Tucker and Dale vs. Evil

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Detlef P.
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Tucker and Dale vs. Evil

Beitrag von Detlef P. »

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USA, 2010
Regie: Eli Craig
Darsteller: Tyler Labine, Alan Tudyk, Katrina Bowden, Jesse Moss

"Klassischer geht es kaum: Eine Gruppe ausgelassener Großstadtkids fährt zum Campen ins ame­rikanische Hinterland und hält zum Auffrischen der Biervorräte an einer verranzten Tankstelle mit dem unheilvollen Namen "Last Chance Stop". Dort jagen ihnen zwei waschechte Hillbillies, die ihren Truck mit gefährlichen Gartenwerkzeugen beladen, einen Mordsschrecken ein. Dass Tucker (Alan Tudyk) und Dale (Tyler Labine) in Wahrheit völlig harmlose Gesellen sind, die nur ihre Waldhütte auf Vordermann bringen wollen, kommt den Collegeschnöseln nicht in den Sinn. Deswegen glauben sie auch an eine Entführung, als das Hinterwäldlerduo das verunglückte Superbabe Allison (süß und sexy: Katrina Bowden) aus dem Wasser fischt. Während sich Dale in der Hütte aufopferungsvoll um seine ohnmächtige Traumfrau kümmert, bläst Allisons Clique zum Gegenschlag - und fällt zum Entsetzen der beiden vermeintlichen Redneck-Psychos einer nach dem anderen skurrilen Unfällen zum Opfer. Seit Wes Craven 1996 in "Scream" die Genreregeln des Slasherfilms zum ironischen Spiel mit dem Schrecken nutzte, bringt speziell das Independentkino immer wieder intelligente Persiflagen etablierter Horrorspielarten hervor. Mit "Tucker & Dale vs. Evil" reiht sich Regiedebütant Eli Craig in diesen blutigen Spaßkanon ein und stellt bravourös das Subgenre des Backwoodslashers auf den abgehackten Kopf. Craigs mit grotesk-witzigen Splattereinlagen gespickter Hinterwäldlerschocker ist im Gegensatz zu plumpen Klamaukparodien im "Scary Movie"-Stil Verballhornung und detailverliebte Hommage zugleich. Ohne sich über seine Figuren lustig zu machen, springt der Film hin und her zwischen dem panischen Klischeeverhalten der selbsternannten Opfer und dem fassungslosen Staunen der liebenswerten Hillbillies - famos verkörpert vom glänzend harmonierenden Hauptdarstellerduo. Und so kann es leicht passieren, dass Dales mit der Machete in einen Baumstumpf geritzte Botschaft "WE GOT UR FRIEND" nicht als gutgemeinte Info, sondern als perfides Psychospielchen missverstanden wird. Es kommt eben auch im Horrorfilm auf die richtige Perspektive an." (www.cinema.de)

Was für ein Film!
Und dann auch noch als Regiedebüt. Wahnsinn!
Ich habe wirklich selten ein genialeres Spiel mit Horrorfilm-Klischees gesehen als hier.
Perfekt ausgewählte Darsteller, Figuren zwischen völlig klischeebeladen und super originell und so viele dermaßen saulustige Szenen lassen nicht den geringsten Zweifel, dass es sich hier um eine der großartigsten Horrorkomödien handelt, die jemals das Licht der Leinwand erblickt haben.
Dabi handelt es sich streng genommen noch nicht einmal um richtigen Horror, sondern eigentlich nur um ganz viele unglückliche Mißverständnisse :mrgreen:
Und diese und die Aufklärung dieser verläuft halt nicht ganz reibungslos.
Wunderschön finde ich auch, dass man nach und nach auch bei den Nebenfiguren einige versteckte Charaktereigenschaften findet und diese dann letztendlich doch gar nicht so klischeehaft sind, wie man anfangs dachte.
Dieser Film ist wirklich ganz, ganz großes Tennis. Sowohl im Horror- als auch im Komödienbereich eine echte Offenbarung.


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Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)

Las-Vegas-Ambiente :fuckU: (Insider)
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