USA, 1992
Regie: Brian De Palma
Darsteller: John Lithgow, Lolita Davidovich, Steven Bauer, Frances Sternhagen, Gregg Henry, Tom Bower
"Eigentlich ist Dr. Carter Nix (John Lithgow) ein angesehener Kinderpsychologe, der seine Frau Jenny (Lolita Davidovich) und Tochter Amy (Amanda Pombo) liebt. Doch hinter dieser Fassade verbirgt Carter eine Schattenseite, genauer: Schattenseiten. Denn Carter leidet an einer multiplen Persönlichkeitsstörung, deren verschiedene Ausprägungen die Gestalt von drei weiteren Personen annimmt: Cain, ein Kleinkrimineller, Josh, ein schüchterner 10-jähriger Junge und Margo, ein Kindermädchen mittleren Alters.
Carter wird mehr und mehr ein Spielball seiner verschiedenen Ausprägungen, wobei Cain den stärksten Einfluss ausübt: Unter seiner Führung verübt Carter vielfach Morde an jungen Frauen, um deren Kinder für seine Forschung an der Entwicklung psychischer Störungen gebrauchen zu können.
Bisher war seine Familie nicht in Gefahr. Doch als Carter seine Frau mit deren früheren Liebhaber Jack Dante (Steven Bauer) in flagranti erlebt, übernimmt Cain die Kontrolle. Die Polizei bittet Dr. Lynn Waldheim (Frances Sternhagen) um Hilfe; sie fördert ein dunkles Geheimnis aus Carters Kindheit hervor." (www.moviepilot.de)
Damien3 hat geschrieben: ↑Di 25. Jan 2022, 15:22 Komischerweise bin ich als Filmfan ja mit ihm aufgewachsen und bei allen prelen die er gemacht hat, bin ich immer zuerst bei "Mein Bruder Kain".
Ich war damals so fix und fertig als ich den gesehen habe. Der wurde ein richtiger lebenslanger Liebling von mir.
Ich habe mir jetzt mal, auf Grund Deiner Empfehlung, "Mein Bruder Kain" angesehen.
Allerdings weiß ich nicht so ganz, was ich von dem Film halten soll.
Einerseits ist er wirklich nicht schlecht, da De Palma auch hier seine üblichen Versatzstücke, so wie deutliche Anspielungen auf Hitchcock in Szene setzt und diese auch an sich über weite Strecken gut unterhalten.
Andererseits ist der Film doch auch an vielen Stellen sehr überkanditelt, mit seinen vielen überdramatischen Zeitlupenaufnahmen, die oft eher albern wirken als Spannung zu erzeugen.
Und bei John Lithgow bin ich mir auch nicht ganz sicher, was das war.
Zum Teil fand ich ihn echt gut und an anderen Stellen hätte ich ihm am liebsten einen Razzie gegeben, bei dem bekloppten Overacting.
Ich habe ihn ja wirklich in der vierten Staffel "Dexter", wo er den Hauptantagonisten (und besten Bösewicht der gesamten Serie) spielt, wirklich zu schätzen gelernt, weswegen ich auch weiß, dass er es besser gekonnt hätte.
Warum De Palma hier zum Teil so über's Ziel hinaus geschossen ist, weiß ich nicht.
Klar hatten einige seiner Filme auch immer etwas reißerisches und wirkten oft wie bessere B-Filme, was ich aber nie schlimm fand, sondern mir, im Gegenteil, eigentlich immer gut gefallen hat.
Hier würde ich jetzt nicht sagen wollen, dass der Film schlecht war - bei weitem nicht.
Allerdings kann ich Deinen Enthusiasmus für diesen leider nicht teilen und verstehe, dass Publikum und Kritik hier sehr gespalten waren.
Ich bereue es jedoch auch nicht, ihn gesehen zu haben, denn unterhalten hat er insgesamt schon, auch wenn es einige langgezogene und langweilige Passagen gab.
Die letzte halbe Stunde fand ich jedoch, trotz auch hier zu findener Überdramatisierung, recht gelungen.
Übrigens habe ich den Director's Cut gesehen, der ursprünglich von ein Fan gemacht wurde, der die Szenen im Film neu angeordnet hat.
De Palma gab dem aber seinen Segen und diese Version ist jetzt sogar der offizielle Director's Cut.
Kann man alles hier (externer Link zu IMDb) nachlesen.
Für mich insgesamt einer der schwächeren Filme von De Palma, aber auf jeden Fall ansehbar.