Der Mann ohne Vergangenheit
Verfasst: Mi 27. Apr 2005, 11:07
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FIN/D 2002, R: Aki Kaurismäki,
D: Markku Peltola, Kati Outinen, Juhani Niemelä
Als "episches Drama und den Traum einsamer Herzen, deren Taschen leer sind", hat Aki Kaurismäki ("Leningrad Cowboys Go America") seinen Film beschrieben. Ein wunderschöner Traum: "Der Mann ohne Vergangenheit" ist das Glanzstück des eigenwilligen Minimalisten, gedreht in satten Technicolor-Farben, so ergreifend und komisch zugleich, dass der Finne bereits mit Charlie Chaplin verglichen wird.
Und doch ist "Der Mann ohne Vergangenheit", Teil zwei seiner Arbeitslosentrilogie, die 1996 mit "Wolken ziehen vorüber" begann, ein typischer Kaurismäki. Weise, melancholisch, meditativ und zutiefst solidarisch erzählt er von den Gestrandeten der finnischen Gesellschaft.
Es ist die Geschichte eines Schweißers (Markku Peltola), den die Arbeitslosigkeit nach Helsinki führt. Er wird überfallen, verliert das Gedächtnis - und findet ein neues Leben: In einer tristen Container-Siedlung verliebt er sich in die Heilsarmistin Irma (Kati Outinen), die heimlich für unchristlichen Rhythm'n'Blues schwärmt. Wortkarg und mit stoischer Miene, aber stets ein knochentrockenes Bonmot auf den Lippen, stapft der Titelheld durch die Kulissen, so wie Kaurismäki-Figuren eben seit jeher sind - ein Spiegelbild des Meisters selbst.
Den Großen Preis der Jury von Cannes nahm Kaurismäki im Mai mit einem geknurrten "Danke" entgegen. Doch wenn es etwas zu sagen gibt, macht der Regisseur den Mund auf. Als man seinem Kollegen Abbas Kiarostami jüngst das Visum für das New York Filmfestival verweigerte, bemerkte er: "Wenn die US-Regierung keinen Iraner haben will, dann hat sie kaum Verwendung für einen Finnen. Bei uns gibt es ja nicht mal Öl", und zog seine Teilnahme zurück. Aufrecht, der Mann.
(www.cinema.de)
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Ich habe mir den Film gestern angesehen und bin sehr beeindruckt. Einen solchen Film hatte ich dann doch nicht erwartet. Es haben soviele diesen Film als absolut langweilig bezeichnet, dass ich schon Angst hatte, mir würde es genauso gehen. Das Gegenteil ist der Fall: Dieser Film ist absolut mitreißend von Anfang bis Ende.
FIN/D 2002, R: Aki Kaurismäki,
D: Markku Peltola, Kati Outinen, Juhani Niemelä
Als "episches Drama und den Traum einsamer Herzen, deren Taschen leer sind", hat Aki Kaurismäki ("Leningrad Cowboys Go America") seinen Film beschrieben. Ein wunderschöner Traum: "Der Mann ohne Vergangenheit" ist das Glanzstück des eigenwilligen Minimalisten, gedreht in satten Technicolor-Farben, so ergreifend und komisch zugleich, dass der Finne bereits mit Charlie Chaplin verglichen wird.
Und doch ist "Der Mann ohne Vergangenheit", Teil zwei seiner Arbeitslosentrilogie, die 1996 mit "Wolken ziehen vorüber" begann, ein typischer Kaurismäki. Weise, melancholisch, meditativ und zutiefst solidarisch erzählt er von den Gestrandeten der finnischen Gesellschaft.
Es ist die Geschichte eines Schweißers (Markku Peltola), den die Arbeitslosigkeit nach Helsinki führt. Er wird überfallen, verliert das Gedächtnis - und findet ein neues Leben: In einer tristen Container-Siedlung verliebt er sich in die Heilsarmistin Irma (Kati Outinen), die heimlich für unchristlichen Rhythm'n'Blues schwärmt. Wortkarg und mit stoischer Miene, aber stets ein knochentrockenes Bonmot auf den Lippen, stapft der Titelheld durch die Kulissen, so wie Kaurismäki-Figuren eben seit jeher sind - ein Spiegelbild des Meisters selbst.
Den Großen Preis der Jury von Cannes nahm Kaurismäki im Mai mit einem geknurrten "Danke" entgegen. Doch wenn es etwas zu sagen gibt, macht der Regisseur den Mund auf. Als man seinem Kollegen Abbas Kiarostami jüngst das Visum für das New York Filmfestival verweigerte, bemerkte er: "Wenn die US-Regierung keinen Iraner haben will, dann hat sie kaum Verwendung für einen Finnen. Bei uns gibt es ja nicht mal Öl", und zog seine Teilnahme zurück. Aufrecht, der Mann.
(www.cinema.de)
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Ich habe mir den Film gestern angesehen und bin sehr beeindruckt. Einen solchen Film hatte ich dann doch nicht erwartet. Es haben soviele diesen Film als absolut langweilig bezeichnet, dass ich schon Angst hatte, mir würde es genauso gehen. Das Gegenteil ist der Fall: Dieser Film ist absolut mitreißend von Anfang bis Ende.