Hugo Cabret

Hugo

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Detlef P.
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Hugo Cabret

Beitrag von Detlef P. »

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USA, 2011
Regie: Martin Scorsese
Darsteller: Asa Butterfield, Chloe Moretz, Ben Kingsley, Sasha Baron Cohen, Helen McCrory, Michael Stuhlbarg, Frances de la Tour, Richard Griffiths, Emily Mortimer, Christopher Lee, Jude Law, Ray Winstone

"Paris, 1931: Nach dem Tod seines Vaters hat sich der 12-jährige Hugo (Asa Butterfield) im Glockenturm des Hauptbahnhofs einquartiert. Unbemerkt von den Reisenden und dem übereifrigen Stationswachtmeister (Sacha Baron Cohen) arbeitet Hugo weiter daran, den mysteriösen Maschinenmann zum Laufen zu bringen, den sein Uhrmachervater einst entdeckt hatte. Ersatz­teile stibitzt der smarte Minitüftler im Spielzeugladen des griesgrämigen Papa Georges (Ben Kingsley), der ihm jedoch eines Tages auf die Schliche kommt und das Notizbuch des Vaters abnimmt. Wie Hugo mitmilfe von Papa Georges' aufgeweckter Patentochter Isabelle (Chloë Grace Moretz) versucht, die Aufzeichnungen zurückzuergattern und hinter das Geheimnis des Automatons zu kommen, basiert auf dem US-Bestseller "Die Entdeckung des Hugo Cabret". Warum ausgerechnet Martin Scorsese ("Taxi Driver") Brian Selznicks Jugendbuch verfilmt hat, wird in der zweiten Filmhälfte deutlich. Verzaubert "Hugo Cabret" zunächst als orgiastisch ausgestattetes Abenteuer eines an "Oliver Twist" erinnernden Kinderhelden, eröffnet die Reaktivierung des Maschinenmenschen eine weitere märchenhafte Dimension, die dem Kinofanatiker Scorsese direkt aus der Seele zu sprechen scheint. Das Automaton-Geheimnis ist nämlich mit Isabelles Patenonkel verknüpft, der sich als in Vergessenheit geratener Filmpionier Georges Méliès entpuppt. Und wie Scorsese dessen fantastische Bilderwelten zu neuem Leinwandleben erweckt, gehört schon jetzt zu den magischsten Kino­momenten des Jahres. Betrachtet man "Hugo Cabret" als zeitgenössische Hommage an den Urvater der Tricktechnik, ist es stimmig, dass Scorsese auf State-of-the-Art-Effekte in 3D setzt. Dabei beweist der 69-jährige Regiealtmeister ein grandioses Gespür für dreidimensionales Inszenieren. Bereits die filmeröffnende Kamerafahrt, in der unser Blick über die Pariser Stadtkulisse und durch den Bahnhof bis zum beobachtenden Auge Hugos saust, entwickelt eine fast physisch spürbare Sogwirkung. Und wenn immer wieder Staubpartikel nicht nur über die Leinwand, sondern auch durch den Kinosaal tanzen, geben sich Patina und Moderne ein kongeniales Stelldichein. Gen Filmende sagt George Méliès: "Filme haben die Macht, Träume einzufangen." Wer das neue Meisterwerk von Martin Scorsese gesehen hat, kann dem nur beipflichten." (http://www.cinema.de)

Ich komme gerade aus dem Kino und habe mir die allererste Vorstellung des Films angesehen - Mann, bin ich gut! :cool:
Der Film selbst ist vollkommen anders als er im Trailer verkauft wird. Ich hatte das vorher schon gelesen und es stimmt. Er ist viel eher eine Filmhommage an die großen Pioniere des Kinos, allen voran George Méliès. Der Film ist zwar nicht ungeeignet für Kinder, aber ich weiß nicht, ob sie so viel Spaß und Interesse daran hätten. Ich würde den Film dies bezüglich am ehesten mit einem Film von Tim Burton vergleichen (der für Kinder freigegeben ist) - ansehbar: ja, von Interesse: nein.
Viel geeigneter ist er für erwachsene Kinogänger, die zudem auch noch ein großes Interesse an Filmgeschichte haben. So ist der Film nicht nur eine Verbeugung vor der Pionierzeit des Films, sondern auch eine Liebeserklärung an die Magie des Kinos. All das wurde in einen familientauglichen "Abenteuerfilm" verpackt.
Schauspielerisch ist der Film ohne Frage top. Ben Kingley ist einfach nur großartig, so wie immer. Chloe ist umwerfend und haut einen einfach um, so wie immer. Sasha Baron Cohen hat einige wunderbare humoristische Auftritte ohne das Blatt dabei zu überreizen oder sich lächerlich zu machen - auch eine rundum gelungene Darbietung. Die größte Überraschung war da eigentlich Asa Butterfield. Das so ein junges Talent so überzeugend einen Großteil so eines Films tragen kann ist wirklich bemerkenswert. Viele große Stars in kleinen Rollen, wie Christopher Lee, Jude Law oder Emily Mortimer veredeln den Film zusätzlich.
Inszenatorisch ist Marty hier ebenfalls wieder ganz oben dabei. Paris in den 30ern sieht einfach aus wie eine magische Stadt. Unendlich lange, wunderschöne Kamerafahrten auf engstem Raum bringen eine unglaubliche Eleganz in das Geschehen ein. Der Film wirkt so sehr leichtfüßig, ohne es wirklich zu sein.
Das Sahnehäubchen sind dann schließlich die ganzen kleinen Anspielungen und Filmzitate, etwa wenn Hugo - wie auf dem Filmplakat - an einem Uhrenzeiger baumelt. Genau wie in der vielzitierten Szene aus "Ausgerechnet Wolkenkratzer".
Kurz gesagt hat Marty es geschafft, einen für etwa zwei Stunden aus dem Alltag zu holen und alles andere vergessen zu lassen. Und genau dafür wurde das Kino ja schließlich erfunden, nicht wahr?


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Re: Hugo Cabret

Beitrag von Damien3 »

Da bin ich dir sehr dankbar das du das mit den Kindern ansprichst...ich wollte nämlich meine mitnehmen...mit "schelchtem Gewissen" sozusagen...aber jetzt habe ich die Betätigung da allein rein zu müssen:-)) DANKE!!
Ich bin sehr gespannt drauf..


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Detlef P.
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Re: Hugo Cabret

Beitrag von Detlef P. »

Erwarte aber nicht zuviel. Der Film ist zwar schön und unterhaltsam, aber bei weitem nicht mit Scorseses letzten Krachern "Shutter Island" oder geschweige denn "Departed" zu vergleichen.


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Damien3
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Re: Hugo Cabret

Beitrag von Damien3 »

Schade das du recht hattest...ich kämpfe mich gerade durch die 27. Minute und erwarte jetzt irgendetwas wie STORY ODER SINN.....
Ist das ein kopflastiger langweiliger mist...oh mann....
Bin ich im Moment so schlecht drauf ...oder sind es wirklich die Filme?
Was ist bloß mit mir/den Filmen los?
Vielleicht is es auc die geballte Ansammlung von Filmen ??
Es ist echt komisch...


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