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The Neon Demon

USA/BE/DK/F 2016
Regie: Nicolas Winding Refn
Darsteller: Elle Fanning, Christina Hendricks, Keanu Reeves, Jena Malone

Handlung: Das 16-jährige Nachwuchsmodel Jesse (Elle Fanning) kommt in Los Angeles an und hofft in dieser Stadt ihr berufliches Glück zu finden. Der Erfolg lässt nicht lange auf sich warten, denn sie findet schnell Anschluss und Fotografen, die von ihrem Äußeren fasziniert sind. Dann lernt sie die Models Ruby, Gigi und Sarah kennen. Während Ruby (Jena Malone) sehr an Jesses Freundschaft (und vielleicht sogar noch mehr) interessiert zu sein scheint, sind die anderen beiden Models eher eifersüchtig und zeigen sich abweisend gegenüber der neuen Konkurrenz. Allen 3 ist aber gemein, dass sie, was auch immer Jesse Besonderes an sich hat, ganz alleine für sich haben wollen...


Heute ist der 6. Dezember und in der sechsten Tür von Muris Weihnachtsfilmekalender befindet sich...*trommelwirbel*...: "The Neon Demon" von Nicolas Winding Refn.

Der Film ist offensichtlich nicht jedermanns Sache, was man auch an der IMDB-Bewertung von 6,2 ganz gut ablesen kann. Das kann ich sogar gut nachvollziehen, denn hier erleben wir die extravaganten Exzesse von Refn at his best. Das man vielen nicht gefallen. Ich als Refn Fanboy finde es aber supergeil.
Viele Dinge passieren nicht wirklich, sondern nur in der Einbildung der Charaktere. Aber Refn schafft es diese Dinge so eindringlich zu präsentieren, dass man sich sehr gut in die Lage und das Bewusstsein der Personen hineinversetzen kann.

Spoiler

Besonders die Szene, in der Jesse - nachts alleine im Motelzimmer - sich scheinbar einbildet, jemand wolle in ihr Zimmer einbrechen und sie vergewaltigen sticht hier hervor. Letzten Endes erwischt es die Nachbarin und aus der paranoiden Einbildung wird plötzlich bittere Realität. Großartig!

Und hier noch ein bisschen lustige Trivia:

IMDB hat geschrieben:Throughout production, when filming was to resume, Nicolas Winding Refn wouldn't yell "Action!" to set things in motion. Instead he yelled "Violence, motherf*****s".

Muhahahahaha.

Von der Machart her fand ich ihn absolute Klasse. Optisch, stilistisch und soundtrack-technisch wirklich überragend.
Die Schauspieler waren auch toll und es wurde eine wirklich gute Atmosphäre erzeugt, die Dich total in den Bann zog.
Umso bedauerlicher, dass der Film am Ende so, gelinde gesagt, komisch abdriftet.

Spoiler

Die Hauptprotagonistin stirbt von einem Moment auf den anderen, die anderen Mädels fressen sie auf und kotzen Teile von ihr bei dem Fotoshooting wieder raus und stechen sich zum Teil selbst ab.

Da sind mit Refn wohl die Pferde und alle anderen Tiere, die sich noch in seinem Stall befanden, durchgegangen und haben die Tassen zertrümmert, die sowieso schon lange nicht mehr im Schrank standen

Das hat mich zum Schluss wirklich rausgebracht und bis dato fand ich den Film richtig toll.
So bleibt er zwar trotzdem im Gedächtnis, aber leider nicht so, wie ich es gerne gehabt hätte.
Naja, aber immerhin ist sein Stil immer noch unvergleichbar

Detlef P. hat geschrieben: Mi 23. Dez 2020, 02:46 Umso bedauerlicher, dass der Film am Ende so, gelinde gesagt, komisch abdriftet.

Spoiler

Die Hauptprotagonistin stirbt von einem Moment auf den anderen, die anderen Mädels fressen sie auf und kotzen Teile von ihr bei dem Fotoshooting wieder raus und stechen sich zum Teil selbst ab.

Da sind mit Refn wohl die Pferde und alle anderen Tiere, die sich noch in seinem Stall befanden, durchgegangen und haben die Tassen zertrümmert, die sowieso schon lange nicht mehr im Schrank standen

Das hat mich zum Schluss wirklich rausgebracht und bis dato fand ich den Film richtig toll.
So bleibt er zwar trotzdem im Gedächtnis, aber leider nicht so, wie ich es gerne gehabt hätte.

Hehe, das war in der tat sehr starker Tobak. Ich fand das aber gerade ziemlich geil.
Der Nicky weiß eben, worauf seine verstrahlten Jünger so abfahren.

Murillo hat geschrieben: Mi 23. Dez 2020, 10:17 Hehe, das war in der tat sehr starker Tobak. Ich fand das aber gerade ziemlich geil.

Ich fand es eher albern als "starker Tobak".
Und eine gute Freundin, mit der ich damals im Kino war, meinte auch, dass sie das Ende nicht wirklich ernst nehmen konnte, weil es weder wirklich provokant noch richtig schockierend war.

Spoiler

Ich erinnere mich auch noch, dass ein Typ aus dem Publikum, als die Tusse am Ende den ausgekotzten Augapfel aufhebt und im Begriff ist zu essen, gerufen hat: "Schneide ihn doch zumindest klein!" und einige Leute darüber auch recht amüsiert waren.
Aber vermutlich hatten die alle mit so einer Nummer auch nicht gerechnet.
Obwohl ich das, ehrlich gesagt, auch nicht hatte. Aber ich war vermutlich weniger überrascht als andere.