolgt und war echt fertig.
Der Gestank und der Schmutz war förmlich spür- und riechbar. Zum Greifen nah......
Genauso wie der wunderbare Dustin Hoffmann, der dem Film meiner Meinung nach eine einzige menschlich "normale" Note gab.
Wenn er das erste richtig gute Parfum von Jean Baptiste erlebt, und seine nassen ekligen Gemäuer sich in einen blütenden Rosengarten verwandeln und dieser Traum von Frau ihm einen Hauch von Kuß auf die Wange drückt, das ist wahre Poesie und Bilderkreation die zum anbeten göttlich ist.
Das beweißt doch das Tykwer das Talent besitzt uns nicht in geschriebener Form sondern rein visuell von einem Duft überzeugen mag, warum zum Teufel lässt er diese Vorzüge nur so sporadisch aufblitzen?????
Jetzt kommt die Frage die ich anfangs gestellt hatte wieder auf.
Ist es das Buch das keine weiteren "Leckerbissen" oder Beschreibungen zulässt, oder muss man tatsächlich eingestehen das das Buch unverfilmbar ist?
Alles was nach dem Rosengarten und dem Tod Hoffmanns kommt ist flach, langatmig und hat nicht mehr "genialität" und "kunstvolles" als die normalen Serienkillerfilme.
Es gibt großartige Beispiele für ausgezeichnete Bösewichte oder Verbrecher die das Publikum ansprechen und die Möglichkeit bieten sich in irgendeiner Weise zu identifizieren, auch wenn sie böses tun.
Bei denen man trotz der Verbrechen einen Ansatz findet sich auf seine Seite zu stellen oder zumindest eine art Verständnis für seine Taten aufbringt.
Jean Baptist bleibt in diesen Belangen einfach zu blass um wirklich Gefühle zu erregen oder zu spüren.
Der ganze Charakter ist von dieser Passion des perfekten Parfums besessen und ich komme mit in der lezten Stunde des Filmes vor wie auf dem Discovery Channel. Eine leblose Dokumentation eines kranken Jungens der verloren durch die Welt stackst.
Da ist nichts feselndes, ja, hätte ich die Möglichkeit gehabt hätte ich die Fernbedienung genommen und vorgespult. Die Längen die ab der Mitte des Filmes aufkommen sind unübersehbar und spürbar.
Nichts scheint mehr an die Genialität des Anfangs heranzureichen.
Mann könnte fast glauben die jahrelange Arbeit an diesem Script hätte die Schreiber langsam "werksblind" gemacht. Oder, wieder zur Anfangsfrage: bietet das Buch tatsächlich nicht mehr im Mittelteil?????
Wir kämpfen uns zum Schluß dieses Filmes vor.
Die schlußendliche Ermordung von Rachel Ann Hurd.
Rickmann machtlos gegenüber seines größten Alptraums: Jean Baptist ermordet seine Tochter!
Ich bin ja froh das er zumindest nach der Realisierung etwas wie Gefühle zeigt. Die gesamte halbe Stunde seines Leinwandauftrittes beschränkt sich ja nun darauf gelangweilt in der Gegend herumzugucken.
Da wird einem bewußt wie belebend und kraftvoll Hoffmanns Auftritt doch war.
Dann die Verhaftung und Verurteilung zum Tode.
Er hatte ja zuvor noch sein Supertropfengemisch fertigen können und lässt es in großer Runde das erste mal auf die Menschheit los.
Oh du liebe Güte, nicht das ich mich jetzt zum Feind aller auf diesem Forum mache, aber aber aber meine Güte ...hab ich gelacht....
Trash as trash can!!!!
Hunderte vom korpulierenden Menschen und seine problemlose Flucht....
Mein Gott hab ich gelacht.
Ich muss alles was ich über viele KLassiker gesagt habe revidieren.
DAS ist der größte Schund und unpassendste und dämlichste Schluß den ich je gesehen habe.
Ok ok ich denke ich habe die Anfangs-Frage selber beantwortet.
15 Millionen Leser und die hälfte der Klassenlehrer Deuschlands können nicht sooo irren.
Es muss an der Verfilmung liegen das jenes Ende so vollkommen deplaziert und trashig und dumm herüberkommt.
Ich KANN mir beim besten Willen nicht vorstellen das das Buch dementsprechend flach und unglaublich daher kommt.
Ich denke Tykwer hat einfach auf ganzer Linie versagt den Geist und die Geschichte ins visuelle zu transportieren und ich kann ihm keinen Vorwurf deswegen machen.
Auch mit einem Sprecher aus dem Off und einigen sehr genial gelungenen Fragmenten ist es im Kino nicht nachvollziehbar und stimmig was dort passiert.
Die völlige Befreiung des Geistes für ein solches Ende und die psychische Vorbereitung auf das was da kommt gelingt halt nur einem guten Buch, welches mich auf den Wellen der Geschichte und der Gedanken immer wieder loslassen lässt.
Tykwer konnte mich nicht mitreißen mich auf Wellen tragen und mich auf das Ende vorbreiten. Ich war nicht bereit nach seiner Vorgeschichte mich einfach fallen zu lassen und den Gedanken freien Lauf zu lassen.
Es gibt Bücher die lassen einen die "normale" Welt vergessen, die lassen einen in die fremden Welten in denen es spielt eintauchen und alle Vernunft vergessen.
Tykwer hat mich seinen guten Anfang vergessen lassen und mich komplett unvorbereitet und ohne persönlichen Bezug in ein unglaublich dämliche Ende stolpern lassen.
Ich mag den Geruch dieses Parfums nicht und werde als erstes Testen ob das Buch vermag mich mit dem Ende zu versöhnen.....