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Fear and Loathing in Las Vegas

Verfasst: Di 6. Apr 2021, 10:41
von Murillo
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Fear and Loathing in Las Vegas

USA 1998
Regie: Terry Gilliam
Darsteller: Johnny Depp, Benicio del Toro, Tobey Maguire, Christina Ricci, Cameron Diaz, Harry Dean Stanton

Handlung: Der Sportjournalist Raoul Duke (Johnny Depp) begibt sich mit seinem Anwalt Dr. Gonzo (Benicio del Toro) in die Wüste von Nevada, wo er über ein Autorennen berichten soll. Sie nutzen den Ausflug, um alle möglichen Drogen zu konsumieren. Die Wirkung der Drogen lässt nicht lange auf sich warten und so erweist sich die Berichterstattung über die Sportveranstaltung als sehr tückisches und schwieriges Unterfangen, wie die beiden Protagonisten mit "Angst und Schrecken" feststellen müssen. Duke und Gonzo nutzen die restliche Zeit, um sich in den Casinos von Las Vegas zu vergnügen. Doch schon bald kommen sie mit dem Gesetz in Konflikt. Wird es ihnen gelingen, die Reise nicht in einem totalen Disaster enden zu lassen..?


Ich bin eigentlich ein sehr großer Fan von Beat-Literatur. Nur leider lassen sich diese Geschichten, ebenso wie z.B. bei Kafka, filmisch eher schlecht umsetzen. Oder es hat einfach bis jetzt noch niemand hinbekommen, die literarische Gewalt der Erzählweise aus den Büchern auf den Film zu übertragen. Eine rühmliche Ausnahme bleibt in diesem Bereich vorerst wohl "Einer flog über das Kuckucksnest".
So kann auch "Fear and Loathing in Las Vegas" trotz aller netten Anstrengungen sein Potenzial leider nicht so wirklich entfalten. Sehr schade eigentlich. Denn die Schauspieler sind sehr gut ausgewählt und verrichten ihre Arbeit auch ganz gut.
Insgesamt ist der Film auch wirklich nicht schlecht. Er verfängt sich nur leider immer wieder in Drogenklischees und billigen Witzen, was ich als etwas enttäuschend empfinde.
Vielleicht ist mir die Tiefe des Filmes aber auch einfach nur entgangen. Schließlich habe ich ihn nur einmal gesehen und das ist nun auch schon wieder eine ganze Weile her.
Ich habe gerade nochmal in ein paar alten Threads nachgelesen. Anscheinend fand ich den Film damals vor ca. 15 Jahren noch wesentlich besser.
Aber so ist das eben manchmal. Die Sachen wirken nach und entwickeln dann über die Jahre hinweg einen irgendwie komischen Nachgeschmack. :lol:

Fazit: Interessante und kurzweilige Romanadaption, die jedoch nicht auf ganzer Linie zu überzeugen weiß.

Re: Fear and Loathing in Las Vegas

Verfasst: Di 6. Apr 2021, 11:17
von Detlef P.
Hihi, wollte gerade dasselbe schreiben, dass Du da wohl Deine Meinung deutlich geändert hast.
Ich mochte den Film ja tatsächlich noch nie und habe auch nie die Beliebtheit und diesen Kultcharakter verstanden, der ihm zugesprochen wird.
Für mich war das immer ein Drogentrip ohne Handlung, was ich total nervtötend und bescheuert finde.
Witzigerweise finden alle andern genau DAS total geil daran.
Naja, wer's mag... :cityofgod:

Re: Fear and Loathing in Las Vegas

Verfasst: Di 6. Apr 2021, 11:26
von Murillo
Ich muss eigentlich unbedingt nochmal das ganze Buch lesen. Und anschließend dann nochmal diesen Film, um dies auch wirklich fair beurteilen zu können.
Denn auf Basis der Buchpassagen, die mir bekannt sind, schafft es der Film nach meiner aktuellen Einschätzung leider keineswegs, der Vorlage auch nur ansatzweise gerecht zu werden.
Das ist ungefähr so, als hätte man "On the Road" in einer Komödie mit Chevy Chase und dem Ford Grand Marquis verfilmt.
Und das ist für mich das eigentlich traurige. Dass man den Titel eines echten amerikanischen Literaturklassikers für diese Drogenklamotte missbraucht hat.
Wenn man dem Film einen anderen Titel gegeben hätte und man den Anspruch beiseite gelassen hätte, das Buch zu verfilmen, vielleicht als Komödie mit stärkerer Rahmenhandlung... dann wäre das Resultat womöglich ein viel besseres gewesen. Aber so?

Re: Fear and Loathing in Las Vegas

Verfasst: Di 6. Apr 2021, 11:32
von Detlef P.
Tja, das Problem gibt es hier ja nicht zum ersten Mal.
Wie häufig gab es Literaturverfilmungen, Comic-Adaptionen, Theater-Verfilmungen, Remakes oder Reboots, die alle vielleicht nicht schlecht gewesen wären, wenn man nicht diesen Bezug zu einem bereits existierenden Werk, mit Gewalt und auf Biegen und Brechen, versucht hätte herzustellen.
Werde auch nie verstehen, was das soll.