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Das Gespenst der Freiheit

Verfasst: Do 10. Dez 2020, 10:11
von Murillo
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Das Gespenst der Freiheit (Le fantôme de la liberté)

Frankreich/Italien 1974
Regie: Luis Buñuel
Darsteller: Jean-Claude Brialy, Adolfo Celi, Michel Piccoli

Handlung: Eine Aneinanderreihung von zeitlich getrennten un scheinbar nicht direkt miteinander verknüpften Episoden, die gemeinsam haben, dass sie auf tiefgründige gesellschaftliche Widersprüche hinweisen und dies in komischen und grotesken Situationen zur Schau stellen.


Heute ist der 10. Dezember und in der zehnten Tür von Muris Weihnachtsfilmekalender befindet sich...*trommelwirbel*...: "Das Gespenst der Freiheit".

Das mag jetzt etwas klischeehaft nach dem alten Töpferkurs-Murillo klingen. Aber ich bin auf diesen Film gekommen, als ich mir einen Vortrag des Philosophen Slavoj Žižek angehört habe. Der hat sich an einer Stelle seines Vortrages auf eine Szene aus dem Film "Das Gespenst der Freiheit" bezogen, nämlich die in der die Charaktere auf Toiletten um einen Tisch herum sitzen und Zeitungen lesen, während dann ein Charakter sich tatsächlich ins Badezimmer zurückzieht, um sein Mittagessen zu konsumieren. Und da dachte ich mir nur: Geil! Das muss ein super Film sein. Und so war es dann ja auch.

Wieder mal so ein Film ohne konkrete Handlung, dafür aber mit einer Aneinanderreihung verschiedener loser Episoden, wie so oft beim späten Bunuel. In gewisser Weise kann den Film mit einer Monty Python Folge vergleichen. Nur, dass die Szenen länger und der Humor viel tiefgründiger ist. Beiden ist allerdings gemein, dass es am Ende der einzelnen Szenen keine Pointen gibt.

Re: Das Gespenst der Freiheit

Verfasst: Do 10. Dez 2020, 11:54
von Damien3
Tiefgründig hm ? :weed:
Das hört dich so Kacke an...ich werde nun einen nochgrößeren Bogen darum machen.;-))
Aber ja...Töpferkurs usw...

Re: Das Gespenst der Freiheit

Verfasst: Do 10. Dez 2020, 12:08
von Murillo
Ab morgen kommen wieder actiongeladenere Filme hier rein, versprochen. :bang:
Aber ich musste in der Auswahl der Filme meines Weihnachtskalenders für Diversität sorgen, alles andere wäre ja gar nicht Underground. :smile:

Re: Das Gespenst der Freiheit

Verfasst: Do 10. Dez 2020, 12:39
von Damien3
ABSOLUT!!!
und ich muss immer für Gesprächsstoff sorgen als Mainstreamer;-))

Re: Das Gespenst der Freiheit

Verfasst: Mi 23. Dez 2020, 04:00
von Detlef P.
Damien3 hat geschrieben: Do 10. Dez 2020, 12:39 und ich muss immer für Gesprächsstoff sorgen als Mainstreamer;-))
Du darfst als Mainstreamer überhaupt nur hier sein, weil wir so tolerant sind und Dich bei den coolen Kids mitspielen lassen.
Muhahahahahahahahahahahahaha :fuckU:

Aber durch diese Diversität, wie Murillo es so schön ausdrückte, entstehen doch am Ende auch immer die schönsten Blüten der gesellschaftlichen Normen :coffee:
Nicht zu verwechseln mit dem gesellschaftsunfähigen Norman. Das ist der Typ aus "Psycho" :lach: :lach:

So, damit ich nicht wegen Rumspammerei aus dem Forum geschmissen werde, schreibe ich noch ganz schnell, dass ich Buñuels spätere Filme insgesamt ziemlich interessant finde.
Immer sehr abgedreht und irgendwie, sowohl von der Art als auch den Themen her, ganz nah an Godard dran.
Noch besser gefallen hat mir allerdings Der diskrete Charme der Bourgeoisie von ihm.
Den würde ich auch ganz dringend noch auf Deine "...immer mal gesehen haben"-Liste setzen, Muri.
Von dem müsste sogar Damien begeistert gewesen sein, denn schließlich hat der einen Oscar als bester fremdsprachiger Film gewonnen. :fuckU:

Re: Das Gespenst der Freiheit

Verfasst: Mi 23. Dez 2020, 10:02
von Murillo
Detlef P. hat geschrieben: Mi 23. Dez 2020, 04:00 Noch besser gefallen hat mir allerdings Der diskrete Charme der Bourgeoisie von ihm.
Den würde ich auch ganz dringend noch auf Deine "...immer mal gesehen haben"-Liste setzen, Muri.
Von dem müsste sogar Damien begeistert gewesen sein, denn schließlich hat der einen Oscar als bester fremdsprachiger Film gewonnen. :fuckU:
Den Film kenne ich auch, ich hatte nur bisher noch keine Lust etwas drüber zu schreiben.
Bzw. bei Bunuel weiß ich eigentlich oft auch gar nicht, was ich schreiben soll. Denn die Filme, die ich von ihm kenne, lassen mich meistens etwas sprachlos zurück, im positiven Sinne.
Beide Filme sind sich aber meiner Ansicht nach ungefähr ebenbürtig und nehmen sich nicht so viel.
"Der Discrete Charme..." hat die stärkeren Einzelszene (z.B. diese absolut geniale Traum-Sequenz), während "Phantom" über den ganzen Film gesehen etwas stärker ist.