Ted
Verfasst: Do 16. Aug 2012, 19:08

USA, 2012
Regie: Seth MacFarlane
Darsteller: Mark Wahlberg, Mila Kunis, Joel McHale, Giovanni Ribisi
"Es beginnt wie ein Märchen: An Weihnachten geht für den kleinen John sein größter Wunsch in Erfüllung, als sein Teddybär über Nacht zum Leben erwacht und sich beide schwören, für immer beste Freunde zu bleiben. 25 Jahre später hat sich zwar die Welt an das plüschige Wunder gewöhnt, die einstigen Spielgefährten John (Mark Wahlberg) und Ted haben sich aber zu eingefleischten Tagedieben gemausert, die ihr Leben mit Kiffen und Partys vergeuden. Daran nimmt vor allem Johns Herzensdame Lori (Mila Kunis) Anstoß, die schließlich ihren Freund vor die Wahl stellt: der Bär oder ich? Bei seinem Spiel- und Realfilmdebüt setzt Regisseur Seth MacFarlane auf einen Kunstgriff, mit dem er bereits seinen beiden Zeichentrickserien "Family Guy" und "American Dad" anarchisches Kultpotential beschert hat. Sein sprechender und wahrlich kein Blatt vor den Mund nehmender Bär (im Original intoniert von MacFarlane selbst und synchronisiert von Will-Smith-Stimme Jan Odle) beschert "Ted" in der perfekt getricksten Interaktion mit menschlichen Darstellern einige gewagte Jokes, bei denen selbst den "Hangover"- Jungs die Ohren schlackern würden. Leider versucht MacFarlane gleichzeitig, ein klassisches Hollywood-Lustspiel über das unvermeidliche Ende der unbeschwerten Kindheit zu erzählen, in der ein schwachbrüstiger Nebenplot über einen besessenen Ted-Fan für zusätzliche Dramatik sorgen soll. Schade, denn brillante Over-the-Top-Cameos, u. a. von "Flash Gordon"-Darsteller Sam J. Jones oder Souldiva Norah Jones, beweisen, dass mit komplett gelöster Spaßhandbremse eine unvergessliche Kultkomödie möglich gewesen wäre." (http://www.cinema.de)
Eine völlig bekloppte und teilweise extrem krasse Anarcho-Komödie.
Die tollen Darsteller und die großartig getricksten Effekte bringen darüber hinaus jedoch noch eine Spur Menschlichkeit in den Film, sodass die Figuren (und das ist bemerkenswert) Dir nicht egal sind.
Wie war das denn früher bei "American Pie"? Abgesehen vom fehlenden Humor und der ziemlich langweiligen Grundprämisse haben einen auch die Charaktere nicht interessiert, weil sie - wie schablonenhafte Hampelmänner - von einem unrealistischen Mißgeschick zum nächsten getappst sind.
Mit den Judd Apatow-Komödien fing dann zum Glück ein Umdenken an, sodass man sich heute an Filmen wie "Beim ersten Mal" oder "Superbad" erfreuen kann und mit den Figuren mitfühlen kann. Und genauso ist es hier auch.
Und auch wenn vielleicht nicht jeder Gag sitzt - aber bei so einer großen Gag-Dichte muss das auch gar nicht sein - ist der Film trotzdem ein wirklich tolles Erlebnis, dass jedoch nur Leuten empfohlen werden sollte, die mit (gutem) Anarcho-Humor etwas anfangen können. Anderenfalls sollte man von der Sichtung des Films lieber absehen.
Ich fand ihn großartig!
