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Severance

Verfasst: Mo 10. Mai 2010, 12:32
von Detlef P.
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GB, 2006
Regie: Christopher Smith
Darsteller: Danny Dyer, Laura Harris, Tim McInnerny, Andy Nyman, Babou Ceesay, Claudie Blakley, Toby Stephens, David Gilliam, Juli Drajkó, Judit Viktor

"Was ist nur in die Engländer gefahren? Seit Danny Boyle 2002 mit "28 Days Later" den Zombiefilm wiederbelebt hat, sind es immer wieder Regisseure von der Insel, die dem Horror-Genre eine Frischzellenkur verabreichen. Nach Edgar Wrights Romero-Hommage "Shaun of the Dead" und Neil Marshalls Höhlen-Schocker "The Descent" liefert jetzt Christopher Smith mit "Severance" die nächste äußerst erquickliche Infusion.

Verkaufsangestellte des englischen Rüstungskonzerns Palisade Defense reisen zwecks Beschwörung des Teamgeistes ins ungarische Hinterland. Angeführt vom inkompetenten Abteilungsleiter Richard, schlagen sich Büroschönheit Maggie, Computer-Ass und Vollprolet Steve samt vier weiterer Kollegen im Wald zum luxuriösen Feriendomizil ihrer Firma durch. Doch das Ziel entpuppt sich nicht nur als baufällige Bruchbude, sondern auch als ehemaliges Sanatorium für russische Afghanistan-Soldaten, die dem Blutrausch verfallen waren und zum Leidwesen der Bürogemeinschaft untherapiert entlassen wurden.

Hatte Regisseur Christopher Smith bereits mit "Creep" ein beachtlich inszeniertes, dramaturgisch aber eher schlichtes Horrordebüt abgeliefert, gelingt ihm mit seinem Beitrag zum schwer angesagten Survival-Splatterkino Außergewöhnliches. Während brutale Folter- und Tötungssequenzen Panikgefühle heraufbeschwören, sorgt das formidable Ensemble mit britischem Humor und stereotypem Bürohengst-Habitus für eine urkomische Grundstimmung - als würde "Stromberg" im "Hostel" Urlaub machen. Da kommt es vor, dass man zunächst heftig mitleidet, wenn der Gruppenstreber in eine Bärenfalle tappt, kurz darauf aber Lachtränen vergießt, weil die Kühllagerung des abgetrennten Beines bizarre Schwierigkeiten bereitet.

Einen besseren Beleg für das unterhaltsame Angstlust-Prinzip des Horrorfilms kann man sich kaum wünschen." (www.cinema.de)

Endlich habe ich mal wieder einen Film gesehen über den es auch lohnt etwas zu schreiben.
Dieser kleine aber wirklich geile - ich möchte fast schon sagen geniale - Horrorfilm paart das übliche Abgeschlachte mit großartigen Charakteren, die man sofort ins Herz schließt und bei denen man deshalb auch wirklich mitfiebert und verziert das Ganze mit einer Portion Humor, der dermaßen abgedreht und bekloppt ist, dass man sich teilweise nur noch totlacht (ich sage nur "Flugzeugabschuss" und "Warteschleife" :lach: ).
Damit ist dieser Film im Grunde genommen all das was "Cabin Fever" immer sein wollte, aber nie geschafft hat, weil er nur dumme, überzeichnete Klischeefiguren in dummen, abgestandenen Witzen verhackstückt hat.
Aber dieser Film hier ist für mich wirklich ganz großes Tennis. Ich werde ihn noch lange in guter Erinnerung behalten.

Verfasst: Di 11. Mai 2010, 08:53
von Murillo
Hahahaha, dem Poster und der Beschreibung nach zu urteilen muss dass ja ein lustiger Film sein. Wenn ich den mal irgendwo finde, schaue ich ihn mir an.

Verfasst: Di 11. Mai 2010, 13:27
von Detlef P.
Das solltest gerade Du unbedingt tun.
Die Beschreibung im Cinema-Text "Hostel meets Stromberg" trifft schon recht deutlich zu und sollte genau das richtige für Dich sein.