Blood Diamond

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Detlef P.
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Blood Diamond

Beitrag von Detlef P. »

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USA 2006
Regie: Edward Zwick
Darsteller: Leonardo DiCaprio, Djimon Hounsou, Jennifer Connelly

"Sierra Leone, 1999: In dem westafrikanischen Land tobt seit Jahren ein erbitterter Bürgerkrieg. Finanziert werden die Massaker der Warlords in erster Linie durch den illegalen Handel mit Diamanten. Vor diesem Hintergrund betreibt Ex-Söldner Danny Archer seine schmutzigen Geschäfte: Er tauscht Diamanten gegen Waffen. Inmitten chaotischer Kämpfe gerät Archer an den gutherzigen Fischer Solomon Vandy, der einen ungewöhnlich großen, sehr wertvollen Edelstein gefunden hat und diesen beiseiteschaffen konnte. Archer wittert das Geschäft seines Lebens und heftet sich an Solomons Sohlen. Doch der will nur eines: seinen Sohn Dia wiederfinden, der unter die Kindersoldaten gefallen ist ...
„Blood Diamond“ ist die neue Regiearbeit von Edward Zwick, der mit gehobenen Actionfilmen wie „Ausnahmezustand“ (1998) und „Last Samurai“ (2003) populär wurde. Auch sein jüngstes Epos verbindet knallharten Realismus mit spannender Kinounterhaltung.

Grundlage von „Blood Diamond“ ist die Dokumentation „Cry Freetown“ des afrikanischen Journalisten und Filmemachers Sorious Samura, der Zwick als technischer Berater beiseitestand. Als weitere wichtige Informationsquelle diente das Buch „Tödliche Steine“ von Greg Campbell, das anschaulich über den illegalen Handel mit Diamanten aus Bürgerkriegsgebieten berichtet. Diese umfangreiche Faktenlage verdichtete Zwick zu einem spannenden, spektakulären Actionthriller.

Leonardo DiCaprio spielt in seiner zweiten Top-Rolle des Jahres 2006 nach „Departed: Unter Feinden“ einen weißen afrikanischen Glücksritter. Danny Archer ist der klassische Typ des amoralischen Desperado, unter dessen harter Oberfläche vielleicht noch etwas menschliche Wärme schlummert.

Vorerst allerdings ist er nur am Profit interessiert, und so wird er hellhörig, als er von der Existenz eines ungewöhnlich großen, extrem seltenen Edelsteins erfährt, den ein Fischer namens Solomon (Djimon Hounsou) auf den Diamantenfeldern der Rebellen verstecken konnte. Archer versucht, Solomon aufzuspüren. Gleichzeitig macht er die Bekanntschaft der US-Journalistin Maddy Bowen (Jennifer Connelly), die über den Handel mit den sogenannten Blutdiamanten recherchiert. Archer hält Maddy für eine naive Idealistin, erliegt aber auch ein wenig ihrem trotzigen Charme.

Das ungleiche Trio bricht schließlich zu einer gefährlichen Fahrt durch das Rebellengebiet auf – Archer auf der Suche nach dem unschätzbar wertvollen Stein, Maddy auf der Jagd nach der Story ihres Lebens, Solomon auf der Fährte der Kindersoldaten, die seinen Sohn in ihrer Gewalt haben.

„Blood Diamond“ beginnt gleich mit hohem Tempo und überwältigt den Zuschauer mit Szenen schockierender Direktheit und Intensität. Doch trotz der spektakulären Machart verliert Zwick nie sein politisches Anliegen aus den Augen. Der Film verdeutlicht, dass die Diamanten, die in den schicken Auslagen unserer Einkaufspaläste glitzern, nicht selten von Menschen kommen, die in ihren Heimatländern gnadenlos ausgebeutet und gefoltert wurden.

Gleichzeitig zeigt er, wie die Geschäftsgier westlicher Handelskonzerne das Blutvergießen in diamantenführenden Krisenregionen noch einmal verstärkt und mit dem Leid der Zivilbevölkerung oft in ursächlichem Zusammenhang steht. Was Zwick an einer Stelle sarkastisch kommentiert: Auf ihrer Odyssee durch das Rebellengebiet erreichen Archer und Solomon ein niedergebranntes Dorf, in dessen Ruinen ein alter Mann hockt, der beim Anblick Archers verschreckt zusammenzuckt. Solomon versichert darauf dem Alten, dass der weiße Mann nicht gekommen ist, um ihn zu erschießen: „Er ist nur verrückt nach Diamanten, wie alle anderen auch.“ Worauf der Senior erwidert: „Wollen wir nur hoffen, dass sie demnächst in der Gegend kein Öl finden. Dann hätten wir ein richtiges Problem.“

„Blood Diamond“ ist Zwicks bester Film seit dem Terrorthriller „Ausnahmezustand“: Leidenschaftlich inszeniert, verbindet er die Authentizität von Terry Georges „Hotel Ruanda“ mit einer für Hollywood-Verhältnisse ungewöhnlichen Bereitschaft, vor der Gewalt in Afrika nicht die Augen zu verschließen – die Bilder der fanatisierten Kindersoldaten, die unschuldige Dorfbewohner niedermähen, werden viele verstören.

Zwicks Film ist einer von mehreren aktuellen US-Produktionen, die sich den politischen Verwerfungen auf dem schwarzen Kontinent widmen. Das ist ebenso couragiert wie schwer verdaulich für den Zuschauer. Denn in Afrika ist die Erde manchmal rot wie Blut ..." (www.cinema.de)

"Diamonds are the girls best friends"...das wird nach diesem Film vermutlich niemand mehr behaupten.
Zu aller erst, die Darsteller spielen grandios, ganz besonders DiCaprio als zynischer Desperado und Djimon Hounsou als verzweifelter, gebrochener Familienvater.
Der Film an sich hat mich in seiner schonungslosen Direktheit oft an "Hotel Ruanda" erinnert. Allerdings hat er auch ein paar Momente in denen man meint es ginge nur um vordergründige Actionsequenzen. Und in diesen Momenten musste ich, leider, an "Black Hawk Down" denken. diese Szenen gab es am Anfang ein paar Mal, im restlichen Film glücklicherweise nicht mehr.
Also, in erster Linie ein Film, den man schon alleine wegen der Schauspieler, aber auch wegen der interessanten und gut inszenierten Geschichte angucken kann.


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Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)

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Tetsuo
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Registriert: Mi 20. Feb 2008, 14:19

Beitrag von Tetsuo »

Ich bin wirkllich positiv überrascht on diesem Film.
Hatte mir nen simplen "abenteuer-volkwirdausgebeutet-film" erwartet, aber was ich bekam wrn wahres Wunder......naja neee kein Wunder aber ein handwerklich sehr gut gemachter Film mit grandiosen Schauspielern. Ich wusste ja schon lange dass der Herr DiCaprio genial ist, aber hier hat eer auf subtile weise mal wieder gezeit, was er so drauf hat.
Die Szene, in der er erklärt was er alles jagen kann und dass er immer gweinnt und dass man ihn nicht in Gefahr bringen sollte, war absolut genial. Dieser Ausbruch ging mir echt Nahe und ich habe ihn vollkommen verstanden.

Ansich ist das Thema nichts Besonderes, wie ich finde, aber die Art der Inzenierung und besonders der Verlauf der Handlug bewegte mich mehr, als ich vorher jemals erhofft hatte.


Superbad
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Registriert: Fr 4. Apr 2008, 10:40
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Beitrag von Superbad »

sehr guten Film! Dicaprio ist immer exzellent. Das einzig Schlecht daran, war der glücklicher Ausgang. Der war zu typisch. Ich fand den trotzdem toll! Ich würde bestimmt den DVD kaufen und wieder gucken.


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