Detlefs andere Frau

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Moderator: Damien3

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Detlef P.
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Registriert: Mo 11. Okt 2004, 10:37
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Detlefs andere Frau

Beitrag von Detlef P. »

Gestern sah ich ihn endlich, "Eine andere Frau", ein weiteres Drama von Woody Allen, dass er direkt nach seinem grauenhaften "September" gemacht hat.
Ganz anders ist jedoch dieser Film. Ein absolut großartiges Drama durch und durch bei dem man merkt, dass Allen ein großer Verehrer von Ingmar Bergman ist. Viele Ingredienzien aus seinen Filmen finden sich auch hier wieder:
Einsamkeit, emotionale Isolation, die Vermischung von Traum und Realität.
Es geht grob gesehen um eine Frau, die sich in eine kleine Wohnung zurückzieht um ein Buch schreiben zu können.
Dabei hört sie durch den Heizungsschacht einer anderen Frau in der Wohnung nebenan bei ihrer Therapiesitzung zu.
Sie hört von den Träumen, Ängsten und Hoffnungen dieser Frau und beginnt dadurch an ihrem Leben zu zweifeln, dass sie bis dato für vollkommen gehalten hatte.
Die Dialoge, Geschehnisse und vor allem der explizite Einblick man könnte sogar sagen die Sezierung der einzelnen Charaktere ist so genau wie bei wenigen Filmen.
Man fühlt nicht nur mit den Figuren, sondern man kann sich regelrecht in sie hineinversetzen.
Diesen Film würde ich mit zu Woody Allens besten Filmen zählen, besser als "Innenleben" und weitaus besser als "September".


"Willst Du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten." (chin. Sprichwort)

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Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)

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