Volands Abenteuer von Tom Sawyer und Huckleberry Finn

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Moderator: Damien3

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Voland
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Volands Abenteuer von Tom Sawyer und Huckleberry Finn

Beitrag von Voland »

Mark Twain und seine beiden Jungs zählen zu den berühmtesten Kinderbuchhelden aller Zeiten. Und bis heute ist der Mythos geblieben, der sich diesen beiden Kerlchen angeheftet hat.

Immer noch träumen die Jungen allerorts davon so richtig frei zu sein. Man geht auf Abenteuersuche, packt den Rucksack und will in die weite Welt hinaus. Ach hätte man doch auch nur gleich nebenan das Wasser und die Wälder des Mississippi. Vielleicht könnte man auch all das erleben, was den beiden Helden widerfahren ist.

Als ich diese Verfilmung sah stiegen wieder all jene Gefühle in mir auf, die ich als kleiner Junge beim Sehen dieses Films gespürt habe. Am liebsten wäre ich wieder in die weite Welt hinausgegangen. Als Proviant ein Butterbrot, vor Faulheit dann 100 Meter vom Haus entfernt in die Wiese fallen und das Butterbrot wegfuttern. Vielleicht auch noch den bösen Männer in den weißen Lieferwagen, die Kinder entführen auflauern. Mit Stöcken und der festen Überzeugung, sie zur Strecke zu bringen, bewaffnet.

So oft wurde schon der Stoff verfilmt - aber sonst nie habe ich mich so sehr an diese Zeit zurück gesehnt. Man hat hier auf all den Hollywood-Pomp verzichtet. Diese russische Version des Stoffes ist bodenständig, eine blanke Erzählung. Kinder haben noch mehr Phantasie als Erwachsene, benötigen keine spiegelblanken Hochglanz-Bilder im Fernsehen. Was Kinder brauchen sind liebevolle Anhaltspunkte - und die haben sie in dem Film. Und siehe da, er wirkt auch bei den Erwachsenen.

Was mich vor allem interessiert ist der Schauplatz. Ich frage mich, ob der Film denn wirklich am Mississippi gedreht wurde. Schließlich waren Russland und Amiland ja nicht unbedingt verbrüdert in der damaligen Zeit.


Ich bin für geistige Zensur. Filme werden moralisch und politisch begutachtet, aber die Dummheit darf passieren.
[René Clair]
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