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Citizen Kane

Verfasst: So 30. Jan 2005, 18:44
von Murillo
Bild
USA 1941, R: Orson Welles
D: Orson Welles, William Alland, Joseph Cotten

Auf seinem Schloß Xanadu liegt Charles Foster Kane (Orson Welles), mehrfacher Millionär und Besitzer von Zeitungen und Radiostationen, im Sterben. Die Fakten seines Lebens sind bekannt: Einerseits Aufstieg und Erfolg, andererseits der Fall in die Einsamkeit. Das letzte Geheimnis will ein Reporter (William Alland) lüften: Welche Bedeutung hat «Rosebud», das letzte Wort Kanes, und was hat es mit der Schneeglaskugel auf sich, die ihm während seines Dahinscheidens aus der Hand geglitten ist? Für das Regiedebüt perfektionierten der 25jäh- rige Wunderknabe Orson Welles und der renommierte Kameramann Gregg Toland (Oscar für «Schneesturm») alle filmtechnischen Stilmittel zur Vollkommenheit und sprengten so die Grenzen der damaligen Sehgewohnheiten. (www.cinema.de)
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Ein geniale Klassiker, der hier auf keinen Fall fehlen sollte.

Verfasst: Mo 31. Jan 2005, 10:12
von Detlef P.
Historisch gesehen der wahrscheinlich wichtigste Film der Filmgeschichte.
Schnitte, Kameraeinstellungen und Chronologie wurden mit diesem Film auf den Kopf gestellt.
Etwas ähnliches hat seither nur noch "Pulp Fiction" oder "Memento" geschafft.

Verfasst: Do 9. Jun 2005, 12:33
von Voland
Also "Pulp Fiction" und "Memento" waren bei weitem nicht die einzigen Filme, die das Stilmittel der Achronologie anwandten.

"Citizen Kane" jedoch ist ein tatsächlich ausgezeichneter Film. Viele dieser Filme, die die Theorie auf den Kopf gestellt haben, waren zu trocken und verfolgten eben nur die Theorie. "Citizen Kane" hingegen war ein Unterhaltungsfilm! Und das ist dann in der Tat eine Meisterleistung.

Witzig auch, dass der Film ja nach einer reellen Person gedreht wurde: Citizen Hearst. Und ich glaube dessen Liebchen nannte er in den Briefen "Rosebud".

Ob der Medienmogul Hearst dafür verantwortlich war, dass man Welles keine Chance mehr in der Filmbranche ließ, weiß ich nicht. Jedenfalls sind die Amis dafür bekannt, dass sie ihre Genies vertreiben.

Verfasst: Do 9. Jun 2005, 21:10
von FrankBooth
Für viele der Film aller Filme aller Filme .. für mich nicht. Ein Meisterwerk, aber er würde es wohl nicht einmal in meine TOP 10 schaffen, würde es eine geben .. ;)

Verfasst: Do 9. Jun 2005, 21:20
von Voland
Es ist immer schwierig, wenn man von Filmen sprechen soll, die vor mehr als einem halben Jahrhundert bahnbrechend agiert haben. Denn was wäre heutzutage noch der erste Film der Lumiere-Brüder? Und so ist es auch mit "Citizen Kane". Dass es damals nicht üblich war, die Schärfentiefe im Film einzusetzen weiß man nicht mehr oder nimmt man nicht mehr so wahr. Aber was denkst Du, wie sich die Leute gefühlt haben, als sie auf der Leinwand plötzlich eine Perspektive hatten?? Das war ein Schritt in Richtung Realität - ein großer Schritt.

Verfasst: Do 9. Jun 2005, 21:22
von FrankBooth
Ich sprach nicht von (film)technischen Details, die mich in irgendeiner Weise stören würden .. ich weiß sehr wohl, dass die Mittel damals begrenzt, aber sicherlich in mancherlei Hinsicht revolutionär waren .. ich mokiere mich ja auch über keinen Stummfilm, 'weil sie dort nicht reden können' und sich ruckartig bewegen .. ;)

Verfasst: Fr 10. Jun 2005, 16:20
von Detlef P.
Voland hat geschrieben:Also "Pulp Fiction" und "Memento" waren bei weitem nicht die einzigen Filme, die das Stilmittel der Achronologie anwandten.
Habe auch nicht nur davon geredet, sondern von Filmen, die die Filmsprache veränderten.
Aber davon gibt es noch mehr, da hast du recht.