Tödliches Kommando
Verfasst: Mo 12. Jul 2010, 13:14
[img]http://www.wasabi.li/wp-content/uploads/2009/08/The-Hurt-Locker-movie-poster.jpg[/img]
USA, 2008
Regie: Kathryn Bigelow
Darsteller: Jeremy Renner, Anthony Mackie, Brian Geraghty, Christian Camargo, Ralph Fiennes, Guy Pearce, David Morse, Evangeline Lilly
"Wer sich Schwäche leistet, stirbt. Wer keine Entscheidung trifft, stirbt, und wer die falsche Entscheidung trifft, stirbt auch. Die große Schwierigkeit an diesem Ort besteht darin, am Leben zu bleiben. Irak, irgendwann in der näheren Gegenwart. Die amerikanischen Soldaten und ihre Verbündeten kämpfen gegen einen weitgehend unsichtbaren Feind. Da gibt es Heckenschützen, die sich mit Präzisionsgewehren aus Hunderten Metern ihre menschlichen Ziele suchen, da gibt es Selbstmordattentäter, die andere mit in den Tod reißen, und es gibt die Bombenleger, die ihre tödlichen Sprengfallen in Müllhaufen, menschlichen Leichen und geparkten Autos platzieren.
"Tödliches Kommando - The Hurt Locker" schildert den gefährlichen Alltag einer Bombenentschärfungseinheit der US-Armee. Diese
Männer sind tagaus und tagein Teil eines mörderischen Todespokers, bei dem es darum geht, wer cleverer war: der Bombenbauer und der Terrorist oder der Soldat. Für "Gefährliche Brandung"-Regisseurin Kathryn Bigelow, die zuletzt mit dem U-Boot-Thriller "K-19 - Showdown in der Tiefe" (2002) einen kapitalen Flop hinlegte, markiert dieser Kriegsthriller ihr Comeback - und ein gelungenes dazu. Durch die ebenso kraftvollen wie elektrisierenden Bilder wird die Gefühlswelt der Protagonisten für den Zuschauer beinahe körperlich spürbar - man kann die Angst förmlich riechen. Der knallharte Dokumentarstil des Films verstärkt diese Wirkung sogar noch, durch seine Realitätsnähe wirkt der Film streckenweise so bedrohlich, dass es einem die Kehle zuschnürt.
Tatsächlich scheint sich der Film nicht weit von der Realität zu bewegen, denn Autor Mark Bowl hat sich die Geschichte nicht ausgedacht. Der renommierte Journalist, der für den "Playboy" und den "Rolling Stone" schreibt und auf dessen Kurzgeschichte das Kriegsdrama "Im Tal von Elah" (2007) basiert, war in der Tat eine Zeit lang mit einem amerikanischen Bombenräumdienst im Irak unterwegs - seine Erlebnisse sind die Grundlage für diesen Thriller.
Ein weiterer Aspekt, warum "Tödliches Kommando" so an die Nerven geht, ist die Sichtweise des Films. Da wird für keine der Seiten Partei ergriffen, es gibt keine Guten, keine Bösen und kein Happy End - nur die Aussicht auf kein Ende des grenzenlosen Sterbens." (www.cinema.de)
Ein großartiger Film!
Steht für mich jetzt schon in der Reihe der größten (Anti-)Kriegsfilme der Filmgeschichte.
Eine absolut großartige Kameraarbeit und herausragende Schauspieler - allen voran Jeremy Renner - saugen Dich förmlich in die Geschichte hinein und reißen Dich einfach mit.
Dieser Film hat, wie ich damals schon sehr richtig vermutet hatte, zurecht gegen "Avatar" bei den Academy Pennern gewonnen. Ich finde es nur schade, dass der Oscar für die beste Kamera an "Avatar" und nicht an "Tödliches Kommando" gegangen ist. Vor allem da "Tödliches Kommando" sonst alles andere abgeräumt hat. Aber, naja, wenn die Academy einmal alles richtig gemacht hätte müsste ich mich jetzt auch echt fürchten.
Stimmig, mitreißend und intensiv. So muss gutes Kino aussehen.
Oder um es mit den Worten von David Morse zu sagen: "Das war verdammt geile Scheiße."
USA, 2008
Regie: Kathryn Bigelow
Darsteller: Jeremy Renner, Anthony Mackie, Brian Geraghty, Christian Camargo, Ralph Fiennes, Guy Pearce, David Morse, Evangeline Lilly
"Wer sich Schwäche leistet, stirbt. Wer keine Entscheidung trifft, stirbt, und wer die falsche Entscheidung trifft, stirbt auch. Die große Schwierigkeit an diesem Ort besteht darin, am Leben zu bleiben. Irak, irgendwann in der näheren Gegenwart. Die amerikanischen Soldaten und ihre Verbündeten kämpfen gegen einen weitgehend unsichtbaren Feind. Da gibt es Heckenschützen, die sich mit Präzisionsgewehren aus Hunderten Metern ihre menschlichen Ziele suchen, da gibt es Selbstmordattentäter, die andere mit in den Tod reißen, und es gibt die Bombenleger, die ihre tödlichen Sprengfallen in Müllhaufen, menschlichen Leichen und geparkten Autos platzieren.
"Tödliches Kommando - The Hurt Locker" schildert den gefährlichen Alltag einer Bombenentschärfungseinheit der US-Armee. Diese
Männer sind tagaus und tagein Teil eines mörderischen Todespokers, bei dem es darum geht, wer cleverer war: der Bombenbauer und der Terrorist oder der Soldat. Für "Gefährliche Brandung"-Regisseurin Kathryn Bigelow, die zuletzt mit dem U-Boot-Thriller "K-19 - Showdown in der Tiefe" (2002) einen kapitalen Flop hinlegte, markiert dieser Kriegsthriller ihr Comeback - und ein gelungenes dazu. Durch die ebenso kraftvollen wie elektrisierenden Bilder wird die Gefühlswelt der Protagonisten für den Zuschauer beinahe körperlich spürbar - man kann die Angst förmlich riechen. Der knallharte Dokumentarstil des Films verstärkt diese Wirkung sogar noch, durch seine Realitätsnähe wirkt der Film streckenweise so bedrohlich, dass es einem die Kehle zuschnürt.
Tatsächlich scheint sich der Film nicht weit von der Realität zu bewegen, denn Autor Mark Bowl hat sich die Geschichte nicht ausgedacht. Der renommierte Journalist, der für den "Playboy" und den "Rolling Stone" schreibt und auf dessen Kurzgeschichte das Kriegsdrama "Im Tal von Elah" (2007) basiert, war in der Tat eine Zeit lang mit einem amerikanischen Bombenräumdienst im Irak unterwegs - seine Erlebnisse sind die Grundlage für diesen Thriller.
Ein weiterer Aspekt, warum "Tödliches Kommando" so an die Nerven geht, ist die Sichtweise des Films. Da wird für keine der Seiten Partei ergriffen, es gibt keine Guten, keine Bösen und kein Happy End - nur die Aussicht auf kein Ende des grenzenlosen Sterbens." (www.cinema.de)
Ein großartiger Film!
Steht für mich jetzt schon in der Reihe der größten (Anti-)Kriegsfilme der Filmgeschichte.
Eine absolut großartige Kameraarbeit und herausragende Schauspieler - allen voran Jeremy Renner - saugen Dich förmlich in die Geschichte hinein und reißen Dich einfach mit.
Dieser Film hat, wie ich damals schon sehr richtig vermutet hatte, zurecht gegen "Avatar" bei den Academy Pennern gewonnen. Ich finde es nur schade, dass der Oscar für die beste Kamera an "Avatar" und nicht an "Tödliches Kommando" gegangen ist. Vor allem da "Tödliches Kommando" sonst alles andere abgeräumt hat. Aber, naja, wenn die Academy einmal alles richtig gemacht hätte müsste ich mich jetzt auch echt fürchten.
Stimmig, mitreißend und intensiv. So muss gutes Kino aussehen.
Oder um es mit den Worten von David Morse zu sagen: "Das war verdammt geile Scheiße."