Zweiohrküken
Verfasst: Do 3. Dez 2009, 18:17

D, 2009
Regie: Til Schweiger
Darsteller: Til Schweiger, Nora Tschirner, Matthias Schweighöfer, Ken Duken, Emma Schweiger, Edita Malovcic, Pegah Ferydoni, Heiner Lauterbach, Uwe Ochsenknecht
"Weit über sechs Millionen Zuschauer verfolgten vor zwei Jahren frenetisch, wie sich die töffelige Kindergärtnerin Anna (Nora Tschirner) und der unverbesserliche Womanizer Ludo (Schweiger) einen gepfefferten Schlagabtausch in Sache Liebe lieferten. Seitdem rangiert "Keinohrhasen" unter den zehn erfolgreichsten deutschen Komödien aller Zeiten. Kein Wunder, dass Regisseur, Drehbuchautor und Hauptdarsteller Schweiger nun mit der Fortsetzung seines Megahits nachlegt.
Dieses Mal widmet sich der 45-Jährige den Tücken des Beziehungsalltags, die nach den Schmetterlingen im Bauch auf Anna und Ludo warten: Leergut wegbringen, dröge Abende vor der Glotze, der Wunsch nach Freiheiten und die an jeder Ecke lauernden sexuellen Versuchungen der Großstadt. Das Ganze spickt Schweiger erneut mit grandiosen Gaststars wie Uwe Ochsenknecht als Flirtmaschine sowie unverkrampftem Witz und einem gelungenen Soundtrack. Während sich "Keinohrhasen" aber an ein Familienpublikum richtete, hat "Zweiohrküken" erwachsene Kinogänger im Visier. Der Grund: Das Geschlechterchaos strotzt nur so vor deftigen und pikanten Situationen. Nora Tschirners überraschende Riesenbrusteinlage als sprichwörtlicher Männertraum, oder der Riesendödel von Annas Ex Ralf (Ken Duken) sind nicht gerade etwas für einen Sonntagnachmittagsausflug mit den Kids. Doch trotz aller Schlüpfrigkeiten kommt die Romantik wie schon beim Vorgänger nicht zu kurz - obwohl so manches Kitschklischee am Ende unnötig in die Länge gezogen wirkt.
Mittlerweile denkt Til Schweiger bereits über ein weiteres Kapitel seiner Geschichte nach: Darin sollen sich Ludo und Anna dann angeblich mit dem eigenen Nachwuchs herumschlagen." (www.cinema.de)
Tja, gestern war ich in der Preview von "Zweiohrküken", der Fortsetzung von "Keinohrhasen" welcher - meiner Ansicht nach - einer der besten deutschen Filme aller Zeiten ist. Das denke ich auch immer noch, obwohl ich diesen gestern bereits das dritte Mal gesehen habe (um auf den zweiten Teil einzustimmen).
Das habe ich jetzt übrigens auch schon öfter gemacht, mir vor dem zweiten Teil im Kino noch mal den ersten angesehen. Bei Batman, Bond und jetzt halt auch beim Schweiger.
Allerdings muss ich sagen, dass ich, obwohl ich den Film nicht als schlecht bewerten würde, eine gewisse Enttäuschung nicht verbergen kann.
Ja, ich bin enttäuscht! Til Schweiger hat mich enttäuscht. Zwar nicht so richtig aber irgendwie doch.
Wenn der komplette zweite Teil so wäre wie sein Anfang und sein Ende würde er dem ersten Teil in absolut Nichts nachstehen. Aber leider gibt es auch die Passagen dazwischen, die bei weitem nicht alle, aber einige leider schon: langweilig, unnötig, unlustig und sogar niveaulos und unter der Gürtellinie waren.
Sehr, sehr schade! Aber vielleicht hatte ich auch einfach zu hohe Erwartungen. Ich dachte halt mit genau demselben Team wie vom ersten Teil kann da einfach nichts schief gehen. Tja, leider falsch gedacht.
Das liegt vielleicht daran, dass ganz viele kleine aber auch große Nebenfiguren aus dem ersten Teil gar nicht mehr dabei sind. Sogar die absolut brilliante Alwara Höfels als Annas beste Freundin Miriam ist raus. WARUM?????
Dass alle anderen von Jürgen Vogel über Rick Kavanian bis zu Armin Rohde und Wolfgang Stumph auch fehlen braucht man da schon gar nicht mehr zu erwähnen. Und leider hat Schweiger mit Uwe Ochsenknecht und Heiner Lauterbach nicht den 100%igen Erzatz für die fehlenden Leute aus dem ersten Teil gefunden. Die Leute, die alle zusammen (unter anderem) das große Ganze ausgemacht haben. Die Klatschreporter-Geschichten, die, wie Voland damals passend angemerkt hat, das Salz in der Suppe waren, sind auch raus. Es bleiben nur Ludo und Anna übrig. Und eine vollkommen überflüssige Nebenhandlung mit Moritz (Schweighöfer) in der Flirtschule (selten blöder Auftritt von Uwe Ochsenknecht)

Die Idee, die Geschichte nach dem Happy End zu erzählen, wie der Filmheld mit der Filmheldin im Alltag ankommt ist an sich eine super Idee.
Und einige Dinge, wie der wirklich übergeniale Anfang der einfach nur zum Niederknien ist



Und dann sind einige Wendungen in der Handlung die, Figuren bezogen, vollkommen unglaubwürdig wirken.
Aber dann sind da wieder die unglaublich schönen Momente wie der Anfang (nochmal und immer wieder



Teil eins war einfach ein 100%iger Volltreffer. Teil zwei ist leider nur ein netter Film mit einigen Höhe- und einigen Tiefpunkten, den man sich jedoch getrost ansehen kann, wenn man nicht ein Meisterwerk wie den ersten Teil erwartet.
Aber enttäuscht bin ich immer noch.
