
D, 2004
Regie: Lars Büchel
Darsteller: Fritzi Haberland, Hilmir Snær Guðnason, Tina Engel, Harald Schrott, Jenny Gröllmann, Alice Dwyer, Max Mauff, Petra Hartung, Annett Renneberg, Jens Münchow
"Jakob verliert bei einem Autounfall das Augenlicht. Bisher war er es gewohnt, dass andere auf ihn angewiesen sind. Nun jedoch muss er sich auf seine verbliebenen Sinne verlassen oder darauf, dass die Erbsen auf „halb sechs“ auf dem Teller liegen. Lilly, Lehrerin am Rehabilitationszentrum für Blinde, übernimmt die Aufgabe, Jakob Unterricht in lebenspraktischen Fertigkeiten zu geben. Jakob lehnt dies vehement ab, sie bleibt jedoch dabei.
Im Gegensatz zu Jakob kennt Lilly den Unterschied zwischen hell und dunkel nicht. Sie ist seit ihrer Geburt blind, findet sich aber im Leben trotz ihrer Behinderung gut zurecht. Der vormals erfolgreiche Theaterregisseur wird damit jedoch nicht fertig. Seine Hilflosigkeit und zunehmende Verbitterung münden in einem inneren und äußeren Chaos: Jakob stößt gegen jedes erdenkliche Hindernis, spricht ins Leere und fällt beim Suizidversuch in einen Erdbeerkuchen statt in den tödlichen Abgrund.
Er versucht kopflos und ohne Langstock wegzurennen, indem er in irgendeinen Zug steigt. Lilly, die sich für ihn verantwortlich fühlt, muss ihm folgen. Es beginnt eine tragisch-komische Odyssee nach Russland. Jakob möchte sich von seiner todkranken Mutter verabschieden. Er lernt auf dieser Reise durch die Auseinandersetzung mit Lilly, sein Schicksal zu akzeptieren." (www.wikipedia.de)
Mit so einem wirklich klasse Film hätte ich hier gar nicht gerechnet.
Ansehen wollte ich ihn mir schon seit vielen Jahren - und habe es jetzt endlich geschafft.
Ein toller, ungewöhnlicher Film mit wirklich guten Darstellern, der seine Stärke aus dem hervorragenden Ausbalancieren von tragischen und komischen Momenten zieht.
An manchen Stellen sieht man so herrlich skurrile Szenen mit trockenem Humor, dass man sich fast in einer dieser alten, slawischen Komödien wiederzufinden glaubt.
Mag auch damit zusammenhängen, dass ein Großteil des Films als Roadmovie in Osteuropa spielt.
Die skurrilen Momente wechseln sich mit tragischen und in vielen Szenen gar poetischen Momenten ab.
Denn alles ist wirklich unglaublich schön gefilmt und oft findet man die Poesie in den Momenten, in denen man es gar nicht vermuten würde.
Ein absolut empfehlenswerter Film, der übrigens von Til Schweiger mit seiner Barefoot Productions co-produziert wurde.
Was der damals noch für tolle Sachen gemacht hat, hm?