Der Stadtneurotiker

Annie Hall

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Detlef P.
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Der Stadtneurotiker

Beitrag von Detlef P. »

[img]http://images-eu.amazon.com/images/P/B000176N6C.03.LZZZZZZZ.jpg[/img]

USA 1977
Regie: Woody Allen
Darsteller: Woody Allen, Diane Keaton, Tony Roberts

"Der 40jährige New Yorker Berufskomiker Alvy Singer (Woody Allen) erzählt aus seinem komplizierten Leben: Von ersten Selbstzweifeln in der Kindheit, seinem Psychoanalytiker und seiner Midlife-Crisis; von den ersten Versuchen als Stand-up-Comedian, den Endlos-Diskussionen mit seiner "Beziehung" Annie Hall (Diane Keaton) und von den Erfahrungen mit idiotischen Hollywood-Regisseuren. Die geistreiche Geschichte über einen Mann, der trotz oder wegen seiner Intelligenz und Sensibilität zum Unglücklichsein verurteilt ist, weist nicht wenige Parallelen zu Allens Leben auf. Der Film erhielt vier Oscars (Film, Regie, Drehbuch und weibliche Hauptrolle). Allen ließ sich bei der Verleihung von seinem Vater vertreten und verbot es, die Oscars in der Filmwerbung einzusetzen." (www.cinema.de)

Jaja, der Woody!
Sein wohl bekanntester und auch einer seiner besten Filme.
Die Story ist ein wenig mager, aber dafür ist es ein Allen in Reinkultur.
Und in keinem anderen Film hat er dermaßen viele filmtechnische Spielereien benutzt wie hier.


"Willst Du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten." (chin. Sprichwort)

"Die Seele ist das Schiff, Vernunft das Steuer und Wahrheit der Hafen." (türk. Weisheit)

"Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein." (Daniel J. Boorstin)

Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)

Las-Vegas-Ambiente :fuckU: (Insider)
Homer
Kinogänger
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Beiträge: 199
Registriert: Mi 17. Mai 2006, 20:41

Beitrag von Homer »

Einer der Filme, die ich mir immer wieder anschauen kann
ohne mich auch nur eine Spur dabei zu langweilen;

dafür ist er viel zu interessant gemacht (und einfach auch zu lustig).

Schon wie die Handlung erzählt wird ist genial und auch darf auch heute noch als innovativ gelten. Allen bricht mehrmals die Distanz zum Zuschauer, indem er ihn direkt anspricht und seine Figuren in der Vergangenheit liegende Schauplätze besuchen lässt. Dies wirkt aber niemals störend und fügt sich nahtlos in den Film ein. Aber ebenso springt er manchmal ganz unauffällig zwischen den Zeitebenen hin und her, was den episodenhaften Charakter des Films noch unterstützt ohne das die Struktur auseinanderfällt.
Darüber hinaus sind Szenen wie die mit den Untertiteln auf dem Balkon oder die mit dem schnöseligen Fellini-Kritiker in der Kinoschlange einfach unglaublich witzig und einige Dialoge kann man sich wirklich einrahmen.

Und dass der Film bei den Oscars gegen Star Wars gewonnen hat,
was aus heutiger Sicht fast unglaublich klingt, zeigt, dass es selbst
dort manchmal noch gerecht zugeht.


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Murillo
die graue Eminenz
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Beitrag von Murillo »

Ganz großes Kino. Mit diesem genialen Klassiker kann "Krieg der Sterne" nicht einmal im Ansatz mithalten!


"Wenn etwas klappt, ist es meistens nur Glück. Deshalb sollte man nie zuviel Ahnung von einer Sache haben" (alte japanische Programmiererweisheit)

Neulich im Waschsalon:
"Nachdem mir bereits "Network" sehr gut gefallen hat, gewinne ich langsam wirklich Respekt vor Sidney Lumet."
"Du unnützer nichtsbringender mittzwanziger Fliegenschiss bekommst "langsam" Respekt vor Sidney Lumet?"
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Voland
Elite-Filmkritiker
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Beitrag von Voland »

Es ist ein Phänomen. Wenn ich mir Filme von Woody Allen ansehe, dann weiß ich schon wenige Wochen später nicht mehr, worum es ging. Weshalb ist das so? Ich kann mich immer wieder aufs Neue amüsieren mit seinen Filmen. Auch wenn ich sie schon x Mal gesehen habe. Ich merke mir einfach nicht, was wo vorkam. Vielleicht ist es seine Präsenz in den Filmen, die sie alle in eine Richtung lenken. Diese Ähnlichkeit.
Vielleicht liegt es auch daran, dass es "nur" alltägliche Erzählungen sind. Sie sind komisch erzählt, könnten aber jedem passieren. Das nimmt ihnen die Merkmale und die Unnatürlichkeit, die einen Film normalerweise wieder in Erinnerung ruft.

Was ich weiß ist die Tatsache, dass der Film witzig war und ich mir wirklich amüsiert habe. Einige Bilder habe ich noch im Kopf. Aber dann ist es auch schon aus.


Ich bin für geistige Zensur. Filme werden moralisch und politisch begutachtet, aber die Dummheit darf passieren.
[René Clair]
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Detlef P.
Der Auserwählte
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Beitrag von Detlef P. »

Ich fand bei Woody immer grandios wie absolut echt alles wirkte.
Es kam einem vor wie aus dem Leben gegriffen.

Ich dachte immer dass er alle Szenen immer und immer wieder wiederholen lässt, bis es so lebensecht wirkt.
Als ich dann erfahren habe, dass er Szenen oft nur einmal dreht fiel ich fast hinten rüber.
Er sagte mal wenn etwas beim ersten Mal einigermaßen klappt würde er es dabei belassen.
Darin liegt vermutlich auch dieses Echte und Ungezwungene.


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