Zeit der Unschuld
Verfasst: Mo 30. Apr 2007, 17:30
[img]http://stadtbibliothek.graz.at/covers/M0001722.gif[/img]
USA 1993
Regie: Martin Scorsese
Darsteller: Daniel Day-Lewis, Michelle Pfeiffer, Winona Ryder
"New York am Ende des 19. Jahrhunderts: Die feine Gesellschaft ist schokkiert: Gräfin Ellen Olenska (Michelle Pfeiffer) hat soeben ihren Ehemann, einen polnischen Grafen, verlassen und damit gegen alle Konventionen verstoßen. Überall, wo die couragierte Dame auftaucht, sorgt sie für Aufsehen. Besonders beim Anwalt Newland Archer (Daniel Day-Lewis), der ihre Scheidung durchführen soll und sich unsterblich in seine Auftraggeberin verliebt. Leider ist er schon mit Ellens Cousine May (Winona Ryder) verlobt, einer hübschen, etwas naiven jungen Frau.Auch Ellen entbrennt in Leidenschaft für Newland. Dennoch fordern die sozialen Zwänge ihren Tribut: Newland, der gerade als Anwalt Haltung wahren muß, heiratet die ihm vorbestimmte MayäRegisseur Martin Scorsese begab sich mit dieser Verfilmung des Romans von Edith Wharton auf ungewohntes Terrain: Berühmt ist er für Gangsterdramen, die in den 60er, 70er Jahren spielen (siehe Info-Kasten). Trotzdem erkennt man auch bei diesem Kostümfilm die Handschrift des genialen Regisseurs: Musik und Kamera bilden wie immer eine Einheit.Überhaupt die Kamera: Michael Ballhaus, einst Mitarbeiter bei R. W. Fassbinder, hat sich selbst übertroffen. Liebevoll und optisch höchst raffiniert setzt er jedes Detail der opulenten Ausstattung in Szene. Für die Schauspieler, die traumwandlerisch durch diese großartige Kulisse wandeln, tut sich ein großer, “goldener Käfig“ auf, aus dem zu entrinnen ihnen verwehrt bleibt." (www.cinema.de)
Nach "Departed" habe ich intensiv angefangen Filme von Scorsese zu sehen. Letztens stieß ich auf "Zeit der Unschuld". Ich war gespannt wie sich sein Können auf einen historischen Stoff auswirken würde.
Ich kann nur sagen, dass ich selbst jetzt, einige Wochen später, diesen Film zu den fünf besten Scorseses zählen würde. Leider habe ich noch nicht alle seine Filme gesehen, aber immerhin kenne ich etwa 2/3 davon.
Schon die Story ist für mich herzzerreißend, aber besonders Scorseses Inszenierung, die Kamera, der Schnitt und die absolut sagenhaften Darsteller machen daraus einen der besten Historienfilme den ich je gesehen habe.
Eigentlich nicht zu glauben, dass der Film in den wichtigeren Kategorien tatsächlich nur zwei Oscarnominierungen (für Winona Ryder und das Drehbuch) bekam. Ein weiterer unverzeihlicher Fehler der Academy.
Interessant finde ich auch, dass Scorsese nicht zwangsläufig auf seinem "Spezialgebiet", dem Mafia-Film, die besten Ergebnisse erziehlt hat. "Zeit der Unschuld" oder auch "Die letzte Versuchung Christi" zeigen, dass er auch mit anderen Stoffen gut arbeiten kann.
USA 1993
Regie: Martin Scorsese
Darsteller: Daniel Day-Lewis, Michelle Pfeiffer, Winona Ryder
"New York am Ende des 19. Jahrhunderts: Die feine Gesellschaft ist schokkiert: Gräfin Ellen Olenska (Michelle Pfeiffer) hat soeben ihren Ehemann, einen polnischen Grafen, verlassen und damit gegen alle Konventionen verstoßen. Überall, wo die couragierte Dame auftaucht, sorgt sie für Aufsehen. Besonders beim Anwalt Newland Archer (Daniel Day-Lewis), der ihre Scheidung durchführen soll und sich unsterblich in seine Auftraggeberin verliebt. Leider ist er schon mit Ellens Cousine May (Winona Ryder) verlobt, einer hübschen, etwas naiven jungen Frau.Auch Ellen entbrennt in Leidenschaft für Newland. Dennoch fordern die sozialen Zwänge ihren Tribut: Newland, der gerade als Anwalt Haltung wahren muß, heiratet die ihm vorbestimmte MayäRegisseur Martin Scorsese begab sich mit dieser Verfilmung des Romans von Edith Wharton auf ungewohntes Terrain: Berühmt ist er für Gangsterdramen, die in den 60er, 70er Jahren spielen (siehe Info-Kasten). Trotzdem erkennt man auch bei diesem Kostümfilm die Handschrift des genialen Regisseurs: Musik und Kamera bilden wie immer eine Einheit.Überhaupt die Kamera: Michael Ballhaus, einst Mitarbeiter bei R. W. Fassbinder, hat sich selbst übertroffen. Liebevoll und optisch höchst raffiniert setzt er jedes Detail der opulenten Ausstattung in Szene. Für die Schauspieler, die traumwandlerisch durch diese großartige Kulisse wandeln, tut sich ein großer, “goldener Käfig“ auf, aus dem zu entrinnen ihnen verwehrt bleibt." (www.cinema.de)
Nach "Departed" habe ich intensiv angefangen Filme von Scorsese zu sehen. Letztens stieß ich auf "Zeit der Unschuld". Ich war gespannt wie sich sein Können auf einen historischen Stoff auswirken würde.
Ich kann nur sagen, dass ich selbst jetzt, einige Wochen später, diesen Film zu den fünf besten Scorseses zählen würde. Leider habe ich noch nicht alle seine Filme gesehen, aber immerhin kenne ich etwa 2/3 davon.
Schon die Story ist für mich herzzerreißend, aber besonders Scorseses Inszenierung, die Kamera, der Schnitt und die absolut sagenhaften Darsteller machen daraus einen der besten Historienfilme den ich je gesehen habe.
Eigentlich nicht zu glauben, dass der Film in den wichtigeren Kategorien tatsächlich nur zwei Oscarnominierungen (für Winona Ryder und das Drehbuch) bekam. Ein weiterer unverzeihlicher Fehler der Academy.
Interessant finde ich auch, dass Scorsese nicht zwangsläufig auf seinem "Spezialgebiet", dem Mafia-Film, die besten Ergebnisse erziehlt hat. "Zeit der Unschuld" oder auch "Die letzte Versuchung Christi" zeigen, dass er auch mit anderen Stoffen gut arbeiten kann.