Koyaanisqatsi
Verfasst: Do 10. Mär 2005, 18:50

Koyaanisqatsi - Life out of Balance (1982; 85 Minuten)
Regie und Konzept: Godfrey Reggio
Kamera: Ron Fricke
Schnitt: Alton Walpole und Ron Fricke
Musik: Philip Glass
"Der Titel "Koyaanisqatsi" stammt aus der Sprache der Hopi-Indianer und bedeutet so viel wie "Leben, das aus dem Gleichgewicht geraten ist".
Einen völlig neuen cineastischen Weg schlug Godfrey Reggio ein, als er 1975 bis 1982 "Koyaanisqatsi" drehte: Der Film kommt ohne Akteure aus und weist keine herkömmliche narrative Struktur auf. Die Bildsequenzen, ungewohnte Abspielgeschwindigkeiten und die von Philip Glass komponierte Minimal Music sind zu einer hypnotisierenden Einheit verschmolzen.
Am Anfang ziehen Wolken über den Himmel, Wasser fließt und sprudelt, Dampf quillt aus Felsspalten. Dann wühlen sich Planierraupen durch die Landschaft. Erde wird abtransportiert. Atompilze quellen empor. Mietskasernen mit zerbrochenen Fensterscheiben werden gesprengt. Industriearbeiter bewegen sich im monotonen Takt der Maschinen. Fast Food wird am Fließband abgepackt und lustlos konsumiert. Der Einzelne zählt nicht. Immer schneller wird das Tempo. Auf den Highways und in den rechtwinkligen Straßenzügen einer amerikanischen Metropole pulst der Verkehr. In einer U-Bahn-Station hasten die Menschen wie Ameisen herum. Am Ende taumeln die Trümmer einer explodierten Rakete durch die Atmosphäre.
"Koyaanisqatsi" ist eine apokalyptische Vision der Zerstörung der Natur durch die Industriegesellschaft. Der Film zwingt uns dazu, das Paradigma vom technischen Fortschritt und vom Segen der urbanen Zivilisation neu zu überdenken."
(Quelle: http://www.dieterwunderlich.de/Reggio_Koyaanisqatsi.htm)
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"Koyaanisqatsi" ist Teil einer Film-Trilogie ("Powaqqatsi", "Naqoyqatsi"), die im Wesentlichen die langsame Zerstörung der Erde durch den Menschen zum Thema hat. Die "Bilderflut" mit der man in Koyaanisqatsi (ich kann nur über den schreiben, die anderen beiden habe ich leider noch nicht sehen können) konfrontiert wird, ist wirklich beeindruckend und fast schon "überfordernd". Auch wenn es keine Handlung im klassischen Sinne gibt, fand ich den Film alles andere als langweilig. Die "Minimal Music" von Philip Glass trägt ihren Teil dazu bei. Die Bilder wiegen sich im Takt der Musik, ohne diese wäre der Film auf jeden Fall nicht das was er ist. Ein echtes Gesamtkunstwerk.




