Damiens "True Grit"
Verfasst: Sa 26. Feb 2011, 09:11
True Grit..
..ein Film um tatsächlich die breite Massse zu unterhalten.
Haben die Coen Brüder doch immer etwas "underperformed" was den geschäftlichen Aspekt ihrer Filme angeht, haben Sie mit diesem Film den bisher größten Erfolg ihrer Laufbahn hingelegt.
Und es bedarf wahrer Größe zu keinem Zeitpunkt auch nur ansatzweise seine eigene Handschrift zu verändern.
Wenn man die Filme der Brüder verfolgt hat in den Jahren kennt man ihre Charakterzeichnungen, schräge unangenehme Vögel die völlig kompromisslos ihrer Wege ziehen und im Endeffekt gerade durch ihre Macken ans Herz wachsen.
Wenn man sich diese Attribute anschaut und als Blaupause für einen Western zieht, mußte einfach alles so sehr stimmen wie in diesem Film.
Die Coen Brüder haben definitiv nach jahrzehnten Arbeit ihr Meistergenre gefunden zu dem all ihre besten Züge zur Geltung kommen können.
Zu welchem anderen Filmzweig wie Western passen den unangepasste Outlaws, Freigeister und Säufer UND die typische explosionsartigen Gewaltauswüchse besser als hier??
Der Anfang ist gewöhnungsbedürftig leicht und fast schon Burton-esque.
Die erste halbe Stunde hat mich vom morbiden Humor schon wirklich fast an Tim Burton erinnert. natürlich waren die Coens immer auch komödienhaft unterwegs, doch meint man hier fast tatsächlich in einer Komödie zu sitzen.
Der Charakter der kleinen Mattie wächst dir richtig ans Herz.
Sie ist eine mutige kleine sehr gebildete junge Frau die es innerhalb kürzester Zeit schaffen muss den Nachlass für ihren ermordeten Vater
zu regeln. Eine Herausforderung im wilden Westen als 14 jährige!
Doch spielt sie sich als toughes, kleines, sehr hart verhandelndes und doch zerbrechliches Mädchenwunder direkt ins Herz.
Es vergeht viel Zeit bis sie sich mit Jeff Bridges alias Rooster Cogburn auf den Weg macht den Tod ihres Vaters zu rächen und den Mörder zu finden.
Selbst auf dem Weg zu den ersten Hinweisen im indianischen Terretorium blitzt der typische Coen Brüder Style immer wieder auf und man erlebt allerhand skuriles.
Das geht eigentlich so lange "gut" bis bei einer folgenschweren Begegnung eine schon fast unmenschlich harte Explosion der Gewalt alle bsiher verklärten und in Sicherheit wiegenden Zuschauer in 10 Sekunden klargemacht wird das wir nicht auf einem Kindergeburtstag sind.
Ich habe selten einige Damen im Kino so aufjaulen sehen wie in diesem Film. Es ist wirklich bezeichnend das so viele Frauen in diesem Film waren!
Aber ich denke einige haben es spätestens nach dieser Szene bereut:-)
Diese Szene ändert auch völlig den Grundton und wir werden mit Lichtgeschwindigkeit in den rauhen wilden und völlig unbarmherzigen Western geschmissen.
Die beiden Sucher, Cogburn und Mattie werden auch immer wieder unterstützt von einem ebenso vorher völlig unterschätzten Figur eines Texas Rangers Namens "LaBouf".
Dieser wird genial gespielt von Matt Damon.
Er setzt diesen Charakter als Abziehbild des einzig wahren und unerschütterlichen und irgendwie hoffnungsolsen Supercowboys an und das einzige was fehlt ist ein komplett weißer Roy Rogers Anzug....
Seine von ihm eigens vorgetragenen Reputationen nerven Cogburn ständig und es gibt so etwas wie einen Konkurrenzkampf wer der bessere Held ist.
Doch erleben wir mit diesen Hauptdarstellern eine Reise ungeahneten Ausmaßes die dem Anfang im Endeffeklt nicht gerecht werden.
Vielleicht war es aber auch ein sehr gut geplanter Schachzug der Brüder uns einfach in einer Art Wiege geschmeidig von einer Szene in die nächste witzige Szene zu schaukeln um dann plötzlich einen zehnliter Eimer Blut ins Bettchen zu werfen.
Der Film wird nach besagter Szene auch wesentlich schneller und fast schon "actionreich".
Ich habe meinen Vater, der mit mir dort war im mitten im Film ageschaut und gesagt das das jetzt genau das ist was ich bei Western LIEBE.
Situationen!!!
Diese typischen Shootouts, mehrere Männer stehen mit gezogenen Waffen 3 Meter gegenüber...ein Mann liegt hinter einem Felsen und beobachtet die Szenerie...er kann einfach nicht verstehen was die anderen Männer sagen....es kommt zum ersten Schuß...verdammt das ist Western in Perfektion.
Ich muss die Kameraarbeit die obwohl es 10 Nominierungen gab nicht gewürdigt wird mit einer Nominierung wirklich RESPEKT abverlangen!
Die knautschigen gelebten Gesichter der Hauptdarsteller, die karge unwirtliche Landschaft...fast poetisch anmutenden Naturaufnahmen im fallenden Schnee. Das alles trägt in besonderen Maße zum Gefühl für diesen Film bei.
Wir haben es hier mal wieder mit einem Film zu tun bei dem jeder Fehltritt und jedes Anzeichen von Schwäche aufs brutalste bestraft wird und sehr konsequent geahndetr wird. Bei dem bei JEDEM einzelnen Schuß der abgefeuert wird unverzüglich bewußt wird welche Konsequenzen diese kugel haben kann.
Und es scheint jede einzelne Kugel in diesem Film gezählt und mit bedacht ausgewählt zu sein.
Wir erleiden körperlichen Schmerz mit wenn uns bewußt gemacht wird wie schnell das Leben beendet sein kann.
Gepaart damit kommt auch eine bis in das winzigste Detail bedachte genauigkeit dieses Film daher.
Ich nenne gern mal nur ein Beispeil das mich einfach begeistert hat..
Barry Pepper, spielt Ned Kelly, auch in gewohnter Wiese sehr leidenschaftlich und herausragend, und er zwingt durch die geislenahme von Mattie den Marshall wegzureiten.
Der tut das auch und soll wenn er auf dem Berg ist eben einen Schuß abgeben damit Kelly weiß das er weit genug weg ist.
Dann kann die kleine auch wieder gehen...
Jetzt sehen wir aber das Kelly ein Fernroh hat und dabei zusieht wie Cogburn auf den Berg reitet.
Durch die Perspektive des fernrohrs sehen wir dann das Cogburn auf dem Berg angekommen istund wie verabredet seine Waffe zieht und einmal schießt...
Kelly grinst nimmt das Fernrohr von seinen Augen und DANN hören wir erst den Schuß!
Ich weiß das ist kleinlich, aber ich kann mich für solche kleinen Perfektionen begeistern denn wir haben tausendmal gesehen das man den Schuß SOFORT durch das Fernrohr hört:-))
Diese Perfektion zeiht sich durch den ganzen Film und lässt mich tatsächlich dazu hinreißen das sie zum besten Western gehört den ich je gesehen habe.
Jetzt sind 2 Tage vergangen und ich muss ich nochetwas hizufügen.
Ich denke immer noch das dieser Film komischerweise auch eine große
Sehnsucht ausgelöst hat.
Ich kann nicht mal festmachen ob es der hypnotische Schluß war oder das es das schwer zu beschreibende "Happy End" ohne HAPPY war??
Mir gehen so viele Bilder einfach nicht mehr aus dem Kopf.
Im Grunde haben , glaube ich, die Brüder hier das erste mal bewußt eine digitale Entfremdung des Bildes vorgenommen um auch visuell darzustellen wie es Mattie im Schlußakkord wirklich geht.
Die Bilder auf dem "Ritt" nach Hause sind einfach hypnotisch, märchenhaft und fressen sich tief in die Seele..und hier entsteht auch diese schwer einzuschätzdende Sehnsucht..
Ein großartiger Film.
..ein Film um tatsächlich die breite Massse zu unterhalten.
Haben die Coen Brüder doch immer etwas "underperformed" was den geschäftlichen Aspekt ihrer Filme angeht, haben Sie mit diesem Film den bisher größten Erfolg ihrer Laufbahn hingelegt.
Und es bedarf wahrer Größe zu keinem Zeitpunkt auch nur ansatzweise seine eigene Handschrift zu verändern.
Wenn man die Filme der Brüder verfolgt hat in den Jahren kennt man ihre Charakterzeichnungen, schräge unangenehme Vögel die völlig kompromisslos ihrer Wege ziehen und im Endeffekt gerade durch ihre Macken ans Herz wachsen.
Wenn man sich diese Attribute anschaut und als Blaupause für einen Western zieht, mußte einfach alles so sehr stimmen wie in diesem Film.
Die Coen Brüder haben definitiv nach jahrzehnten Arbeit ihr Meistergenre gefunden zu dem all ihre besten Züge zur Geltung kommen können.
Zu welchem anderen Filmzweig wie Western passen den unangepasste Outlaws, Freigeister und Säufer UND die typische explosionsartigen Gewaltauswüchse besser als hier??
Der Anfang ist gewöhnungsbedürftig leicht und fast schon Burton-esque.
Die erste halbe Stunde hat mich vom morbiden Humor schon wirklich fast an Tim Burton erinnert. natürlich waren die Coens immer auch komödienhaft unterwegs, doch meint man hier fast tatsächlich in einer Komödie zu sitzen.
Der Charakter der kleinen Mattie wächst dir richtig ans Herz.
Sie ist eine mutige kleine sehr gebildete junge Frau die es innerhalb kürzester Zeit schaffen muss den Nachlass für ihren ermordeten Vater
zu regeln. Eine Herausforderung im wilden Westen als 14 jährige!
Doch spielt sie sich als toughes, kleines, sehr hart verhandelndes und doch zerbrechliches Mädchenwunder direkt ins Herz.
Es vergeht viel Zeit bis sie sich mit Jeff Bridges alias Rooster Cogburn auf den Weg macht den Tod ihres Vaters zu rächen und den Mörder zu finden.
Selbst auf dem Weg zu den ersten Hinweisen im indianischen Terretorium blitzt der typische Coen Brüder Style immer wieder auf und man erlebt allerhand skuriles.
Das geht eigentlich so lange "gut" bis bei einer folgenschweren Begegnung eine schon fast unmenschlich harte Explosion der Gewalt alle bsiher verklärten und in Sicherheit wiegenden Zuschauer in 10 Sekunden klargemacht wird das wir nicht auf einem Kindergeburtstag sind.
Ich habe selten einige Damen im Kino so aufjaulen sehen wie in diesem Film. Es ist wirklich bezeichnend das so viele Frauen in diesem Film waren!
Aber ich denke einige haben es spätestens nach dieser Szene bereut:-)
Diese Szene ändert auch völlig den Grundton und wir werden mit Lichtgeschwindigkeit in den rauhen wilden und völlig unbarmherzigen Western geschmissen.
Die beiden Sucher, Cogburn und Mattie werden auch immer wieder unterstützt von einem ebenso vorher völlig unterschätzten Figur eines Texas Rangers Namens "LaBouf".
Dieser wird genial gespielt von Matt Damon.
Er setzt diesen Charakter als Abziehbild des einzig wahren und unerschütterlichen und irgendwie hoffnungsolsen Supercowboys an und das einzige was fehlt ist ein komplett weißer Roy Rogers Anzug....
Seine von ihm eigens vorgetragenen Reputationen nerven Cogburn ständig und es gibt so etwas wie einen Konkurrenzkampf wer der bessere Held ist.
Doch erleben wir mit diesen Hauptdarstellern eine Reise ungeahneten Ausmaßes die dem Anfang im Endeffeklt nicht gerecht werden.
Vielleicht war es aber auch ein sehr gut geplanter Schachzug der Brüder uns einfach in einer Art Wiege geschmeidig von einer Szene in die nächste witzige Szene zu schaukeln um dann plötzlich einen zehnliter Eimer Blut ins Bettchen zu werfen.
Der Film wird nach besagter Szene auch wesentlich schneller und fast schon "actionreich".
Ich habe meinen Vater, der mit mir dort war im mitten im Film ageschaut und gesagt das das jetzt genau das ist was ich bei Western LIEBE.
Situationen!!!
Diese typischen Shootouts, mehrere Männer stehen mit gezogenen Waffen 3 Meter gegenüber...ein Mann liegt hinter einem Felsen und beobachtet die Szenerie...er kann einfach nicht verstehen was die anderen Männer sagen....es kommt zum ersten Schuß...verdammt das ist Western in Perfektion.
Ich muss die Kameraarbeit die obwohl es 10 Nominierungen gab nicht gewürdigt wird mit einer Nominierung wirklich RESPEKT abverlangen!
Die knautschigen gelebten Gesichter der Hauptdarsteller, die karge unwirtliche Landschaft...fast poetisch anmutenden Naturaufnahmen im fallenden Schnee. Das alles trägt in besonderen Maße zum Gefühl für diesen Film bei.
Wir haben es hier mal wieder mit einem Film zu tun bei dem jeder Fehltritt und jedes Anzeichen von Schwäche aufs brutalste bestraft wird und sehr konsequent geahndetr wird. Bei dem bei JEDEM einzelnen Schuß der abgefeuert wird unverzüglich bewußt wird welche Konsequenzen diese kugel haben kann.
Und es scheint jede einzelne Kugel in diesem Film gezählt und mit bedacht ausgewählt zu sein.
Wir erleiden körperlichen Schmerz mit wenn uns bewußt gemacht wird wie schnell das Leben beendet sein kann.
Gepaart damit kommt auch eine bis in das winzigste Detail bedachte genauigkeit dieses Film daher.
Ich nenne gern mal nur ein Beispeil das mich einfach begeistert hat..
Barry Pepper, spielt Ned Kelly, auch in gewohnter Wiese sehr leidenschaftlich und herausragend, und er zwingt durch die geislenahme von Mattie den Marshall wegzureiten.
Der tut das auch und soll wenn er auf dem Berg ist eben einen Schuß abgeben damit Kelly weiß das er weit genug weg ist.
Dann kann die kleine auch wieder gehen...
Jetzt sehen wir aber das Kelly ein Fernroh hat und dabei zusieht wie Cogburn auf den Berg reitet.
Durch die Perspektive des fernrohrs sehen wir dann das Cogburn auf dem Berg angekommen istund wie verabredet seine Waffe zieht und einmal schießt...
Kelly grinst nimmt das Fernrohr von seinen Augen und DANN hören wir erst den Schuß!
Ich weiß das ist kleinlich, aber ich kann mich für solche kleinen Perfektionen begeistern denn wir haben tausendmal gesehen das man den Schuß SOFORT durch das Fernrohr hört:-))
Diese Perfektion zeiht sich durch den ganzen Film und lässt mich tatsächlich dazu hinreißen das sie zum besten Western gehört den ich je gesehen habe.
Jetzt sind 2 Tage vergangen und ich muss ich nochetwas hizufügen.
Ich denke immer noch das dieser Film komischerweise auch eine große
Sehnsucht ausgelöst hat.
Ich kann nicht mal festmachen ob es der hypnotische Schluß war oder das es das schwer zu beschreibende "Happy End" ohne HAPPY war??
Mir gehen so viele Bilder einfach nicht mehr aus dem Kopf.
Im Grunde haben , glaube ich, die Brüder hier das erste mal bewußt eine digitale Entfremdung des Bildes vorgenommen um auch visuell darzustellen wie es Mattie im Schlußakkord wirklich geht.
Die Bilder auf dem "Ritt" nach Hause sind einfach hypnotisch, märchenhaft und fressen sich tief in die Seele..und hier entsteht auch diese schwer einzuschätzdende Sehnsucht..
Ein großartiger Film.